Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ser gestimmet worden ist. So lieset man auch mit höchster Verwunderung von Gilberto, einem Bischoffe zu Remis, welcher im Jahr Christi 997. aus Ertzt/ oder Meßing eine Orgel verfertiget/ durch Hülffe der Mathematischen Kunst/ die nur eine aneinander gegossene Keyhe Pfeiffen gehabt/ und von des warmen Wassers Krafft ihren Klang von sich hat schallen lassen. 1. Die Künste steigen heut zu Tage sehr hoch/ und machen ihre Meister berühmt. 2. Aber das sind die besten Künstler/ welche ihre gröste Kunst in der himmlischen Weißheit suchen/ und in Erkennung solcher erweisen. 117. Von Paßporten/ so man in der Moßkaw den Toden gibt. IN der Moßkaw soll man denen Toden Paßporte solches Inhalts geben: Wir N. N. Bischoff und Priester allhier/ N. bekennen und bezeugen hiermit/ daß dieser gegenwertige N. bey uns/ als ein rechter greigischer Christe gelebet/ und ob er wohl bißweilen gesündiget/ hat er doch/ siene Sünde gebeichtet/ die Absolution, und das H. Abendmahl/ empfangen/ zu Vergebung seiner Sünden. Er hat auch GOtt/ und seine Heiligen/ recht geehret/ gefastet/ und gebetet / wie sichs gebühret. Hat sich auch mit ser gestimmet worden ist. So lieset man auch mit höchster Verwunderung von Gilberto, einem Bischoffe zu Remis, welcher im Jahr Christi 997. aus Ertzt/ oder Meßing eine Orgel verfertiget/ durch Hülffe der Mathematischen Kunst/ die nur eine aneinander gegossene Keyhe Pfeiffen gehabt/ und von des warmen Wassers Krafft ihren Klang von sich hat schallen lassen. 1. Die Künste steigen heut zu Tage sehr hoch/ und machen ihre Meister berühmt. 2. Aber das sind die besten Künstler/ welche ihre gröste Kunst in der him̃lischen Weißheit suchen/ und in Erkennung solcher erweisen. 117. Von Paßporten/ so man in der Moßkaw den Toden gibt. IN der Moßkaw soll man denen Toden Paßporte solches Inhalts geben: Wir N. N. Bischoff und Priester allhier/ N. bekennen und bezeugen hiermit/ daß dieser gegenwertige N. bey uns/ als ein rechter greigischer Christe gelebet/ und ob er wohl bißweilen gesündiget/ hat er doch/ siene Sünde gebeichtet/ die Absolution, und das H. Abendmahl/ empfangen/ zu Vergebung seiner Sünden. Er hat auch GOtt/ und seine Heiligen/ recht geehret/ gefastet/ und gebetet / wie sichs gebühret. Hat sich auch mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0285" n="265"/> ser gestimmet worden ist. So lieset man auch mit höchster Verwunderung von Gilberto, einem Bischoffe zu Remis, welcher im Jahr Christi 997. aus Ertzt/ oder Meßing eine Orgel verfertiget/ durch Hülffe der Mathematischen Kunst/ die nur eine aneinander gegossene Keyhe Pfeiffen gehabt/ und von des warmen Wassers Krafft ihren Klang von sich hat schallen lassen.</p> <p>1. Die Künste steigen heut zu Tage sehr hoch/ und machen ihre Meister berühmt.</p> <p>2. Aber das sind die besten Künstler/ welche ihre gröste Kunst in der him̃lischen Weißheit suchen/ und in Erkennung solcher erweisen.</p> </div> <div> <head>117.</head> <argument> <p>Von Paßporten/ so man in der Moßkaw den Toden gibt.</p> </argument> <p>IN der Moßkaw soll man denen Toden Paßporte solches Inhalts geben: Wir N. N. Bischoff und Priester allhier/ N. bekennen und bezeugen hiermit/ daß dieser gegenwertige N. bey uns/ als ein rechter greigischer Christe gelebet/ und ob er wohl bißweilen gesündiget/ hat er doch/ siene Sünde gebeichtet/ die Absolution, und das H. Abendmahl/ empfangen/ zu Vergebung seiner Sünden. Er hat auch GOtt/ und seine Heiligen/ recht geehret/ gefastet/ und gebetet / wie sichs gebühret. Hat sich auch mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [265/0285]
ser gestimmet worden ist. So lieset man auch mit höchster Verwunderung von Gilberto, einem Bischoffe zu Remis, welcher im Jahr Christi 997. aus Ertzt/ oder Meßing eine Orgel verfertiget/ durch Hülffe der Mathematischen Kunst/ die nur eine aneinander gegossene Keyhe Pfeiffen gehabt/ und von des warmen Wassers Krafft ihren Klang von sich hat schallen lassen.
1. Die Künste steigen heut zu Tage sehr hoch/ und machen ihre Meister berühmt.
2. Aber das sind die besten Künstler/ welche ihre gröste Kunst in der him̃lischen Weißheit suchen/ und in Erkennung solcher erweisen.
117. Von Paßporten/ so man in der Moßkaw den Toden gibt.
IN der Moßkaw soll man denen Toden Paßporte solches Inhalts geben: Wir N. N. Bischoff und Priester allhier/ N. bekennen und bezeugen hiermit/ daß dieser gegenwertige N. bey uns/ als ein rechter greigischer Christe gelebet/ und ob er wohl bißweilen gesündiget/ hat er doch/ siene Sünde gebeichtet/ die Absolution, und das H. Abendmahl/ empfangen/ zu Vergebung seiner Sünden. Er hat auch GOtt/ und seine Heiligen/ recht geehret/ gefastet/ und gebetet / wie sichs gebühret. Hat sich auch mit
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/285>, abgerufen am 18.06.2024. |