gottlos vorgekommen seyn, -- an meinen auserwählten Lieblingen das Gute von dem sogenannten Schlechten zu sondern, und sie am Ende alle in Eine Reihe zu stellen, um sie mit einem kalten, kriti¬ sirenden Blicke zu betrachten, wie es junge Künstler und sogenannte Kunst¬ freunde wohl jetzt zu machen pflegen. So habe ich, ich will es frey gestehn, in den Schriften des H. von Ramdohr nur weniges mit Wohlgefallen gelesen; und wer diese liebt, mag das, was ich geschrieben habe, nur sogleich aus der Hand legen, denn es wird ihm nicht gefallen. Diese Blätter, die ich
gottlos vorgekommen ſeyn, — an meinen auserwählten Lieblingen das Gute von dem ſogenannten Schlechten zu ſondern, und ſie am Ende alle in Eine Reihe zu ſtellen, um ſie mit einem kalten, kriti¬ ſirenden Blicke zu betrachten, wie es junge Künſtler und ſogenannte Kunſt¬ freunde wohl jetzt zu machen pflegen. So habe ich, ich will es frey geſtehn, in den Schriften des H. von Ramdohr nur weniges mit Wohlgefallen geleſen; und wer dieſe liebt, mag das, was ich geſchrieben habe, nur ſogleich aus der Hand legen, denn es wird ihm nicht gefallen. Dieſe Blätter, die ich
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0016"n="8"/>
gottlos vorgekommen ſeyn, — an meinen<lb/>
auserwählten Lieblingen das Gute von<lb/>
dem ſogenannten Schlechten zu ſondern,<lb/>
und ſie am Ende alle in Eine Reihe zu<lb/>ſtellen, um ſie mit einem kalten, kriti¬<lb/>ſirenden Blicke zu betrachten, wie es<lb/>
junge Künſtler und ſogenannte Kunſt¬<lb/>
freunde wohl jetzt zu machen pflegen.<lb/>
So habe ich, ich will es frey geſtehn,<lb/>
in den Schriften des H. von <hirendition="#g">Ramdohr</hi><lb/>
nur weniges mit Wohlgefallen geleſen;<lb/>
und wer dieſe liebt, mag das, was<lb/>
ich geſchrieben habe, nur ſogleich aus<lb/>
der Hand legen, denn es wird ihm<lb/>
nicht gefallen. Dieſe Blätter, die ich<lb/></p></div></body></text></TEI>
[8/0016]
gottlos vorgekommen ſeyn, — an meinen
auserwählten Lieblingen das Gute von
dem ſogenannten Schlechten zu ſondern,
und ſie am Ende alle in Eine Reihe zu
ſtellen, um ſie mit einem kalten, kriti¬
ſirenden Blicke zu betrachten, wie es
junge Künſtler und ſogenannte Kunſt¬
freunde wohl jetzt zu machen pflegen.
So habe ich, ich will es frey geſtehn,
in den Schriften des H. von Ramdohr
nur weniges mit Wohlgefallen geleſen;
und wer dieſe liebt, mag das, was
ich geſchrieben habe, nur ſogleich aus
der Hand legen, denn es wird ihm
nicht gefallen. Dieſe Blätter, die ich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/16>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.