Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.einem andern Vater zugehöreten/ und mich nur vergebens Vater nenneten und mein Land erbeten/ und GOtt wüste was Geblüts oder Naturssie wehren/ wie in der Welt gar offt und gemein geschiehet/ daß mancher einem andern einen Schlaffgenoß vorhelt/ und ihm noch darzu seine Kinder erzeucht. Dieser Sorgen bin ich Gott Lob sicher und überhaben. 1. Hier siehet und erlernet man/ daß die Liebe ja so bald auff etwas häßliches / als auff etwas schönes fält/ und zugleich auch 2. Daß gleich wie nach Meynung der Metaphysicorum das Bonum ist entweder in se oder alicui, also auch das Pulchrum. Denn obwohl diese Lotringische Fürstin an sich selbsten nicht schön war/ so war sie doch in den Augen ihres Herrn die allerschönste. 113. GOtt ist die beste Festung/ ohne Ihm sind alle hohe Mauren und Thürme nichts. DIe Mauren der Stadt Jerusalem sind fest und ansehlich gemeiniglich auff 25. oder 30. Ellenbogen hoch/ und 20. El- einem andern Vater zugehöreten/ und mich nur vergebens Vater nenneten und mein Land erbeten/ und GOtt wüste was Geblüts oder Naturssie wehren/ wie in der Welt gar offt und gemein geschiehet/ daß mancher einem andern einen Schlaffgenoß vorhelt/ und ihm noch darzu seine Kinder erzeucht. Dieser Sorgen bin ich Gott Lob sicher und überhaben. 1. Hier siehet und erlernet man/ daß die Liebe ja so bald auff etwas häßliches / als auff etwas schönes fält/ und zugleich auch 2. Daß gleich wie nach Meynung der Metaphysicorum das Bonum ist entweder in se oder alicui, also auch das Pulchrum. Denn obwohl diese Lotringische Fürstin an sich selbsten nicht schön war/ so war sie doch in den Augen ihres Herrn die allerschönste. 113. GOtt ist die beste Festung/ ohne Ihm sind alle hohe Mauren und Thürme nichts. DIe Mauren der Stadt Jerusalem sind fest und ansehlich gemeiniglich auff 25. oder 30. Ellenbogen hoch/ und 20. El- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0280" n="260"/> einem andern Vater zugehöreten/ und mich nur vergebens Vater nenneten und mein Land erbeten/ und GOtt wüste was Geblüts oder Naturssie wehren/ wie in der Welt gar offt und gemein geschiehet/ daß mancher einem andern einen Schlaffgenoß vorhelt/ und ihm noch darzu seine Kinder erzeucht. Dieser Sorgen bin ich Gott Lob sicher und überhaben.</p> <p>1. Hier siehet und erlernet man/ daß die Liebe ja so bald auff etwas häßliches / als auff etwas schönes fält/ und zugleich auch</p> <p>2. Daß gleich wie nach Meynung der Metaphysicorum das Bonum ist entweder in se oder alicui, also auch das Pulchrum. Denn obwohl diese Lotringische Fürstin an sich selbsten nicht schön war/ so war sie doch in den Augen ihres Herrn die allerschönste.</p> <p>113.</p> <p>GOtt ist die beste Festung/ ohne Ihm sind alle hohe Mauren und Thürme nichts.</p> <p>DIe Mauren der Stadt Jerusalem sind fest und ansehlich gemeiniglich auff 25. oder 30. Ellenbogen hoch/ und 20. El- </p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0280]
einem andern Vater zugehöreten/ und mich nur vergebens Vater nenneten und mein Land erbeten/ und GOtt wüste was Geblüts oder Naturssie wehren/ wie in der Welt gar offt und gemein geschiehet/ daß mancher einem andern einen Schlaffgenoß vorhelt/ und ihm noch darzu seine Kinder erzeucht. Dieser Sorgen bin ich Gott Lob sicher und überhaben.
1. Hier siehet und erlernet man/ daß die Liebe ja so bald auff etwas häßliches / als auff etwas schönes fält/ und zugleich auch
2. Daß gleich wie nach Meynung der Metaphysicorum das Bonum ist entweder in se oder alicui, also auch das Pulchrum. Denn obwohl diese Lotringische Fürstin an sich selbsten nicht schön war/ so war sie doch in den Augen ihres Herrn die allerschönste.
113.
GOtt ist die beste Festung/ ohne Ihm sind alle hohe Mauren und Thürme nichts.
DIe Mauren der Stadt Jerusalem sind fest und ansehlich gemeiniglich auff 25. oder 30. Ellenbogen hoch/ und 20. El-
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