Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.wunderten sich über solche Rede. Endlich sagte der Vater zum Tochter Mann: Was sollen wir thun/ wir müssen uns gedulden/ es scheinet wol/ man könne keine Tochter so kriegen/ als sie von der Mutter kommen ist. 1. So gehet es in der Welt her: Ein Schalck lockt offtmals einen andern Schalck heraus/ so kömpt denn Schalck zu Schalck/ ja auch wohl Schalck über Schalck. 2. Wer mit loser Wahr begabet wird/ muß Gedult haben und solche behalten. 136. König Philippus der III. in Spanien beichtet und verachtet alles zeitliche. MEteranus meldet von König Philippo den dritten in Spanien/ welcher den 21. 31. Mertzen/ deß besagten 1621. Jahres/ zehen Tage vor dem Ende des gemachten Stillstands mit den Niederländern/ gestorben/ daß Er/ der König/ den 29. gemelten Monats gebeichtet/ und mit seinem Veichtvater von vielen Sachen geredet/ deren wegen sein Gewiessen sehr beschwert war. Unter andern hab er gesagt/ ach wie wunderten sich über solche Rede. Endlich sagte der Vater zum Tochter Mann: Was sollen wir thun/ wir müssen uns gedulden/ es scheinet wol/ man könne keine Tochter so kriegen/ als sie von der Mutter kommen ist. 1. So gehet es in der Welt her: Ein Schalck lockt offtmals einen andern Schalck heraus/ so kömpt denn Schalck zu Schalck/ ja auch wohl Schalck über Schalck. 2. Wer mit loser Wahr begabet wird/ muß Gedult haben und solche behalten. 136. König Philippus der III. in Spanien beichtet und verachtet alles zeitliche. MEteranus meldet von König Philippo den dritten in Spanien/ welcher den 21. 31. Mertzen/ deß besagten 1621. Jahres/ zehen Tage vor dem Ende des gemachten Stillstands mit den Niederländern/ gestorben/ daß Er/ der König/ den 29. gemelten Monats gebeichtet/ und mit seinem Veichtvater von vielen Sachen geredet/ deren wegen sein Gewiessen sehr beschwert war. Unter andern hab er gesagt/ ach wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0317" n="297"/> wunderten sich über solche Rede. Endlich sagte der Vater zum Tochter Mann: Was sollen wir thun/ wir müssen uns gedulden/ es scheinet wol/ man könne keine Tochter so kriegen/ als sie von der Mutter kommen ist.</p> <p>1. So gehet es in der Welt her: Ein Schalck lockt offtmals einen andern Schalck heraus/ so kömpt denn Schalck zu Schalck/ ja auch wohl Schalck über Schalck.</p> <p>2. Wer mit loser Wahr begabet wird/ muß Gedult haben und solche behalten.</p> <p>136. König Philippus der III. in Spanien beichtet und verachtet alles zeitliche.</p> <p>MEteranus meldet von König Philippo den dritten in Spanien/ welcher den 21. 31. Mertzen/ deß besagten 1621. Jahres/ zehen Tage vor dem Ende des gemachten Stillstands mit den Niederländern/ gestorben/ daß Er/ der König/ den 29. gemelten Monats gebeichtet/ und mit seinem Veichtvater von vielen Sachen geredet/ deren wegen sein Gewiessen sehr beschwert war. Unter andern hab er gesagt/ ach wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [297/0317]
wunderten sich über solche Rede. Endlich sagte der Vater zum Tochter Mann: Was sollen wir thun/ wir müssen uns gedulden/ es scheinet wol/ man könne keine Tochter so kriegen/ als sie von der Mutter kommen ist.
1. So gehet es in der Welt her: Ein Schalck lockt offtmals einen andern Schalck heraus/ so kömpt denn Schalck zu Schalck/ ja auch wohl Schalck über Schalck.
2. Wer mit loser Wahr begabet wird/ muß Gedult haben und solche behalten.
136. König Philippus der III. in Spanien beichtet und verachtet alles zeitliche.
MEteranus meldet von König Philippo den dritten in Spanien/ welcher den 21. 31. Mertzen/ deß besagten 1621. Jahres/ zehen Tage vor dem Ende des gemachten Stillstands mit den Niederländern/ gestorben/ daß Er/ der König/ den 29. gemelten Monats gebeichtet/ und mit seinem Veichtvater von vielen Sachen geredet/ deren wegen sein Gewiessen sehr beschwert war. Unter andern hab er gesagt/ ach wie
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