Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.DRITTE IDYLLE Zünde die Lichter mir an, und tragesie, liebe Susanna, Flugs in die Stub', auch bringe den grü- nen Schirm für die Gräfin. 70 Ich nun steig' in den Keller hinab, und hole zum Bischof Rothen Wein, Pomeranzen, und unseren purpurnen Kohlkopf. Zucker steht in der Kammer genug; und das übrige weisst du. Ihr antwortete drauf die gefällige treue Susanna: Gleich, mein Jüngferchen, gleich! Nur erst die reinliche Schürze 75 Bind' ich vor; sonst könnte mich leicht auslachen die Herschaft. Als nun Luis' aus dem Keller empor- stieg, schwer belastet; DRITTE IDYLLE Zünde die Lichter mir an, und trageſie, liebe Suſanna, Flugs in die Stub’, auch bringe den grü- nen Schirm für die Gräfin. 70 Ich nun ſteig’ in den Keller hinab, und hole zum Biſchof Rothen Wein, Pomeranzen, und unſeren purpurnen Kohlkopf. Zucker ſteht in der Kammer genug; und das übrige weiſst du. Ihr antwortete drauf die gefällige treue Suſanna: Gleich, mein Jüngferchen, gleich! Nur erſt die reinliche Schürze 75 Bind’ ich vor; ſonſt könnte mich leicht auslachen die Herſchaft. Als nun Luiſ’ aus dem Keller empor- ſtieg, ſchwer belaſtet; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0141" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">DRITTE IDYLLE</hi></fw><lb/> Zünde die Lichter mir an, und trage<lb/> ſie, liebe Suſanna,<lb/> Flugs in die Stub’, auch bringe den grü-<lb/> nen Schirm für die Gräfin. <lb n="70"/> Ich nun ſteig’ in den Keller hinab, und<lb/> hole zum Biſchof<lb/> Rothen Wein, Pomeranzen, und unſeren<lb/> purpurnen Kohlkopf.<lb/> Zucker ſteht in der Kammer genug; und<lb/> das übrige weiſst du.<lb/> Ihr antwortete drauf die gefällige treue<lb/> Suſanna:<lb/> Gleich, mein Jüngferchen, gleich! Nur<lb/> erſt die reinliche Schürze <lb n="75"/> Bind’ ich vor; ſonſt könnte mich leicht<lb/> auslachen die Herſchaft.<lb/> Als nun Luiſ’ aus dem Keller empor-<lb/> ſtieg, ſchwer belaſtet;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0141]
DRITTE IDYLLE
Zünde die Lichter mir an, und trage
ſie, liebe Suſanna,
Flugs in die Stub’, auch bringe den grü-
nen Schirm für die Gräfin. 70
Ich nun ſteig’ in den Keller hinab, und
hole zum Biſchof
Rothen Wein, Pomeranzen, und unſeren
purpurnen Kohlkopf.
Zucker ſteht in der Kammer genug; und
das übrige weiſst du.
Ihr antwortete drauf die gefällige treue
Suſanna:
Gleich, mein Jüngferchen, gleich! Nur
erſt die reinliche Schürze 75
Bind’ ich vor; ſonſt könnte mich leicht
auslachen die Herſchaft.
Als nun Luiſ’ aus dem Keller empor-
ſtieg, ſchwer belaſtet;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |