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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Auf der Vniversität Leipzig ist ein armer Student gewesen/ der sich bey seinen Sclavischen Zustand/ nun nichts/ denn umb sein studiren. bekümmerte; und als er von seinen guten Freunden gefragt wurde: Wo er doch endlich hinaus wolte? Mit lachen den Mund antwortete: Da laß ich meinen GOtt für sorgen: Wer weiß/ wo ein armseliger Mammons-Knecht sitzet/ und das Geld bewacht/ davon mir ein mahl ein Partickel werden soll? Was geschah? Er kam nicht lang hernach in einen ansehnlichen Stand/ und zu einem ehrlichen Außkommen; und tröstete offt mit seinem Exempel seines gleichens arme Studenten/ daß sie nur Gott vertrauen / und ihres studierens fleißig abwarten solten; Das Geld/ dessen sie möchten benöthiget seyn/ werde schon/ auff Besehl deß Obersten himmlischen Hauß-Vaters / von seinen untern Haußhaltern/ wie wohl gemeiniglich wider ihren willen / zusammen gezehlet/ das sie überkommen solten.

1. Ein jedweder bleibe nur in seinem Beruf/ und warte desselben fleißig ab / vertraue darneben seinem GOtt der wird ihn schon wissen zu ernehren.

2. Mancher Geitzhalß muß einen armen Schätze samlen/ das Geld zusammen zehlen und bewahren/ welches hernach der andere verzehret und sichs davon wohlgehenläst.

Auf der Vniversität Leipzig ist ein armer Student gewesen/ der sich bey seinen Sclavischen Zustand/ nun nichts/ denn umb sein studiren. bekümmerte; und als er von seinen guten Freunden gefragt wurde: Wo er doch endlich hinaus wolte? Mit lachen den Mund antwortete: Da laß ich meinen GOtt für sorgen: Wer weiß/ wo ein armseliger Mammons-Knecht sitzet/ und das Geld bewacht/ davon mir ein mahl ein Partickel werden soll? Was geschah? Er kam nicht lang hernach in einen ansehnlichen Stand/ und zu einem ehrlichen Außkommen; und tröstete offt mit seinem Exempel seines gleichens arme Studenten/ daß sie nur Gott vertrauen / und ihres studierens fleißig abwarten solten; Das Geld/ dessen sie möchten benöthiget seyn/ werde schon/ auff Besehl deß Obersten himmlischen Hauß-Vaters / von seinen untern Haußhaltern/ wie wohl gemeiniglich wider ihren willen / zusammen gezehlet/ das sie überkommen solten.

1. Ein jedweder bleibe nur in seinem Beruf/ und warte desselben fleißig ab / vertraue darneben seinem GOtt der wird ihn schon wissen zu ernehren.

2. Mancher Geitzhalß muß einen armen Schätze samlen/ das Geld zusammen zehlen und bewahren/ welches hernach der andere verzehret und sichs davon wohlgehenläst.

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[122/0142] Auf der Vniversität Leipzig ist ein armer Student gewesen/ der sich bey seinen Sclavischen Zustand/ nun nichts/ denn umb sein studiren. bekümmerte; und als er von seinen guten Freunden gefragt wurde: Wo er doch endlich hinaus wolte? Mit lachen den Mund antwortete: Da laß ich meinen GOtt für sorgen: Wer weiß/ wo ein armseliger Mammons-Knecht sitzet/ und das Geld bewacht/ davon mir ein mahl ein Partickel werden soll? Was geschah? Er kam nicht lang hernach in einen ansehnlichen Stand/ und zu einem ehrlichen Außkommen; und tröstete offt mit seinem Exempel seines gleichens arme Studenten/ daß sie nur Gott vertrauen / und ihres studierens fleißig abwarten solten; Das Geld/ dessen sie möchten benöthiget seyn/ werde schon/ auff Besehl deß Obersten himmlischen Hauß-Vaters / von seinen untern Haußhaltern/ wie wohl gemeiniglich wider ihren willen / zusammen gezehlet/ das sie überkommen solten. 1. Ein jedweder bleibe nur in seinem Beruf/ und warte desselben fleißig ab / vertraue darneben seinem GOtt der wird ihn schon wissen zu ernehren. 2. Mancher Geitzhalß muß einen armen Schätze samlen/ das Geld zusammen zehlen und bewahren/ welches hernach der andere verzehret und sichs davon wohlgehenläst.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/142>, abgerufen am 21.11.2024.