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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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wenn meine Kinder den Gottes-Häusern/ Stifften und Klöstern/ ihre Erbe und Güter wieder geben/ die ich zu meiner Herrschafft mit Unrecht gebracht/ daß were meiner Seel ein grosse Hülffe. Da sprach der Pfaff: Herr/ sie glauben mir diese Rede nicht. Da sagte er ihm ein Warzeichen/ daß niemand wuste/ dann seine Kinder. Also ward der Land-Graff wieder in die Gruben gethan/ und der Teuffel führet den Pfaffen wieder heim/ und wiewol Er bey Leben blieb/ jedoch verlohr er seine natürlich Farbe/ denn er war allezeit gelb und bleich/ daß man ihn kaum erkandte. Die Wort/ so ihm der Land-Graff/ oder der Teuffel/ beneben den Warzeichen erzehlt hatten/ offenbahret er des Land Graffen Erben; aber es war wenig nutze/ dann sie wolten die Güter nicht wieder geben/ und Er ward ein grauer Mönch zu Vockeroda. Welches dann der Innhalt dieser Geschicht ist/ dabey gleichwol an Rand stehet/ Fabula.

1. Es scheinet auch dieses einer Fabul ähnlicher/ als einer warhafften Geschicht zu sein/ nicht darum/ als ob in der Höll keine Quaal were/ oder die

wenn meine Kinder den Gottes-Häusern/ Stifften und Klöstern/ ihre Erbe und Güter wieder geben/ die ich zu meiner Herrschafft mit Unrecht gebracht/ daß were meiner Seel ein grosse Hülffe. Da sprach der Pfaff: Herr/ sie glauben mir diese Rede nicht. Da sagte er ihm ein Warzeichen/ daß niemand wuste/ dañ seine Kinder. Also ward der Land-Graff wieder in die Gruben gethan/ und der Teuffel führet den Pfaffen wieder heim/ und wiewol Er bey Leben blieb/ jedoch verlohr er seine natürlich Farbe/ denn er war allezeit gelb und bleich/ daß man ihn kaum erkandte. Die Wort/ so ihm der Land-Graff/ oder der Teuffel/ beneben den Warzeichen erzehlt hatten/ offenbahret er des Land Graffen Erben; aber es war wenig nutze/ dann sie wolten die Güter nicht wieder geben/ und Er ward ein grauer Mönch zu Vockeroda. Welches dann der Innhalt dieser Geschicht ist/ dabey gleichwol an Rand stehet/ Fabula.

1. Es scheinet auch dieses einer Fabul ähnlicher/ als einer warhafften Geschicht zu sein/ nicht darum/ als ob in der Höll keine Quaal were/ oder die

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[335/0355] wenn meine Kinder den Gottes-Häusern/ Stifften und Klöstern/ ihre Erbe und Güter wieder geben/ die ich zu meiner Herrschafft mit Unrecht gebracht/ daß were meiner Seel ein grosse Hülffe. Da sprach der Pfaff: Herr/ sie glauben mir diese Rede nicht. Da sagte er ihm ein Warzeichen/ daß niemand wuste/ dañ seine Kinder. Also ward der Land-Graff wieder in die Gruben gethan/ und der Teuffel führet den Pfaffen wieder heim/ und wiewol Er bey Leben blieb/ jedoch verlohr er seine natürlich Farbe/ denn er war allezeit gelb und bleich/ daß man ihn kaum erkandte. Die Wort/ so ihm der Land-Graff/ oder der Teuffel/ beneben den Warzeichen erzehlt hatten/ offenbahret er des Land Graffen Erben; aber es war wenig nutze/ dann sie wolten die Güter nicht wieder geben/ und Er ward ein grauer Mönch zu Vockeroda. Welches dann der Innhalt dieser Geschicht ist/ dabey gleichwol an Rand stehet/ Fabula. 1. Es scheinet auch dieses einer Fabul ähnlicher/ als einer warhafften Geschicht zu sein/ nicht darum/ als ob in der Höll keine Quaal were/ oder die

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/355>, abgerufen am 23.11.2024.