Wie hertzhafft der Thebanische Kriegs-Fürst Epaminondas gestorben.
Als der tapffere Held und Thebanische Krieges-Fürst Epaminondas, in der berühmten Feld-Schlacht bey Mantinea, von den Feinden/ den Lacdaemoniern/ erkant/ und in derer vollen Zudrang/ und eigener ritterlichen Gegenwehr/ mit einem Wurff-Spieß/ dermassen war verwundet worde/ daß er wohl bey sich gemerckt / wann daß Eysen oder Waffen aus dem Leibe würde raus gezogen werden/ die Seele auch so gleich mit außziehen würde, Hat er dasselbe so lange in sich stecken lassen/ biß daß er von seinen Leuten und treuen Hülffs-Leistern/ dieser zweyer zuwissen begehrter Dinge/ nemblich: Ob einmal sein Schild noch gantz: Dann ferners: Ob die Feinde überwunden weren/ vergewissert worden? Welches als er es beedes nach Hertzens-Wunsch vernonmen/ hat er sich gegen die umbstehende großmütig hören lassen: Non finis, commilitones meae vitae, sed melius & altius initium adveniet, nunc enim vester Epaminondas nascitur, quia sic moritur: O Ihr Brüder/ Jetznahet sich/ nicht das Ende/ sondern ein weit besserer und herrlicherer Anfang meines Lebens herzu; Euer Epaminon das wird so nach erst gebohren/ nun er auff eine solche weise stirbt: Inmassen sein Heroischer Abschied also von Valerie Ma-
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Wie hertzhafft der Thebanische Kriegs-Fürst Epaminondas gestorben.
Als der tapffere Held und Thebanische Krieges-Fürst Epaminondas, in der berühmten Feld-Schlacht bey Mantinea, von den Feinden/ den Lacdaemoniern/ erkant/ und in derer vollen Zudrang/ und eigener ritterlichen Gegenwehr/ mit einem Wurff-Spieß/ dermassen war verwundet wordë/ daß er wohl bey sich gemerckt / wann daß Eysen oder Waffen aus dem Leibe würde raus gezogen werden/ die Seele auch so gleich mit außziehen würde, Hat er dasselbe so lange in sich stecken lassen/ biß daß er von seinen Leuten und treuen Hülffs-Leistern/ dieser zweyer zuwissen begehrter Dinge/ nemblich: Ob einmal sein Schild noch gantz: Dann ferners: Ob die Feinde überwunden weren/ vergewissert worden? Welches als er es beedes nach Hertzens-Wunsch vernonmen/ hat er sich gegen die umbstehende großmütig hören lassen: Non finis, commilitones meae vitae, sed melius & altius initium adveniet, nunc enim vester Epaminondas nascitur, quia sic moritur: O Ihr Brüder/ Jetznahet sich/ nicht das Ende/ sondern ein weit besserer und herrlicherer Anfang meines Lebens herzu; Euer Epaminon das wird so nach erst gebohren/ nun er auff eine solche weise stirbt: Inmassen sein Heroischer Abschied also von Valeriê Ma-
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Wie hertzhafft der Thebanische Kriegs-Fürst Epaminondas gestorben.
Als der tapffere Held und Thebanische Krieges-Fürst Epaminondas, in der berühmten Feld-Schlacht bey Mantinea, von den Feinden/ den Lacdaemoniern/ erkant/ und in derer vollen Zudrang/ und eigener ritterlichen Gegenwehr/ mit einem Wurff-Spieß/ dermassen war verwundet wordë/ daß er wohl bey sich gemerckt / wann daß Eysen oder Waffen aus dem Leibe würde raus gezogen werden/ die Seele auch so gleich mit außziehen würde, Hat er dasselbe so lange in sich stecken lassen/ biß daß er von seinen Leuten und treuen Hülffs-Leistern/ dieser zweyer zuwissen begehrter Dinge/ nemblich: Ob einmal sein Schild noch gantz: Dann ferners: Ob die Feinde überwunden weren/ vergewissert worden? Welches als er es beedes nach Hertzens-Wunsch vernonmen/ hat er sich gegen die umbstehende großmütig hören lassen: Non finis, commilitones meae vitae, sed melius & altius initium adveniet, nunc enim vester Epaminondas nascitur, quia sic moritur: O Ihr Brüder/ Jetznahet sich/ nicht das Ende/ sondern ein weit besserer und herrlicherer Anfang meines Lebens herzu; Euer Epaminon das wird so nach erst gebohren/ nun er auff eine solche weise stirbt: Inmassen sein Heroischer Abschied also von Valeriê Ma-
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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/274>, abgerufen am 24.11.2024.
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