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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Schnitzer. (Die Hände zusammenschlagend)
Ach! das Gott erbarm, was ist das wieder für
ein Verdruß!
Suschen. Nun was ists denn? Gräm Dich
doch nicht! Treff wird's nicht so arg machen und
von ein paar Hieben mit dem Stock stirbt Nie-
mand.
Schnitzer. So, rechnest Du die Schande
für, nichts daß ein solcher honetter Mann gep --
Doch daß nur nicht etwa der Herr Baron die be-
sten bekommt!
Suschen. Ach freu Dich doch darauf nicht!
Da wird sich der Baron wohl vorsehn.
Schnitzer. Dir ists wohl lieb, daß Felß so
behandelt wird?
Suschen. Es ist mir weiter nicht lieb, aber
warum spricht er solch Zeug? Siehst Du, sagte
ichs nicht, daß er ein Waschmaul und schlechter
Mensch ist?
Schnitzer. Jch lasse mein Leben dafür, daß
es nicht wahr ist.
Suschen. (schreiend) Ja es ist wahr! Jch
und mehr Leute habens auch gehört. (etwas leiser):
Also nimm Dich in Acht, daß er Dir nicht auch
noch schändlich Zeug nachspricht, und laß ihn
laufen.

Mit
Schnitzer. (Die Haͤnde zuſammenſchlagend)
Ach! das Gott erbarm, was iſt das wieder fuͤr
ein Verdruß!
Suschen. Nun was iſts denn? Graͤm Dich
doch nicht! Treff wird’s nicht ſo arg machen und
von ein paar Hieben mit dem Stock ſtirbt Nie-
mand.
Schnitzer. So, rechneſt Du die Schande
fuͤr, nichts daß ein ſolcher honetter Mann gep —
Doch daß nur nicht etwa der Herr Baron die be-
ſten bekommt!
Suschen. Ach freu Dich doch darauf nicht!
Da wird ſich der Baron wohl vorſehn.
Schnitzer. Dir iſts wohl lieb, daß Felß ſo
behandelt wird?
Suschen. Es iſt mir weiter nicht lieb, aber
warum ſpricht er ſolch Zeug? Siehſt Du, ſagte
ichs nicht, daß er ein Waſchmaul und ſchlechter
Menſch iſt?
Schnitzer. Jch laſſe mein Leben dafuͤr, daß
es nicht wahr iſt.
Suschen. (ſchreiend) Ja es iſt wahr! Jch
und mehr Leute habens auch gehoͤrt. (etwas leiſer):
Alſo nimm Dich in Acht, daß er Dir nicht auch
noch ſchaͤndlich Zeug nachſpricht, und laß ihn
laufen.

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[260/0266] Schnitzer. (Die Haͤnde zuſammenſchlagend) Ach! das Gott erbarm, was iſt das wieder fuͤr ein Verdruß! Suschen. Nun was iſts denn? Graͤm Dich doch nicht! Treff wird’s nicht ſo arg machen und von ein paar Hieben mit dem Stock ſtirbt Nie- mand. Schnitzer. So, rechneſt Du die Schande fuͤr, nichts daß ein ſolcher honetter Mann gep — Doch daß nur nicht etwa der Herr Baron die be- ſten bekommt! Suschen. Ach freu Dich doch darauf nicht! Da wird ſich der Baron wohl vorſehn. Schnitzer. Dir iſts wohl lieb, daß Felß ſo behandelt wird? Suschen. Es iſt mir weiter nicht lieb, aber warum ſpricht er ſolch Zeug? Siehſt Du, ſagte ichs nicht, daß er ein Waſchmaul und ſchlechter Menſch iſt? Schnitzer. Jch laſſe mein Leben dafuͤr, daß es nicht wahr iſt. Suschen. (ſchreiend) Ja es iſt wahr! Jch und mehr Leute habens auch gehoͤrt. (etwas leiſer): Alſo nimm Dich in Acht, daß er Dir nicht auch noch ſchaͤndlich Zeug nachſpricht, und laß ihn laufen. Mit

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/266>, abgerufen am 22.11.2024.