Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.DRITTE IDYLLE Segne mit allen Segen des allbarmherzi-gen Gottes, Euren ehlichen Bund! Euch hat der Va- ter im Himmel 340 Beide zusammengefügt; kein Mensch ver- mag euch zu scheiden. Segn' und behüt' euch der Herr! der Herr erleuchte sein Antliz Gnädig euch! es erhebe der Herr sein Antliz, und geb' euch Seinen Frieden alhier, und dort in Ewig- keit! Amen. Also rief er, und schloss die erschrok- kene Braut und den Jüngling 345 Beide zugleich in die Arme, sein Herz voll stürmischer Wehmut, Hielt sie lange verstummt, und herzte sie. Aber die Mutter DRITTE IDYLLE Segne mit allen Segen des allbarmherzi-gen Gottes, Euren ehlichen Bund! Euch hat der Va- ter im Himmel 340 Beide zuſammengefügt; kein Menſch ver- mag euch zu ſcheiden. Segn’ und behüt’ euch der Herr! der Herr erleuchte ſein Antliz Gnädig euch! es erhebe der Herr ſein Antliz, und geb’ euch Seinen Frieden alhier, und dort in Ewig- keit! Amen. Alſo rief er, und ſchloſs die erſchrok- kene Braut und den Jüngling 345 Beide zugleich in die Arme, ſein Herz voll ſtürmiſcher Wehmut, Hielt ſie lange verſtummt, und herzte ſie. Aber die Mutter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0171" n="157"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">DRITTE IDYLLE</hi></fw><lb/> Segne mit allen Segen des allbarmherzi-<lb/> gen Gottes,<lb/> Euren ehlichen Bund! Euch hat der Va-<lb/> ter im Himmel <lb n="340"/> Beide zuſammengefügt; kein Menſch ver-<lb/> mag euch zu ſcheiden.<lb/> Segn’ und behüt’ euch der Herr! der Herr<lb/> erleuchte ſein Antliz<lb/> Gnädig euch! es erhebe der Herr ſein<lb/> Antliz, und geb’ euch<lb/> Seinen Frieden alhier, und dort in Ewig-<lb/> keit! Amen.<lb/> Alſo rief er, und ſchloſs die erſchrok-<lb/> kene Braut und den Jüngling <lb n="345"/> Beide zugleich in die Arme, ſein Herz<lb/> voll ſtürmiſcher Wehmut,<lb/> Hielt ſie lange verſtummt, und herzte ſie.<lb/> Aber die Mutter<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0171]
DRITTE IDYLLE
Segne mit allen Segen des allbarmherzi-
gen Gottes,
Euren ehlichen Bund! Euch hat der Va-
ter im Himmel 340
Beide zuſammengefügt; kein Menſch ver-
mag euch zu ſcheiden.
Segn’ und behüt’ euch der Herr! der Herr
erleuchte ſein Antliz
Gnädig euch! es erhebe der Herr ſein
Antliz, und geb’ euch
Seinen Frieden alhier, und dort in Ewig-
keit! Amen.
Alſo rief er, und ſchloſs die erſchrok-
kene Braut und den Jüngling 345
Beide zugleich in die Arme, ſein Herz
voll ſtürmiſcher Wehmut,
Hielt ſie lange verſtummt, und herzte ſie.
Aber die Mutter
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