Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.Phaethon an Theodor. Mit Gott zu kämpfen, war das nicht von jeher Wie mir alles einst Leben war, ist mir alles Die Millionen Welten, die werden, sind und Phaethon an Theodor. Mit Gott zu kaͤmpfen, war das nicht von jeher Wie mir alles einſt Leben war, iſt mir alles Die Millionen Welten, die werden, ſind und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0125" n="125"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Phaethon an Theodor.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>it Gott zu kaͤmpfen, war das nicht von jeher<lb/> mißlich? Die Rieſen, die Gebirge thuͤrmten auf ein-<lb/> ander, und mit gewaltiger Kraft die wandelloſe<lb/> Macht des Vaters der Goͤtter und der Menſchen<lb/> ſtuͤrzen wollten, die eichenſtarken Maͤnner — warf<lb/> ewig unerſchuͤttert, den Donner von der Hoͤhe<lb/> ſchmetternd, allmaͤchtig der erzuͤrnte Gott zu Bo-<lb/> den.</p><lb/> <p>Wie mir alles einſt Leben war, iſt mir alles<lb/> nun Tod, wohin ich blicke.</p><lb/> <p>Die Millionen Welten, die werden, ſind und<lb/> vergehen, wie der Menſch, die aus dem Elemente<lb/> ſprangen, wie Blaſen, und wachſen —! ich bin ſo<lb/> gar nichts gegen das unermeßliche All.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [125/0125]
Phaethon an Theodor.
Mit Gott zu kaͤmpfen, war das nicht von jeher
mißlich? Die Rieſen, die Gebirge thuͤrmten auf ein-
ander, und mit gewaltiger Kraft die wandelloſe
Macht des Vaters der Goͤtter und der Menſchen
ſtuͤrzen wollten, die eichenſtarken Maͤnner — warf
ewig unerſchuͤttert, den Donner von der Hoͤhe
ſchmetternd, allmaͤchtig der erzuͤrnte Gott zu Bo-
den.
Wie mir alles einſt Leben war, iſt mir alles
nun Tod, wohin ich blicke.
Die Millionen Welten, die werden, ſind und
vergehen, wie der Menſch, die aus dem Elemente
ſprangen, wie Blaſen, und wachſen —! ich bin ſo
gar nichts gegen das unermeßliche All.
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