Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.LUISE Seiner Kindelein pflegt, durch Freud' undKummer uns segnet! Sein ist auch das Gebot, des Liebenden: "Vater und Mutter 295 "Soll verlassen der Mensch, dass Mann und Weib sich vereinen." Geh denn in Frieden, mein Kind; vergiss dein Geschlecht, und des Vaters Wohnungen; geh an der Hand des Jüng- linges, welcher von nun an Vater und Mutter dir ist! Sei ihm ein fruchtbarer Weinstock Um sein Haus; die Kinder um euren Tisch, wie des Ölbaums 300 Sprösslinge! So wird gesegnet ein Mann, der dem Herrn vertrauet! Lieblich und schön sein ist nichts; ein gottesfürchtiges Ehweib LUISE Seiner Kindelein pflegt, durch Freud’ undKummer uns ſegnet! Sein iſt auch das Gebot, des Liebenden: „Vater und Mutter 295 „Soll verlaſſen der Menſch, daſs Mann und Weib ſich vereinen.“ Geh denn in Frieden, mein Kind; vergiſs dein Geſchlecht, und des Vaters Wohnungen; geh an der Hand des Jüng- linges, welcher von nun an Vater und Mutter dir iſt! Sei ihm ein fruchtbarer Weinſtock Um ſein Haus; die Kinder um euren Tiſch, wie des Ölbaums 300 Spröſslinge! So wird geſegnet ein Mann, der dem Herrn vertrauet! Lieblich und ſchön ſein iſt nichts; ein gottesfürchtiges Ehweib <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0166" n="152"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">LUISE</hi></fw><lb/> Seiner Kindelein pflegt, durch Freud’ und<lb/> Kummer uns ſegnet!<lb/> Sein iſt auch das Gebot, des Liebenden:<lb/> „Vater und Mutter <lb n="295"/> „Soll verlaſſen der Menſch, daſs Mann<lb/> und Weib ſich vereinen.“<lb/> Geh denn in Frieden, mein Kind; vergiſs<lb/> dein Geſchlecht, und des Vaters<lb/> Wohnungen; geh an der Hand des Jüng-<lb/> linges, welcher von nun an<lb/> Vater und Mutter dir iſt! Sei ihm ein<lb/> fruchtbarer Weinſtock<lb/> Um ſein Haus; die Kinder um euren Tiſch,<lb/> wie des Ölbaums <lb n="300"/> Spröſslinge! So wird geſegnet ein Mann,<lb/> der dem Herrn vertrauet!<lb/> Lieblich und ſchön ſein iſt nichts; ein<lb/> gottesfürchtiges Ehweib<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [152/0166]
LUISE
Seiner Kindelein pflegt, durch Freud’ und
Kummer uns ſegnet!
Sein iſt auch das Gebot, des Liebenden:
„Vater und Mutter 295
„Soll verlaſſen der Menſch, daſs Mann
und Weib ſich vereinen.“
Geh denn in Frieden, mein Kind; vergiſs
dein Geſchlecht, und des Vaters
Wohnungen; geh an der Hand des Jüng-
linges, welcher von nun an
Vater und Mutter dir iſt! Sei ihm ein
fruchtbarer Weinſtock
Um ſein Haus; die Kinder um euren Tiſch,
wie des Ölbaums 300
Spröſslinge! So wird geſegnet ein Mann,
der dem Herrn vertrauet!
Lieblich und ſchön ſein iſt nichts; ein
gottesfürchtiges Ehweib
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