erhalten sollte. Jch wäre der Ausstellung dieser Pa- piere gern überhoben gewesen, denn mein verbünde- ter Dämon kündigte mir mit leiser Stimme an, daß dies zu Entdeckungen Anlaß geben würde, allein Nehmer wollte ohne Sicherstellungen nicht von der Stelle gehen, ich sah mich also dazu gezwungen. Er versprach nach einiger Zeit Nachricht von sich zu geben, und empfahl sich, auch war er glücklich ent- kommen, denn alle Nachsuchungen waren vergebens, man konnte keinen Nehmer in und um .... ent- decken.
Professor Knapp blieb diese für ihn fürchterli- che Nacht durch ohne Hülfe an seinem Kreuz hän- gen, erst des Morgens um 8 Uhr hatte ihn sein Famulus so gefunden, mit diesem war ein Student gekommen, der etwas beim Professor zu suchen hatte; beide erlösten ihn von seinem mattervol- len Zustand und brachten ihn zu Bette, aber nicht ohne Schmerz und Blut war das Pechpfla- ster abgenommen worden, auch war eine ordentliche Kur nöthig, um Lippen und die ganze Gegend um den Mund zu heilen.
Doch dies wäre noch hingegangen allein es erfolgte eine würklich gefährliche Niederlage, die Krankheit, in welche der Professor verfiel, ließ sich um so schwerer heben, da er wegen seines
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erhalten ſollte. Jch waͤre der Ausſtellung dieſer Pa- piere gern uͤberhoben geweſen, denn mein verbuͤnde- ter Daͤmon kuͤndigte mir mit leiſer Stimme an, daß dies zu Entdeckungen Anlaß geben wuͤrde, allein Nehmer wollte ohne Sicherſtellungen nicht von der Stelle gehen, ich ſah mich alſo dazu gezwungen. Er verſprach nach einiger Zeit Nachricht von ſich zu geben, und empfahl ſich, auch war er gluͤcklich ent- kommen, denn alle Nachſuchungen waren vergebens, man konnte keinen Nehmer in und um .... ent- decken.
Profeſſor Knapp blieb dieſe fuͤr ihn fuͤrchterli- che Nacht durch ohne Huͤlfe an ſeinem Kreuz haͤn- gen, erſt des Morgens um 8 Uhr hatte ihn ſein Famulus ſo gefunden, mit dieſem war ein Student gekommen, der etwas beim Profeſſor zu ſuchen hatte; beide erloͤſten ihn von ſeinem mattervol- len Zuſtand und brachten ihn zu Bette, aber nicht ohne Schmerz und Blut war das Pechpfla- ſter abgenommen worden, auch war eine ordentliche Kur noͤthig, um Lippen und die ganze Gegend um den Mund zu heilen.
Doch dies waͤre noch hingegangen allein es erfolgte eine wuͤrklich gefaͤhrliche Niederlage, die Krankheit, in welche der Profeſſor verfiel, ließ ſich um ſo ſchwerer heben, da er wegen ſeines
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erhalten ſollte. Jch waͤre der Ausſtellung dieſer Pa-
piere gern uͤberhoben geweſen, denn mein verbuͤnde-
ter Daͤmon kuͤndigte mir mit leiſer Stimme an, daß
dies zu Entdeckungen Anlaß geben wuͤrde, allein
Nehmer wollte ohne Sicherſtellungen nicht von der
Stelle gehen, ich ſah mich alſo dazu gezwungen. Er
verſprach nach einiger Zeit Nachricht von ſich zu
geben, und empfahl ſich, auch war er gluͤcklich ent-
kommen, denn alle Nachſuchungen waren vergebens,
man konnte keinen Nehmer in und um .... ent-
decken.
Profeſſor Knapp blieb dieſe fuͤr ihn fuͤrchterli-
che Nacht durch ohne Huͤlfe an ſeinem Kreuz haͤn-
gen, erſt des Morgens um 8 Uhr hatte ihn ſein
Famulus ſo gefunden, mit dieſem war ein Student
gekommen, der etwas beim Profeſſor zu ſuchen
hatte; beide erloͤſten ihn von ſeinem mattervol-
len Zuſtand und brachten ihn zu Bette, aber
nicht ohne Schmerz und Blut war das Pechpfla-
ſter abgenommen worden, auch war eine ordentliche
Kur noͤthig, um Lippen und die ganze Gegend
um den Mund zu heilen.
Doch dies waͤre noch hingegangen allein es
erfolgte eine wuͤrklich gefaͤhrliche Niederlage, die
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/347>, abgerufen am 22.11.2024.
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