Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.Mann, der wohl auf alle andre Menschen "Ihr arbeitet wohl Tag und Nacht, um "Andere, die heller sehen als ich, loben "Ich muß aber endlich aufhören Euch ein
Mann, der wohl auf alle andre Menſchen »Ihr arbeitet wohl Tag und Nacht, um »Andere, die heller ſehen als ich, loben »Ich muß aber endlich aufhören Euch ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div> <p><pb facs="#f0056" n="48"/> Mann, der wohl auf alle andre Menſchen<lb/> mit Verachtung herunterſehen muß.«</p><lb/> <p>»Ihr arbeitet wohl Tag und Nacht, um<lb/> ſo herrliche Sachen zuwege zu bringen; und<lb/> in Eurer Jugend ſeyd Ihr ſicher in einem<lb/> Tage ſo weit gekommen, als ich nicht in ei¬<lb/> nem Jahre. Nun, ich will doch auch ins¬<lb/> künftige meine Kräfte anſtrengen, ſo viel<lb/> ich nur immer vermögend bin.«</p><lb/> <p>»Andere, die heller ſehen als ich, loben<lb/> ja auch den Ausdruck in Euren Bildern über<lb/> alles, und wollen behaupten, daß niemand<lb/> ſo gut wie Ihr, gleichſam die Beſchaffenheit<lb/> des Gemüths in den Perſonen vorzuſtellen<lb/> wiſſe, ſo daß man aus ihren Mienen und<lb/> Gebehrden ſo zu ſagen ihre Gedanken erra¬<lb/> then könnte. Doch, auf dieſe Sachen ver¬<lb/> ſtehe ich mich nur noch wenig.«</p><lb/> <p>»Ich muß aber endlich aufhören Euch<lb/> läſtig zu fallen. Ach was würde es mir für<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein<lb/></fw> </p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [48/0056]
Mann, der wohl auf alle andre Menſchen
mit Verachtung herunterſehen muß.«
»Ihr arbeitet wohl Tag und Nacht, um
ſo herrliche Sachen zuwege zu bringen; und
in Eurer Jugend ſeyd Ihr ſicher in einem
Tage ſo weit gekommen, als ich nicht in ei¬
nem Jahre. Nun, ich will doch auch ins¬
künftige meine Kräfte anſtrengen, ſo viel
ich nur immer vermögend bin.«
»Andere, die heller ſehen als ich, loben
ja auch den Ausdruck in Euren Bildern über
alles, und wollen behaupten, daß niemand
ſo gut wie Ihr, gleichſam die Beſchaffenheit
des Gemüths in den Perſonen vorzuſtellen
wiſſe, ſo daß man aus ihren Mienen und
Gebehrden ſo zu ſagen ihre Gedanken erra¬
then könnte. Doch, auf dieſe Sachen ver¬
ſtehe ich mich nur noch wenig.«
»Ich muß aber endlich aufhören Euch
läſtig zu fallen. Ach was würde es mir für
ein
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