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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.

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Es ist mein Haus, sagte der Alte: es ist auch
das deine.

Wir traten hinein. Ein gewölbtes Zimmer um-
gab mich. Jch mußte mich niedersetzen. Der Alte
saß mir gegenüber.

Wir sprachen noch eine Zeitlang, als er rief:
Theone!

Bald gieng die Thüre auf, und ein Mädchen
trat herein, weiß, wie die Schwäne des Eurotas,
mit langen, braunen Locken, und einem Auge voll
Unschuld und Frieden. Lächelnd und unbefangen
grüßte sie mich und den Alten. Jhr Anblick machte
einen wunderbaren Eindruck auf mein Herz: ich
fühlte etwas quillen in meinem Jnnern, das ich
noch nie gefühlt.

Bring uns das Abendbrod, Theone, rief
freundlich der Greis, und das Mädchen flog wieder
durch die Thüre.

Es ist meine Tochter, sagt' er zu mir, wie sie
draußen war.

Bald war sie wieder da, und stellte einen
Korb voll frischer Früchte und einen großen steiner-

3 *

Es iſt mein Haus, ſagte der Alte: es iſt auch
das deine.

Wir traten hinein. Ein gewoͤlbtes Zimmer um-
gab mich. Jch mußte mich niederſetzen. Der Alte
ſaß mir gegenuͤber.

Wir ſprachen noch eine Zeitlang, als er rief:
Theone!

Bald gieng die Thuͤre auf, und ein Maͤdchen
trat herein, weiß, wie die Schwaͤne des Eurotas,
mit langen, braunen Locken, und einem Auge voll
Unſchuld und Frieden. Laͤchelnd und unbefangen
gruͤßte ſie mich und den Alten. Jhr Anblick machte
einen wunderbaren Eindruck auf mein Herz: ich
fuͤhlte etwas quillen in meinem Jnnern, das ich
noch nie gefuͤhlt.

Bring uns das Abendbrod, Theone, rief
freundlich der Greis, und das Maͤdchen flog wieder
durch die Thuͤre.

Es iſt meine Tochter, ſagt’ er zu mir, wie ſie
draußen war.

Bald war ſie wieder da, und ſtellte einen
Korb voll friſcher Fruͤchte und einen großen ſteiner-

3 *
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[35/0035] Es iſt mein Haus, ſagte der Alte: es iſt auch das deine. Wir traten hinein. Ein gewoͤlbtes Zimmer um- gab mich. Jch mußte mich niederſetzen. Der Alte ſaß mir gegenuͤber. Wir ſprachen noch eine Zeitlang, als er rief: Theone! Bald gieng die Thuͤre auf, und ein Maͤdchen trat herein, weiß, wie die Schwaͤne des Eurotas, mit langen, braunen Locken, und einem Auge voll Unſchuld und Frieden. Laͤchelnd und unbefangen gruͤßte ſie mich und den Alten. Jhr Anblick machte einen wunderbaren Eindruck auf mein Herz: ich fuͤhlte etwas quillen in meinem Jnnern, das ich noch nie gefuͤhlt. Bring uns das Abendbrod, Theone, rief freundlich der Greis, und das Maͤdchen flog wieder durch die Thuͤre. Es iſt meine Tochter, ſagt’ er zu mir, wie ſie draußen war. Bald war ſie wieder da, und ſtellte einen Korb voll friſcher Fruͤchte und einen großen ſteiner- 3 *

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/35>, abgerufen am 21.11.2024.