Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.ZWEITE IDYLLE Dass ihn all' einmütig erwähleten, Predi-ger Gottes Ihnen zu sein, der Natur und der Mensch- lichkeit weiser Verkünder, Die Abschattungen sind uns Endlichen, endloser Gottheit! 125 Üb' er denn seinen Beruf mit Freudigkeit, stets wie Johannes Lehrend das grosse Gebot: "Liebt, Kin- delein, liebt euch einander!" Nicht durch eitelen Zank um Geheimnis, oder um Sazung, Nahen wir Gott; nur Liebe, des Endlos- liebenden Ausfluss, Schaft uns Vertraun und Glauben zum Heil des gesendeten Helfers, 130 Der sein Wort mit dem Tode versiegelte! Religion sei ZWEITE IDYLLE Daſs ihn all’ einmütig erwähleten, Predi-ger Gottes Ihnen zu ſein, der Natur und der Menſch- lichkeit weiſer Verkünder, Die Abſchattungen ſind uns Endlichen, endloſer Gottheit! 125 Üb’ er denn ſeinen Beruf mit Freudigkeit, ſtets wie Johannes Lehrend das groſse Gebot: „Liebt, Kin- delein, liebt euch einander!“ Nicht durch eitelen Zank um Geheimnis, oder um Sazung, Nahen wir Gott; nur Liebe, des Endlos- liebenden Ausfluſs, Schaft uns Vertraun und Glauben zum Heil des geſendeten Helfers, 130 Der ſein Wort mit dem Tode verſiegelte! Religion ſei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0103" n="91"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">ZWEITE IDYLLE</hi></fw><lb/> Daſs ihn all’ einmütig erwähleten, Predi-<lb/> ger Gottes<lb/> Ihnen zu ſein, der Natur und der Menſch-<lb/> lichkeit weiſer Verkünder,<lb/> Die Abſchattungen ſind uns Endlichen,<lb/> endloſer Gottheit! <lb n="125"/> Üb’ er denn ſeinen Beruf mit Freudigkeit,<lb/> ſtets wie Johannes<lb/> Lehrend das groſse Gebot: „Liebt, Kin-<lb/> delein, liebt euch einander!“<lb/> Nicht durch eitelen Zank um Geheimnis,<lb/> oder um Sazung,<lb/> Nahen wir Gott; nur Liebe, des Endlos-<lb/> liebenden Ausfluſs,<lb/> Schaft uns Vertraun und Glauben zum Heil<lb/> des geſendeten Helfers, <lb n="130"/> Der ſein Wort mit dem Tode verſiegelte!<lb/> Religion ſei<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0103]
ZWEITE IDYLLE
Daſs ihn all’ einmütig erwähleten, Predi-
ger Gottes
Ihnen zu ſein, der Natur und der Menſch-
lichkeit weiſer Verkünder,
Die Abſchattungen ſind uns Endlichen,
endloſer Gottheit! 125
Üb’ er denn ſeinen Beruf mit Freudigkeit,
ſtets wie Johannes
Lehrend das groſse Gebot: „Liebt, Kin-
delein, liebt euch einander!“
Nicht durch eitelen Zank um Geheimnis,
oder um Sazung,
Nahen wir Gott; nur Liebe, des Endlos-
liebenden Ausfluſs,
Schaft uns Vertraun und Glauben zum Heil
des geſendeten Helfers, 130
Der ſein Wort mit dem Tode verſiegelte!
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