lebte und webte: -- da Meister Hans Sachs und Adam Kraft, der Bildhauer, und vor allen, Albrecht Dürer mit seinem Freunde, Wilibaldus Pirkheimer, und so viel andre hochgelobte Ehrenmänner noch lebten! Wie oft hab' ich mich in jene Zeit zurückge¬ wünscht! Wie oft ist sie in meinen Gedan¬ ken wieder von neuem vor mir hervorgegan¬ gen, wenn ich in deinen ehrwürdigen Bücher¬ sälen, Nürnberg, in einem engen Winkel, beym Dämmerlicht der kleinen, rundscheibi¬ gen Fenster saß, und über den Folianten des wackern Hans Sachs, oder über ande¬ rem alten, gelben, wurmgefressenen Papier brütete; -- oder wenn ich unter den kühnen Gewölben deiner düstern Kirchen wandelte, wo der Tag durch buntbemahlte Fenster all das Bildwerk und die Mahlereyen der alten Zeit wunderbar beleuchtet! -- --
Ihr wundert euch wieder, und sehet mich
lebte und webte: — da Meiſter Hans Sachs und Adam Kraft, der Bildhauer, und vor allen, Albrecht Dürer mit ſeinem Freunde, Wilibaldus Pirkheimer, und ſo viel andre hochgelobte Ehrenmänner noch lebten! Wie oft hab' ich mich in jene Zeit zurückge¬ wünſcht! Wie oft iſt ſie in meinen Gedan¬ ken wieder von neuem vor mir hervorgegan¬ gen, wenn ich in deinen ehrwürdigen Bücher¬ ſälen, Nürnberg, in einem engen Winkel, beym Dämmerlicht der kleinen, rundſcheibi¬ gen Fenſter ſaß, und über den Folianten des wackern Hans Sachs, oder über ande¬ rem alten, gelben, wurmgefreſſenen Papier brütete; — oder wenn ich unter den kühnen Gewölben deiner düſtern Kirchen wandelte, wo der Tag durch buntbemahlte Fenſter all das Bildwerk und die Mahlereyen der alten Zeit wunderbar beleuchtet! — —
Ihr wundert euch wieder, und ſehet mich
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lebte und webte: — da Meiſter Hans Sachs
und Adam Kraft, der Bildhauer, und vor
allen, Albrecht Dürer mit ſeinem Freunde,
Wilibaldus Pirkheimer, und ſo viel andre
hochgelobte Ehrenmänner noch lebten! Wie
oft hab' ich mich in jene Zeit zurückge¬
wünſcht! Wie oft iſt ſie in meinen Gedan¬
ken wieder von neuem vor mir hervorgegan¬
gen, wenn ich in deinen ehrwürdigen Bücher¬
ſälen, Nürnberg, in einem engen Winkel,
beym Dämmerlicht der kleinen, rundſcheibi¬
gen Fenſter ſaß, und über den Folianten
des wackern Hans Sachs, oder über ande¬
rem alten, gelben, wurmgefreſſenen Papier
brütete; — oder wenn ich unter den kühnen
Gewölben deiner düſtern Kirchen wandelte,
wo der Tag durch buntbemahlte Fenſter all
das Bildwerk und die Mahlereyen der alten
Zeit wunderbar beleuchtet! — —
Ihr wundert euch wieder, und ſehet mich
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/118>, abgerufen am 21.11.2024.
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