ihren Urheber nicht. Nur Einigemal im Jahre mag sich die dankbare Andacht unter dem himm¬ lischen Gewölbe versammeln, und sich selbst hei¬ ligen, in heiliger Empfindung. Wenn der Ball sich wieder zu den Sonnenflammen dreht, ihren befruchtenden Segen zu trinken, wenn wir ärn¬ teten, was die innere Götterkraft der Auen nährend gestaltete, dann wimmle die Menge in Eintracht hinaus und huldige.
Doch da die ewige Gottheit, nicht wohnend im Raum, nicht schwimmend im Strome der Zeiten, unserm jetzt auf diesen Erdstern ange¬ wiesenen Geiste, nur im Simbol sich offenbart, so ist es hehr und würdig, zu ehren, was wir irrdisch-göttlich nennen, und sich, so weit der Staub vermag, bildete nach dem Ideal des Allgöttlichen, wie es im Busen der edleren Menschheit geahnet wird.
Laßt uns preisen, was schon das tiefe Alter¬ thum pries, schon so viele Millionen der Ge¬ storbenen zur Tugend erwärmte, uns im Abbild erkennbare Muster des Hohen giebt, es einen mit den Satzungen unsers Bürgervertrags. Laßt uns Stätten des innigen Andenkens erbauen,
ihren Urheber nicht. Nur Einigemal im Jahre mag ſich die dankbare Andacht unter dem himm¬ liſchen Gewoͤlbe verſammeln, und ſich ſelbſt hei¬ ligen, in heiliger Empfindung. Wenn der Ball ſich wieder zu den Sonnenflammen dreht, ihren befruchtenden Segen zu trinken, wenn wir aͤrn¬ teten, was die innere Goͤtterkraft der Auen naͤhrend geſtaltete, dann wimmle die Menge in Eintracht hinaus und huldige.
Doch da die ewige Gottheit, nicht wohnend im Raum, nicht ſchwimmend im Strome der Zeiten, unſerm jetzt auf dieſen Erdſtern ange¬ wieſenen Geiſte, nur im Simbol ſich offenbart, ſo iſt es hehr und wuͤrdig, zu ehren, was wir irrdiſch-goͤttlich nennen, und ſich, ſo weit der Staub vermag, bildete nach dem Ideal des Allgoͤttlichen, wie es im Buſen der edleren Menſchheit geahnet wird.
Laßt uns preiſen, was ſchon das tiefe Alter¬ thum pries, ſchon ſo viele Millionen der Ge¬ ſtorbenen zur Tugend erwaͤrmte, uns im Abbild erkennbare Muſter des Hohen giebt, es einen mit den Satzungen unſers Buͤrgervertrags. Laßt uns Staͤtten des innigen Andenkens erbauen,
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ihren Urheber nicht. Nur Einigemal im Jahre
mag ſich die dankbare Andacht unter dem himm¬
liſchen Gewoͤlbe verſammeln, und ſich ſelbſt hei¬
ligen, in heiliger Empfindung. Wenn der Ball
ſich wieder zu den Sonnenflammen dreht, ihren
befruchtenden Segen zu trinken, wenn wir aͤrn¬
teten, was die innere Goͤtterkraft der Auen
naͤhrend geſtaltete, dann wimmle die Menge
in Eintracht hinaus und huldige.
Doch da die ewige Gottheit, nicht wohnend
im Raum, nicht ſchwimmend im Strome der
Zeiten, unſerm jetzt auf dieſen Erdſtern ange¬
wieſenen Geiſte, nur im Simbol ſich offenbart,
ſo iſt es hehr und wuͤrdig, zu ehren, was wir
irrdiſch-goͤttlich nennen, und ſich, ſo weit der
Staub vermag, bildete nach dem Ideal des
Allgoͤttlichen, wie es im Buſen der edleren
Menſchheit geahnet wird.
Laßt uns preiſen, was ſchon das tiefe Alter¬
thum pries, ſchon ſo viele Millionen der Ge¬
ſtorbenen zur Tugend erwaͤrmte, uns im Abbild
erkennbare Muſter des Hohen giebt, es einen
mit den Satzungen unſers Buͤrgervertrags. Laßt
uns Staͤtten des innigen Andenkens erbauen,
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/69>, abgerufen am 09.11.2024.
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