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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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sich weder an Lehre noch Vorstellung und nehmen
jede Kleinigkeit übel.

Mein Gott, Monsieur Nickel oder Goldfritzel,
wenn Sie lieber so genannt sein wollen, Jhre ge-
raden und Seitenmittel sind von denen, die ich
meine, sehr verschieden.

Dafür kann ich nichts, Herr Celestin, daß wir
nicht einerlei Meinung sind, lassen Sie mich, ohne
uns zu streiten, in meiner Geschichte, oder viel-
mehr in der Geschichte meiner Mutter fortfahren,
Sie werden dann erfahren, daß Busch auch mit
seinen Seitenmitteln, wenn sie gleich anfangs Wir-
kung zu thun schienen, nicht weiter kam als Va-
ter Zevs, da er die Katze in eine ehrbare Jungfran
verwandelte, indem die liebe Natur seiner Ver-
wandlung spottete, so bald eine Maus übers Zim-
mer lief, wo sie alsobald die Katze wiederherstellte.

Albrecht hatte zu wenig Erfahrung und zu
viel Vertraun in seine vorhabende Cur, als daß
er so was hätte befürchten sollen, er wollte nun
einmal hier Arzt sein, deswegen verzog er nicht
sich bei Schnitzers einzufinden und ließ sich von
Johann Jacobs Stübchen aus, förmlich bei der
Madam melden, welche ihn denn in ihrem Staats-
und bestimmten Wohnzimmer mit einer kränkeln-
den Miene sehr artig, aber zugleich sehr vornehm,

auf-

ſich weder an Lehre noch Vorſtellung und nehmen
jede Kleinigkeit uͤbel.

Mein Gott, Monſieur Nickel oder Goldfritzel,
wenn Sie lieber ſo genannt ſein wollen, Jhre ge-
raden und Seitenmittel ſind von denen, die ich
meine, ſehr verſchieden.

Dafuͤr kann ich nichts, Herr Celeſtin, daß wir
nicht einerlei Meinung ſind, laſſen Sie mich, ohne
uns zu ſtreiten, in meiner Geſchichte, oder viel-
mehr in der Geſchichte meiner Mutter fortfahren,
Sie werden dann erfahren, daß Buſch auch mit
ſeinen Seitenmitteln, wenn ſie gleich anfangs Wir-
kung zu thun ſchienen, nicht weiter kam als Va-
ter Zevs, da er die Katze in eine ehrbare Jungfran
verwandelte, indem die liebe Natur ſeiner Ver-
wandlung ſpottete, ſo bald eine Maus uͤbers Zim-
mer lief, wo ſie alſobald die Katze wiederherſtellte.

Albrecht hatte zu wenig Erfahrung und zu
viel Vertraun in ſeine vorhabende Cur, als daß
er ſo was haͤtte befuͤrchten ſollen, er wollte nun
einmal hier Arzt ſein, deswegen verzog er nicht
ſich bei Schnitzers einzufinden und ließ ſich von
Johann Jacobs Stuͤbchen aus, foͤrmlich bei der
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und beſtimmten Wohnzimmer mit einer kraͤnkeln-
den Miene ſehr artig, aber zugleich ſehr vornehm,

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[283/0289] ſich weder an Lehre noch Vorſtellung und nehmen jede Kleinigkeit uͤbel. Mein Gott, Monſieur Nickel oder Goldfritzel, wenn Sie lieber ſo genannt ſein wollen, Jhre ge- raden und Seitenmittel ſind von denen, die ich meine, ſehr verſchieden. Dafuͤr kann ich nichts, Herr Celeſtin, daß wir nicht einerlei Meinung ſind, laſſen Sie mich, ohne uns zu ſtreiten, in meiner Geſchichte, oder viel- mehr in der Geſchichte meiner Mutter fortfahren, Sie werden dann erfahren, daß Buſch auch mit ſeinen Seitenmitteln, wenn ſie gleich anfangs Wir- kung zu thun ſchienen, nicht weiter kam als Va- ter Zevs, da er die Katze in eine ehrbare Jungfran verwandelte, indem die liebe Natur ſeiner Ver- wandlung ſpottete, ſo bald eine Maus uͤbers Zim- mer lief, wo ſie alſobald die Katze wiederherſtellte. Albrecht hatte zu wenig Erfahrung und zu viel Vertraun in ſeine vorhabende Cur, als daß er ſo was haͤtte befuͤrchten ſollen, er wollte nun einmal hier Arzt ſein, deswegen verzog er nicht ſich bei Schnitzers einzufinden und ließ ſich von Johann Jacobs Stuͤbchen aus, foͤrmlich bei der Madam melden, welche ihn denn in ihrem Staats- und beſtimmten Wohnzimmer mit einer kraͤnkeln- den Miene ſehr artig, aber zugleich ſehr vornehm, auf-

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/289>, abgerufen am 22.11.2024.