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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Deus in adjutorium, &c. Der Chor antwortete/ wie gebräuchlich/ Domine ad juvandum &c. Welches als es des Prälaten Narr mit verwunderung gesehen/ schlug er den Prälaten an den Halß/ und sprach: Das Geschrey hast du gemacht.

1. Narren hält man off[unleserliches Material]mals etwas zu gut/ so einem andern nicht geschehe.

2. Wenn man ernstliche Sachen tractiren wil/ so soll man keine Narren dazu nehmen. Hette dieser Prälat es bedacht/ und den Narren zu Hause gelassen/ so wehr ihm keine Maulschellen zu theil worden.

116.

Von künstlichen Wasser Orgeln.

ES hat sich in der Welt ehedessen jmmerein scharffsinniger Kopff nach dem andern gefunden/ dadurch die Edle Orgel-Kunst von Zeit zu Zeit gewachsen und zugenommen. Die Historien Schreiber können ihre Federn nicht gnugsam erfüllen / wann sie die grosse Geschickligkeit eines Venetianischen Priesters Georgii, welcher von Balderico einem Grafen aus Vngarn/ dem Römischen Käyser Ludovico Pio, als ein sonderlicher Künstler commendiret worden/ beschreiben wollen/ daß derselbe Organum Hydraulicum, oder eine Wasser-Orgel/ gemacht habe/ welche durch das Was-

Deus in adjutorium, &c. Der Chor antwortete/ wie gebräuchlich/ Domine ad juvandum &c. Welches als es des Prälaten Narr mit verwunderung gesehen/ schlug er den Prälaten an den Halß/ und sprach: Das Geschrey hast du gemacht.

1. Narren hält man off[unleserliches Material]mals etwas zu gut/ so einem andern nicht geschehe.

2. Wenn man ernstliche Sachen tractiren wil/ so soll man keine Narren dazu nehmen. Hette dieser Prälat es bedacht/ und den Narren zu Hause gelassen/ so wehr ihm keine Maulschellen zu theil worden.

116.

Von künstlichen Wasser Orgeln.

ES hat sich in der Welt ehedessen jmmerein scharffsinniger Kopff nach dem andern gefunden/ dadurch die Edle Orgel-Kunst von Zeit zu Zeit gewachsen und zugenommen. Die Historien Schreiber können ihre Federn nicht gnugsam erfüllen / wann sie die grosse Geschickligkeit eines Venetianischen Priesters Georgii, welcher von Balderico einem Grafen aus Vngarn/ dem Römischen Käyser Ludovico Pio, als ein sonderlicher Künstler commendiret worden/ beschreiben wollen/ daß derselbe Organum Hydraulicum, oder eine Wasser-Orgel/ gemacht habe/ welche durch das Was-

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[264/0284] Deus in adjutorium, &c. Der Chor antwortete/ wie gebräuchlich/ Domine ad juvandum &c. Welches als es des Prälaten Narr mit verwunderung gesehen/ schlug er den Prälaten an den Halß/ und sprach: Das Geschrey hast du gemacht. 1. Narren hält man off_ mals etwas zu gut/ so einem andern nicht geschehe. 2. Wenn man ernstliche Sachen tractiren wil/ so soll man keine Narren dazu nehmen. Hette dieser Prälat es bedacht/ und den Narren zu Hause gelassen/ so wehr ihm keine Maulschellen zu theil worden. 116. Von künstlichen Wasser Orgeln. ES hat sich in der Welt ehedessen jmmerein scharffsinniger Kopff nach dem andern gefunden/ dadurch die Edle Orgel-Kunst von Zeit zu Zeit gewachsen und zugenommen. Die Historien Schreiber können ihre Federn nicht gnugsam erfüllen / wann sie die grosse Geschickligkeit eines Venetianischen Priesters Georgii, welcher von Balderico einem Grafen aus Vngarn/ dem Römischen Käyser Ludovico Pio, als ein sonderlicher Künstler commendiret worden/ beschreiben wollen/ daß derselbe Organum Hydraulicum, oder eine Wasser-Orgel/ gemacht habe/ welche durch das Was-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/284>, abgerufen am 22.11.2024.