Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ben und Abgötterey geschehen/ ists nicht unrecht/ es heist aber / wie man von S. Elisabetha schreibet/ alß sie in ein Kloster kommen und gesehen / daß die Schwestern ein Crueifix an die Wand mahlen thäten/ Sie gesagt: Liebe Schwestern/ das wirds nicht außmachen in eurem Christenthumb/ daß Christi Creutz von der Wand leuchtet/ es muß in euren Hertzen abgemahlet sein/ darumb sehet zu/ daß der Gecreutzigte in eurem Hertzen leuchte durch den Glauben. 1. Die Alten haben viel gute Gebräuche gehabt/ wennfie nur von andern nicht mißbrauchet würden. So bald aber auch zu dem allerbesten Ding der Mißbrauch kömpt/ so heist es Usus habet laudem, crimen abusus habet. 1. So solts freylich seyn: Den gecreutzigten JEsum solten wir in unsern Hertzen tragen/ was wir auch vorzunehmen uns unterfangen. Der Meinung ist auch Paulus wenn Er schreibet/ Er begehre nichts zu wissen/ ausser Christum den gecreutzigten. 173 Begierde zu sterben eines Megalopolitanischen Bürgers. ben und Abgötterey geschehen/ ists nicht unrecht/ es heist aber / wie man von S. Elisabetha schreibet/ alß sie in ein Kloster kommen und gesehen / daß die Schwestern ein Crueifix an die Wand mahlen thäten/ Sie gesagt: Liebe Schwestern/ das wirds nicht außmachen in eurem Christenthumb/ daß Christi Creutz von der Wand leuchtet/ es muß in euren Hertzen abgemahlet sein/ darumb sehet zu/ daß der Gecreutzigte in eurem Hertzen leuchte durch den Glauben. 1. Die Alten haben viel gute Gebräuche gehabt/ wennfie nur von andern nicht mißbrauchet würden. So bald aber auch zu dem allerbesten Ding der Mißbrauch kömpt/ so heist es Usus habet laudem, crimen abusus habet. 1. So solts freylich seyn: Den gecreutzigten JEsum solten wir in unsern Hertzen tragen/ was wir auch vorzunehmen uns unterfangen. Der Meinung ist auch Paulus wenn Er schreibet/ Er begehre nichts zu wissen/ ausser Christum den gecreutzigten. 173 Begierde zu sterben eines Megalopolitanischen Bürgers. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0382" n="362"/> ben und Abgötterey geschehen/ ists nicht unrecht/ es heist aber / wie man von S. Elisabetha schreibet/ alß sie in ein Kloster kommen und gesehen / daß die Schwestern ein Crueifix an die Wand mahlen thäten/ Sie gesagt: Liebe Schwestern/ das wirds nicht außmachen in eurem Christenthumb/ daß Christi Creutz von der Wand leuchtet/ es muß in euren Hertzen abgemahlet sein/ darumb sehet zu/ daß der Gecreutzigte in eurem Hertzen leuchte durch den Glauben.</p> <p>1. Die Alten haben viel gute Gebräuche gehabt/ wennfie nur von andern nicht mißbrauchet würden. So bald aber auch zu dem allerbesten Ding der Mißbrauch kömpt/ so heist es</p> <p>Usus habet laudem, crimen abusus habet.</p> <p>1. So solts freylich seyn: Den gecreutzigten JEsum solten wir in unsern Hertzen tragen/ was wir auch vorzunehmen uns unterfangen. Der Meinung ist auch Paulus wenn Er schreibet/ Er begehre nichts zu wissen/ ausser Christum den gecreutzigten.</p> <p>173</p> <p>Begierde zu sterben eines Megalopolitanischen Bürgers.</p> </div> </body> </text> </TEI> [362/0382]
ben und Abgötterey geschehen/ ists nicht unrecht/ es heist aber / wie man von S. Elisabetha schreibet/ alß sie in ein Kloster kommen und gesehen / daß die Schwestern ein Crueifix an die Wand mahlen thäten/ Sie gesagt: Liebe Schwestern/ das wirds nicht außmachen in eurem Christenthumb/ daß Christi Creutz von der Wand leuchtet/ es muß in euren Hertzen abgemahlet sein/ darumb sehet zu/ daß der Gecreutzigte in eurem Hertzen leuchte durch den Glauben.
1. Die Alten haben viel gute Gebräuche gehabt/ wennfie nur von andern nicht mißbrauchet würden. So bald aber auch zu dem allerbesten Ding der Mißbrauch kömpt/ so heist es
Usus habet laudem, crimen abusus habet.
1. So solts freylich seyn: Den gecreutzigten JEsum solten wir in unsern Hertzen tragen/ was wir auch vorzunehmen uns unterfangen. Der Meinung ist auch Paulus wenn Er schreibet/ Er begehre nichts zu wissen/ ausser Christum den gecreutzigten.
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Begierde zu sterben eines Megalopolitanischen Bürgers.
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