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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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nigkeit ist, sich wie ein Hund auf der Straße her-
umschlagen soll.
Schnitzer. Wenn wollt' er denn fort?
Suschen. Morgen früh.
Schnitzer. Jch könnt's ihm allenfalls ge-
ben; aber er giebt mir's nimmermehr wieder.
Suschen. Ja, wiedergeben müßt' er's
freilich; und er wird's auch; hat er doch seine
größte Schuld nun schon bezahlt. Er soll ja, wie
man hört, Hofmeister werden: wenn er das ist,
kann er Sie bezahlen, und Jhnen wohl manche
Herrschaft zuweisen.

Das ist wahr, sagte Schnitzer, und befahl
Suschen, den Magister rusen zu lassen. Dieser kam,
empfieng das Geld, und bezahlte abermals unter
Großsprecherei.

Einige Monate vergiengen nunmehr, ohne
daß etwas veränderliches vorfiel. Suschen rieth
dem Magister, zu thun, als ob er schon ein paar
Hofmeisterstellen ausgeschlagen hätte, weil ihm ei-
ne dritte unter weit vortheilhaftern Bedingungen
angetragen wäre, die aber erst in sechs bis acht
Monaten angetreten werden könnte. Diese Roto-
montade, welche sie unterstützen half, indem sie
es hin und wieder gehört haben wollte, vergrößerte
seinen Credit bei Schnitzern; und in der Tabagie
bereu-
nigkeit iſt, ſich wie ein Hund auf der Straße her-
umſchlagen ſoll.
Schnitzer. Wenn wollt’ er denn fort?
Suschen. Morgen fruͤh.
Schnitzer. Jch koͤnnt’s ihm allenfalls ge-
ben; aber er giebt mir’s nimmermehr wieder.
Suschen. Ja, wiedergeben muͤßt’ er’s
freilich; und er wird’s auch; hat er doch ſeine
groͤßte Schuld nun ſchon bezahlt. Er ſoll ja, wie
man hoͤrt, Hofmeiſter werden: wenn er das iſt,
kann er Sie bezahlen, und Jhnen wohl manche
Herrſchaft zuweiſen.

Das iſt wahr, ſagte Schnitzer, und befahl
Suschen, den Magiſter ruſen zu laſſen. Dieſer kam,
empfieng das Geld, und bezahlte abermals unter
Großſprecherei.

Einige Monate vergiengen nunmehr, ohne
daß etwas veraͤnderliches vorfiel. Suschen rieth
dem Magiſter, zu thun, als ob er ſchon ein paar
Hofmeiſterſtellen ausgeſchlagen haͤtte, weil ihm ei-
ne dritte unter weit vortheilhaftern Bedingungen
angetragen waͤre, die aber erſt in ſechs bis acht
Monaten angetreten werden koͤnnte. Dieſe Roto-
montade, welche ſie unterſtuͤtzen half, indem ſie
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[158/0164] nigkeit iſt, ſich wie ein Hund auf der Straße her- umſchlagen ſoll. Schnitzer. Wenn wollt’ er denn fort? Suschen. Morgen fruͤh. Schnitzer. Jch koͤnnt’s ihm allenfalls ge- ben; aber er giebt mir’s nimmermehr wieder. Suschen. Ja, wiedergeben muͤßt’ er’s freilich; und er wird’s auch; hat er doch ſeine groͤßte Schuld nun ſchon bezahlt. Er ſoll ja, wie man hoͤrt, Hofmeiſter werden: wenn er das iſt, kann er Sie bezahlen, und Jhnen wohl manche Herrſchaft zuweiſen. Das iſt wahr, ſagte Schnitzer, und befahl Suschen, den Magiſter ruſen zu laſſen. Dieſer kam, empfieng das Geld, und bezahlte abermals unter Großſprecherei. Einige Monate vergiengen nunmehr, ohne daß etwas veraͤnderliches vorfiel. Suschen rieth dem Magiſter, zu thun, als ob er ſchon ein paar Hofmeiſterſtellen ausgeſchlagen haͤtte, weil ihm ei- ne dritte unter weit vortheilhaftern Bedingungen angetragen waͤre, die aber erſt in ſechs bis acht Monaten angetreten werden koͤnnte. Dieſe Roto- montade, welche ſie unterſtuͤtzen half, indem ſie es hin und wieder gehoͤrt haben wollte, vergroͤßerte ſeinen Credit bei Schnitzern; und in der Tabagie bereu-

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/164>, abgerufen am 09.11.2024.