Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.ZWEITE IDYLLE Käme nur Hedewig bald von den Milch-kühn, ohne zu plaudern; Dass sie sogleich die Karauschen und Hechtlein holte vom Fischer, Und mir die Laub' ausharkt' und den Gang! Leicht ordnet die Mahlzeit 215 Heute Papa dorthin, wo der Quell von gelegeten Steinen Niederrauscht in den Bach, und vorn die Kastanie blühet, Und noch glänzet das Laub des geboge- nen Erlenganges. Siehe, wie rennend der Hahn vom gesta- pelten Holz mit den Weibern Futter ertrozt, und die Enten vom Pfuhl, und die Glucke mit Küchlein! 220 Habt doch Geduld! gleich bring' ich euch Haber und Klei' in der Wanne! ZWEITE IDYLLE Käme nur Hedewig bald von den Milch-kühn, ohne zu plaudern; Daſs ſie ſogleich die Karauſchen und Hechtlein holte vom Fiſcher, Und mir die Laub’ ausharkt’ und den Gang! Leicht ordnet die Mahlzeit 215 Heute Papa dorthin, wo der Quell von gelegeten Steinen Niederrauſcht in den Bach, und vorn die Kaſtanie blühet, Und noch glänzet das Laub des geboge- nen Erlenganges. Siehe, wie rennend der Hahn vom geſta- pelten Holz mit den Weibern Futter ertrozt, und die Enten vom Pfuhl, und die Glucke mit Küchlein! 220 Habt doch Geduld! gleich bring’ ich euch Haber und Klei’ in der Wanne! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0113" n="101"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">ZWEITE IDYLLE</hi></fw><lb/> Käme nur Hedewig bald von den Milch-<lb/> kühn, ohne zu plaudern;<lb/> Daſs ſie ſogleich die Karauſchen und<lb/> Hechtlein holte vom Fiſcher,<lb/> Und mir die Laub’ ausharkt’ und den Gang!<lb/> Leicht ordnet die Mahlzeit <lb n="215"/> Heute Papa dorthin, wo der Quell von<lb/> gelegeten Steinen<lb/> Niederrauſcht in den Bach, und vorn die<lb/> Kaſtanie blühet,<lb/> Und noch glänzet das Laub des geboge-<lb/> nen Erlenganges.<lb/> Siehe, wie rennend der Hahn vom geſta-<lb/> pelten Holz mit den Weibern<lb/> Futter ertrozt, und die Enten vom Pfuhl,<lb/> und die Glucke mit Küchlein! <lb n="220"/> Habt doch Geduld! gleich bring’ ich euch<lb/> Haber und Klei’ in der Wanne!<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0113]
ZWEITE IDYLLE
Käme nur Hedewig bald von den Milch-
kühn, ohne zu plaudern;
Daſs ſie ſogleich die Karauſchen und
Hechtlein holte vom Fiſcher,
Und mir die Laub’ ausharkt’ und den Gang!
Leicht ordnet die Mahlzeit 215
Heute Papa dorthin, wo der Quell von
gelegeten Steinen
Niederrauſcht in den Bach, und vorn die
Kaſtanie blühet,
Und noch glänzet das Laub des geboge-
nen Erlenganges.
Siehe, wie rennend der Hahn vom geſta-
pelten Holz mit den Weibern
Futter ertrozt, und die Enten vom Pfuhl,
und die Glucke mit Küchlein! 220
Habt doch Geduld! gleich bring’ ich euch
Haber und Klei’ in der Wanne!
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