die Damen meiner Bekanntschaft waren, doch es verdroß mich an ihr, oft nannte ich sie eine affec- tirte Närrinn, wenn ich mit Klausen von ihr sprach.
Er rieth mir, als ich ihm erklärte, daß ich des Getändels mit Dorotheen müde wäre, sobald als möglich um eine Unterhaltung unter vier Augen, und zwar außer der Wohnung der Madam Star- kinn, mit ihr anzutragen, und dann den Roman auf einmal zu beendigen; er selbst wollte hierzu auf Ort und Gelegenheit denken. Jch wendete ein, daß Dorothea es nicht bewilligen, und ihre Tante vollends es nimmermehr erlauben würde -- Haben Sie noch nicht vom Heirathen mit ihnen gespro- chen? fragte Klaus -- Jch hatte es noch nicht mit Deutlichkeit gethan, worüber Klaus sich wunderte, weil das ja höchstnöthig wäre, um alles Fremde- thun zu beendigen. Machen Sie Jhren förmlichen Antrag heute am Tage, sagte er, und lassen Sie einige Tage hinschleichen, um in der Würde des Bräutigams immer vertrauter zu werden, gehen während der Zeit einmal mit beiden Frauenzimmern aus, und bitten endlich um Erlaubniß, Dorchen allein spatzieren zu führen; wenn dann die Stunde bestimmt ist, nehmen wir wegen Ort und Anstal- ten, ungestört zu sein, unsre Abrede.
Jch
die Damen meiner Bekanntſchaft waren, doch es verdroß mich an ihr, oft nannte ich ſie eine affec- tirte Naͤrrinn, wenn ich mit Klauſen von ihr ſprach.
Er rieth mir, als ich ihm erklaͤrte, daß ich des Getaͤndels mit Dorotheen muͤde waͤre, ſobald als moͤglich um eine Unterhaltung unter vier Augen, und zwar außer der Wohnung der Madam Star- kinn, mit ihr anzutragen, und dann den Roman auf einmal zu beendigen; er ſelbſt wollte hierzu auf Ort und Gelegenheit denken. Jch wendete ein, daß Dorothea es nicht bewilligen, und ihre Tante vollends es nimmermehr erlauben wuͤrde — Haben Sie noch nicht vom Heirathen mit ihnen geſpro- chen? fragte Klaus — Jch hatte es noch nicht mit Deutlichkeit gethan, woruͤber Klaus ſich wunderte, weil das ja hoͤchſtnoͤthig waͤre, um alles Fremde- thun zu beendigen. Machen Sie Jhren foͤrmlichen Antrag heute am Tage, ſagte er, und laſſen Sie einige Tage hinſchleichen, um in der Wuͤrde des Braͤutigams immer vertrauter zu werden, gehen waͤhrend der Zeit einmal mit beiden Frauenzimmern aus, und bitten endlich um Erlaubniß, Dorchen allein ſpatzieren zu fuͤhren; wenn dann die Stunde beſtimmt iſt, nehmen wir wegen Ort und Anſtal- ten, ungeſtoͤrt zu ſein, unſre Abrede.
Jch
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die Damen meiner Bekanntſchaft waren, doch es
verdroß mich an ihr, oft nannte ich ſie eine affec-
tirte Naͤrrinn, wenn ich mit Klauſen von ihr ſprach.
Er rieth mir, als ich ihm erklaͤrte, daß ich des
Getaͤndels mit Dorotheen muͤde waͤre, ſobald als
moͤglich um eine Unterhaltung unter vier Augen,
und zwar außer der Wohnung der Madam Star-
kinn, mit ihr anzutragen, und dann den Roman
auf einmal zu beendigen; er ſelbſt wollte hierzu auf
Ort und Gelegenheit denken. Jch wendete ein,
daß Dorothea es nicht bewilligen, und ihre Tante
vollends es nimmermehr erlauben wuͤrde — Haben
Sie noch nicht vom Heirathen mit ihnen geſpro-
chen? fragte Klaus — Jch hatte es noch nicht mit
Deutlichkeit gethan, woruͤber Klaus ſich wunderte,
weil das ja hoͤchſtnoͤthig waͤre, um alles Fremde-
thun zu beendigen. Machen Sie Jhren foͤrmlichen
Antrag heute am Tage, ſagte er, und laſſen Sie
einige Tage hinſchleichen, um in der Wuͤrde des
Braͤutigams immer vertrauter zu werden, gehen
waͤhrend der Zeit einmal mit beiden Frauenzimmern
aus, und bitten endlich um Erlaubniß, Dorchen
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/322>, abgerufen am 25.11.2024.
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