Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.terthanen haben/ und darauff bedacht seyn/ daß es in ihren Ländern möge recht zugehen. 2. Ein grosser Herr darff sich nicht schämen gering und zu schlechten Leuten zu halten/ wenn Er dardurch in seinem Lande und Gebiet Nutzen schaffen kan. 74. Ein Pfarrer bittet einen Schultzen zu Gaste. EIn Pastor hatte den Schultzen zu Gaste gebeten/ sagte derwegen zu der Köchin / sie solle ein paar Hüner braten/ die Köchin hatte den Knecht zum Bräutigam / der muste die Braten wenden/ dieser [unleserliches Material]unckete zu Zeiten in das abgedruppete Fett/ das schmeckete ihm so wohl/ daß er nolens volens endlich bewogen ward / die Hüner anzugreiffen. Die Magd wolte den Bräutigam gern bey Ehren erhalten / erdachte alsobald einen Ranck. Der Schultz kam an/ die Köchin hieß ihn Willkommen und sagte: Mein lieber Schultze/ mich jammert euer. Wie das? fragte er/ sie sprach: Ich habe gehöret/ ihr habet unserm Herrn einsten was zu wieder gethan/ als hat er sich fürgenommen/ nach dem ihr wol gegessen und getruncken / wil er euch beyde Ohren abschneiden. Der Schultze sagte: So mag er sein Gastgebot allein behalten/ und gieng zum Hause aus. terthanen haben/ und darauff bedacht seyn/ daß es in ihren Ländern möge recht zugehen. 2. Ein grosser Herr darff sich nicht schämen gering und zu schlechten Leuten zu halten/ wenn Er dardurch in seinem Lande und Gebiet Nutzen schaffen kan. 74. Ein Pfarrer bittet einen Schultzen zu Gaste. EIn Pastor hatte den Schultzen zu Gaste gebeten/ sagte derwegen zu der Köchin / sie solle ein paar Hüner braten/ die Köchin hatte den Knecht zum Bräutigam / der muste die Braten wenden/ dieser [unleserliches Material]unckete zu Zeiten in das abgedruppete Fett/ das schmeckete ihm so wohl/ daß er nolens volens endlich bewogen ward / die Hüner anzugreiffen. Die Magd wolte den Bräutigam gern bey Ehren erhalten / erdachte alsobald einen Ranck. Der Schultz kam an/ die Köchin hieß ihn Willkommen und sagte: Mein lieber Schultze/ mich jammert euer. Wie das? fragte er/ sie sprach: Ich habe gehöret/ ihr habet unserm Herrn einsten was zu wieder gethan/ als hat er sich fürgenommen/ nach dem ihr wol gegessen und getruncken / wil er euch beyde Ohren abschneiden. Der Schultze sagte: So mag er sein Gastgebot allein behalten/ und gieng zum Hause aus. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0215" n="195"/> terthanen haben/ und darauff bedacht seyn/ daß es in ihren Ländern möge recht zugehen.</p> <p>2. Ein grosser Herr darff sich nicht schämen gering und zu schlechten Leuten zu halten/ wenn Er dardurch in seinem Lande und Gebiet Nutzen schaffen kan.</p> <p>74.</p> <p>Ein Pfarrer bittet einen Schultzen zu Gaste.</p> <p>EIn Pastor hatte den Schultzen zu Gaste gebeten/ sagte derwegen zu der Köchin / sie solle ein paar Hüner braten/ die Köchin hatte den Knecht zum Bräutigam / der muste die Braten wenden/ dieser <gap reason="illegible"/>unckete zu Zeiten in das abgedruppete Fett/ das schmeckete ihm so wohl/ daß er nolens volens endlich bewogen ward / die Hüner anzugreiffen. Die Magd wolte den Bräutigam gern bey Ehren erhalten / erdachte alsobald einen Ranck. Der Schultz kam an/ die Köchin hieß ihn Willkommen und sagte: Mein lieber Schultze/ mich jammert euer. Wie das? fragte er/ sie sprach: Ich habe gehöret/ ihr habet unserm Herrn einsten was zu wieder gethan/ als hat er sich fürgenommen/ nach dem ihr wol gegessen und getruncken / wil er euch beyde Ohren abschneiden. Der Schultze sagte: So mag er sein Gastgebot allein behalten/ und gieng zum Hause aus. </p> </div> </body> </text> </TEI> [195/0215]
terthanen haben/ und darauff bedacht seyn/ daß es in ihren Ländern möge recht zugehen.
2. Ein grosser Herr darff sich nicht schämen gering und zu schlechten Leuten zu halten/ wenn Er dardurch in seinem Lande und Gebiet Nutzen schaffen kan.
74.
Ein Pfarrer bittet einen Schultzen zu Gaste.
EIn Pastor hatte den Schultzen zu Gaste gebeten/ sagte derwegen zu der Köchin / sie solle ein paar Hüner braten/ die Köchin hatte den Knecht zum Bräutigam / der muste die Braten wenden/ dieser _ unckete zu Zeiten in das abgedruppete Fett/ das schmeckete ihm so wohl/ daß er nolens volens endlich bewogen ward / die Hüner anzugreiffen. Die Magd wolte den Bräutigam gern bey Ehren erhalten / erdachte alsobald einen Ranck. Der Schultz kam an/ die Köchin hieß ihn Willkommen und sagte: Mein lieber Schultze/ mich jammert euer. Wie das? fragte er/ sie sprach: Ich habe gehöret/ ihr habet unserm Herrn einsten was zu wieder gethan/ als hat er sich fürgenommen/ nach dem ihr wol gegessen und getruncken / wil er euch beyde Ohren abschneiden. Der Schultze sagte: So mag er sein Gastgebot allein behalten/ und gieng zum Hause aus.
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