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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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JEner Megalopolinitanischer Burger in Arcadia, mit Namen Corcidas/ sagte auff seinen Kreiß-Bette/ er begehrte mit allem Willen zu sterben/ sintemal er wisse und hoffe/ daß er nach seinem Tode werde bey den fürtrefflichsten Leuten seyn / aus den Philosophis, beym Pythagora; aus den Historicis bey den Hecateo; aus den Musicis beym Olympo, aus den Poeten bey dem Homero, und darauff ist er gestorben: Das ist ein süsser Traum gewesen/ von einem erbarn Heyden. Aber ein Christgläubiger Mensch hat eine bessere Gewißheit; Daher auch Seine Freudigkeit zu sterben auff viel bessern Grunde ruhet: Er sehnt sich nicht bey Pythagora, Hecataeo, Olympo oder Homero zu sein/ welche ausser Christi Erkäntnüß nicht des zeitlichen nur/ sondern gantz und gar des ewigen Todes gestorben seyn; sondern das ist sein Wunsch/ das ist seine Lust/ daheime zu sein bey dem HERRR/ die Welt zu verlassen/ und zu dem himmlischen Vater zugehen. Darnach seufftzet er mit Augustino: O Domino moriar ut te videam: nolo vivere, volo mori; dissolvi cupio, & esse cum Christo; mori defidero, ut videam JEsum: Ich will sterben / O HERR damit ich dich sehe/ leben will ich nicht/ sterben will ich/ ich begehre auffgelöst/ und bey Christo zu seyn: Mich verlanget zu sterben/ damit ich meinen Heyland sehe: Darumb betet er mit Bernhardo:

JEner Megalopolinitanischer Burger in Arcadiâ, mit Namen Corcidas/ sagte auff seinen Kreiß-Bette/ er begehrte mit allem Willen zu sterben/ sintemal er wisse und hoffe/ daß er nach seinem Tode werde bey den fürtrefflichsten Leuten seyn / aus den Philosophis, beym Pythagora; aus den Historicis bey den Hecateo; aus den Musicis beym Olympo, aus den Poëten bey dem Homero, und darauff ist er gestorben: Das ist ein süsser Traum gewesen/ von einem erbarn Heyden. Aber ein Christgläubiger Mensch hat eine bessere Gewißheit; Daher auch Seine Freudigkeit zu sterben auff viel bessern Grunde ruhet: Er sehnt sich nicht bey Pythagora, Hecataeo, Olympo oder Homero zu sein/ welche ausser Christi Erkäntnüß nicht des zeitlichen nur/ sondern gantz und gar des ewigen Todes gestorben seyn; sondern das ist sein Wunsch/ das ist seine Lust/ daheime zu sein bey dem HERRR/ die Welt zu verlassen/ und zu dem himmlischen Vater zugehen. Darnach seufftzet er mit Augustino: O Domino moriar ut te videam: nolo vivere, volo mori; dissolvi cupio, & esse cum Christo; mori defidero, ut videam JEsum: Ich will sterben / O HERR damit ich dich sehe/ leben will ich nicht/ sterben will ich/ ich begehre auffgelöst/ und bey Christo zu seyn: Mich verlanget zu sterben/ damit ich meinen Heyland sehe: Darumb betet er mit Bernhardo:

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[363/0383] JEner Megalopolinitanischer Burger in Arcadiâ, mit Namen Corcidas/ sagte auff seinen Kreiß-Bette/ er begehrte mit allem Willen zu sterben/ sintemal er wisse und hoffe/ daß er nach seinem Tode werde bey den fürtrefflichsten Leuten seyn / aus den Philosophis, beym Pythagora; aus den Historicis bey den Hecateo; aus den Musicis beym Olympo, aus den Poëten bey dem Homero, und darauff ist er gestorben: Das ist ein süsser Traum gewesen/ von einem erbarn Heyden. Aber ein Christgläubiger Mensch hat eine bessere Gewißheit; Daher auch Seine Freudigkeit zu sterben auff viel bessern Grunde ruhet: Er sehnt sich nicht bey Pythagora, Hecataeo, Olympo oder Homero zu sein/ welche ausser Christi Erkäntnüß nicht des zeitlichen nur/ sondern gantz und gar des ewigen Todes gestorben seyn; sondern das ist sein Wunsch/ das ist seine Lust/ daheime zu sein bey dem HERRR/ die Welt zu verlassen/ und zu dem himmlischen Vater zugehen. Darnach seufftzet er mit Augustino: O Domino moriar ut te videam: nolo vivere, volo mori; dissolvi cupio, & esse cum Christo; mori defidero, ut videam JEsum: Ich will sterben / O HERR damit ich dich sehe/ leben will ich nicht/ sterben will ich/ ich begehre auffgelöst/ und bey Christo zu seyn: Mich verlanget zu sterben/ damit ich meinen Heyland sehe: Darumb betet er mit Bernhardo:

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/383>, abgerufen am 24.11.2024.