Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ren und wohnen: Gegen über aber / werde Er aus der massen bestürtzet und betrübet/ wenn Er erfahren müsse/ wie daß einer unter denenselben/ durch den zeitlichen Tod/ aus diesem Leben dahin gerissen und entnommen worden were; und zwar dieses nicht so wol umb derer willen/ welche die Schuld der Natur allbereit bezahlet/ als wol der jenigen / so annoch vorhanden und hinterblieben. Denn jenen/ spricht Er/ komme solches zu handen/ durch Ordnung und Gesetz der Natur/ und were nichts mehr den billig daß solchen Leuten nach einem wol und erbar geführten Leben/ zu seiner Zeit ein rühmliches Ende/ und seliger Tod begegnete; Diesen aber/ als welche durch jener Abschied/ eines grosen Trostes/ und unfehlbaren Schutzes beraubet / schwebete gewisser nicht vor Augen/ als überhäuffige Gefahr und Vnglück: Zumaln wenn nicht der gütige GOTT/ gleich wie an einen Citronen- oder Pomerantzen Baum an welchem/ so die nunmehr reiffe und zeitige Früchte abgefallen/ oder abgenommen worden/ nach und nach sich andere an derer Stelle finden und sehen lassen/ also auch an den lieben Regent- und Kirchen-Baum andere dergleichen vornehme Leute/ an der hingewichenen Stelle/ einsetze und verordne. 1. Freylich ist es eine Anzeigung des zornigen GOttes/ und daß einem Ort eine Straffe bevor stehet/ wenn gelehrte und demselben nützliche Leute sterben / wie ren und wohnen: Gegen über aber / werde Er aus der massen bestürtzet und betrübet/ wenn Er erfahren müsse/ wie daß einer unter denenselben/ durch den zeitlichen Tod/ aus diesem Leben dahin gerissen und entnommen worden were; und zwar dieses nicht so wol umb derer willen/ welche die Schuld der Natur allbereit bezahlet/ als wol der jenigen / so annoch vorhanden und hinterblieben. Denn jenen/ spricht Er/ komme solches zu handen/ durch Ordnung und Gesetz der Natur/ und were nichts mehr den billig daß solchen Leuten nach einem wol und erbar geführten Leben/ zu seiner Zeit ein rühmliches Ende/ und seliger Tod begegnete; Diesen aber/ als welche durch jener Abschied/ eines grosen Trostes/ und unfehlbaren Schutzes beraubet / schwebete gewisser nicht vor Augen/ als überhäuffige Gefahr und Vnglück: Zumaln wenn nicht der gütige GOTT/ gleich wie an einen Citronen- oder Pomerantzen Baum an welchem/ so die nunmehr reiffe und zeitige Früchte abgefallen/ oder abgenommen worden/ nach und nach sich andere an derer Stelle finden und sehen lassen/ also auch an den lieben Regent- und Kirchen-Baum andere dergleichen vornehme Leute/ an der hingewichenen Stelle/ einsetze und verordne. 1. Freylich ist es eine Anzeigung des zornigen GOttes/ und daß einem Ort eine Straffe bevor stehet/ wenn gelehrte und demselben nützliche Leute sterben / wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0301" n="281"/> ren und wohnen: Gegen über aber / werde Er aus der massen bestürtzet und betrübet/ wenn Er erfahren müsse/ wie daß einer unter denenselben/ durch den zeitlichen Tod/ aus diesem Leben dahin gerissen und entnommen worden were; und zwar dieses nicht so wol umb derer willen/ welche die Schuld der Natur allbereit bezahlet/ als wol der jenigen / so annoch vorhanden und hinterblieben. Denn jenen/ spricht Er/ komme solches zu handen/ durch Ordnung und Gesetz der Natur/ und were nichts mehr den billig daß solchen Leuten nach einem wol und erbar geführten Leben/ zu seiner Zeit ein rühmliches Ende/ und seliger Tod begegnete; Diesen aber/ als welche durch jener Abschied/ eines grosen Trostes/ und unfehlbaren Schutzes beraubet / schwebete gewisser nicht vor Augen/ als überhäuffige Gefahr und Vnglück: Zumaln wenn nicht der gütige GOTT/ gleich wie an einen Citronen- oder Pomerantzen Baum an welchem/ so die nunmehr reiffe und zeitige Früchte abgefallen/ oder abgenommen worden/ nach und nach sich andere an derer Stelle finden und sehen lassen/ also auch an den lieben Regent- und Kirchen-Baum andere dergleichen vornehme Leute/ an der hingewichenen Stelle/ einsetze und verordne.</p> <p>1. Freylich ist es eine Anzeigung des zornigen GOttes/ und daß einem Ort eine Straffe bevor stehet/ wenn gelehrte und demselben nützliche Leute sterben / wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [281/0301]
ren und wohnen: Gegen über aber / werde Er aus der massen bestürtzet und betrübet/ wenn Er erfahren müsse/ wie daß einer unter denenselben/ durch den zeitlichen Tod/ aus diesem Leben dahin gerissen und entnommen worden were; und zwar dieses nicht so wol umb derer willen/ welche die Schuld der Natur allbereit bezahlet/ als wol der jenigen / so annoch vorhanden und hinterblieben. Denn jenen/ spricht Er/ komme solches zu handen/ durch Ordnung und Gesetz der Natur/ und were nichts mehr den billig daß solchen Leuten nach einem wol und erbar geführten Leben/ zu seiner Zeit ein rühmliches Ende/ und seliger Tod begegnete; Diesen aber/ als welche durch jener Abschied/ eines grosen Trostes/ und unfehlbaren Schutzes beraubet / schwebete gewisser nicht vor Augen/ als überhäuffige Gefahr und Vnglück: Zumaln wenn nicht der gütige GOTT/ gleich wie an einen Citronen- oder Pomerantzen Baum an welchem/ so die nunmehr reiffe und zeitige Früchte abgefallen/ oder abgenommen worden/ nach und nach sich andere an derer Stelle finden und sehen lassen/ also auch an den lieben Regent- und Kirchen-Baum andere dergleichen vornehme Leute/ an der hingewichenen Stelle/ einsetze und verordne.
1. Freylich ist es eine Anzeigung des zornigen GOttes/ und daß einem Ort eine Straffe bevor stehet/ wenn gelehrte und demselben nützliche Leute sterben / wie
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