Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.Siehe wie ich trostlos weine In dem Kämmerlein alleine, Heilige Cäcilia! Sieh' mich aller Welt entfliehen, Um hier still vor Dir zu knieen: Ach ich bete, sey mir nah! Deine wunderbaren Töne, Denen ich verzaubert fröhne, Haben mein Gemüth verrückt. Löse doch die Angst der Sinnen, -- Laß mich in Gesang zerrinnen, Der mein Herz so sehr entzückt. Möchtest Du auf Harfensaiten Meinen schwachen Finger leiten, Daß Empfindung aus ihm quillt; Daß mein Spiel in tausend Herzen Laut Entzücken, süße Schmerzen, Beydes hebt und wieder stillt. Möcht' ich einst mit lautem Schalle
In des Tempels voller Halle Siehe wie ich troſtlos weine In dem Kämmerlein alleine, Heilige Cäcilia! Sieh' mich aller Welt entfliehen, Um hier ſtill vor Dir zu knieen: Ach ich bete, ſey mir nah! Deine wunderbaren Töne, Denen ich verzaubert fröhne, Haben mein Gemüth verrückt. Löſe doch die Angſt der Sinnen, — Laß mich in Geſang zerrinnen, Der mein Herz ſo ſehr entzückt. Möchteſt Du auf Harfenſaiten Meinen ſchwachen Finger leiten, Daß Empfindung aus ihm quillt; Daß mein Spiel in tauſend Herzen Laut Entzücken, ſüße Schmerzen, Beydes hebt und wieder ſtillt. Möcht' ich einſt mit lautem Schalle
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Siehe wie ich troſtlos weine
In dem Kämmerlein alleine,
Heilige Cäcilia!
Sieh' mich aller Welt entfliehen,
Um hier ſtill vor Dir zu knieen:
Ach ich bete, ſey mir nah!
Deine wunderbaren Töne,
Denen ich verzaubert fröhne,
Haben mein Gemüth verrückt.
Löſe doch die Angſt der Sinnen, —
Laß mich in Geſang zerrinnen,
Der mein Herz ſo ſehr entzückt.
Möchteſt Du auf Harfenſaiten
Meinen ſchwachen Finger leiten,
Daß Empfindung aus ihm quillt;
Daß mein Spiel in tauſend Herzen
Laut Entzücken, ſüße Schmerzen,
Beydes hebt und wieder ſtillt.
Möcht' ich einſt mit lautem Schalle
In des Tempels voller Halle
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