Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.Phaethon an Theodor. Du mahnst mich an, auch zu arbeiten. Lieber, Meine Polyxena ist längst skizzirt. Jch habe Mit einer Hand hebt sie das Gewand unterm Ach Theodor! ich kann mir sie nicht anders Phaethon an Theodor. Du mahnſt mich an, auch zu arbeiten. Lieber, Meine Polyxena iſt laͤngſt ſkizzirt. Jch habe Mit einer Hand hebt ſie das Gewand unterm Ach Theodor! ich kann mir ſie nicht anders <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0095" n="85"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Phaethon an Theodor.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>u mahnſt mich an, auch zu arbeiten. Lieber,<lb/> das thu’ ich. Jch gehe ja erſt des Abends hinuͤber,<lb/> und das nicht einmal jeden Tag.</p><lb/> <p>Meine Polyxena iſt laͤngſt ſkizzirt. Jch habe<lb/> ſie ſchon vor einigen Tagen angefangen, in Ton zu<lb/> arbeiten. Da ſie kniet, wird ihre Hoͤhe nicht be-<lb/> traͤchtlich.</p><lb/> <p>Mit einer Hand hebt ſie das Gewand unterm<lb/> Buſen. Der Faltenwurf und uͤberhaupt die Stel-<lb/> lung macht mir Muͤhe. Am meiſten aber noch<lb/> macht mich das Haupt verlegen. Die Skizze ſchon<lb/> hat Aehnlichkeit mit Atalanta.</p><lb/> <p>Ach Theodor! ich kann mir ſie nicht anders<lb/> denken. — Atalanta wird erroͤthen und ſollt’ ich’s<lb/> nicht noch mehr?</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
Phaethon an Theodor.
Du mahnſt mich an, auch zu arbeiten. Lieber,
das thu’ ich. Jch gehe ja erſt des Abends hinuͤber,
und das nicht einmal jeden Tag.
Meine Polyxena iſt laͤngſt ſkizzirt. Jch habe
ſie ſchon vor einigen Tagen angefangen, in Ton zu
arbeiten. Da ſie kniet, wird ihre Hoͤhe nicht be-
traͤchtlich.
Mit einer Hand hebt ſie das Gewand unterm
Buſen. Der Faltenwurf und uͤberhaupt die Stel-
lung macht mir Muͤhe. Am meiſten aber noch
macht mich das Haupt verlegen. Die Skizze ſchon
hat Aehnlichkeit mit Atalanta.
Ach Theodor! ich kann mir ſie nicht anders
denken. — Atalanta wird erroͤthen und ſollt’ ich’s
nicht noch mehr?
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