Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Sonderlich sollen Eltern/ welchen GOtt Kinder bescheret/ solche in acht nehmen/ damit sie von diesen schmeichelenden Schlangen nicht mögen vergifftet werden. 181. Von einer gefangenen Christin/ in welche sich der Turckische Käyser perliebet. DOctor Stephan Braun gedencket in seiner Constantinopolischen Historien eines Welschen Graffen/ dessen zwar auch D. Starck in seinem Keisebuch fast mit der gleichen Worten melder/ wie daß derselbe junge Herr sampt seinem Gemahl/ so wol ihrem Herrn Vatern und vielen Blutsverwandten nach Spanien zur Krönung auff der See gefahren sey/ sind aber alle sambt unversehens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht/ allda dem Türckischen Käyser präsentiret worden / welcher alsbald sonderliche Neigung gegen dieser neu ankommenden schönen Frauen in seinem Hertzen empfunden hat/ auch alsbald gesonnen/ wie er ihrer Liebe und Gunst geniessen/ oder theilhaffrig werden möchte. Derwegen kurtz darnach gibt er Ihr durch andeutung so viel zu verstehen/ daß er ihres Leibes begehre / welche Anmuhtung aber diese Christliche Frau/ als ein züchtig Hertz/ mit grosser Gefahr und Standhafftigkeit Ihm 2. Sonderlich sollen Eltern/ welchen GOtt Kinder bescheret/ solche in acht nehmen/ damit sie von diesen schmeichelenden Schlangen nicht mögen vergifftet werden. 181. Von einer gefangenen Christin/ in welche sich der Turckische Käyser perliebet. DOctor Stephan Braun gedencket in seiner Constantinopolischen Historien eines Welschen Graffen/ dessen zwar auch D. Starck in seinem Keisebuch fast mit der gleichen Worten melder/ wie daß derselbe junge Herr sampt seinem Gemahl/ so wol ihrem Herrn Vatern und vielen Blutsverwandten nach Spanien zur Krönung auff der See gefahren sey/ sind aber alle sambt unversehens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht/ allda dem Türckischen Käyser präsentiret worden / welcher alsbald sonderliche Neigung gegen dieser neu ankommenden schönen Frauen in seinem Hertzen empfunden hat/ auch alsbald gesonnen/ wie er ihrer Liebe und Gunst geniessen/ oder theilhaffrig werden möchte. Derwegen kurtz darnach gibt er Ihr durch andeutung so viel zu verstehen/ daß er ihres Leibes begehre / welche Anmuhtung aber diese Christliche Frau/ als ein züchtig Hertz/ mit grosser Gefahr und Standhafftigkeit Ihm <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0396" n="376"/> <p>2. Sonderlich sollen Eltern/ welchen GOtt Kinder bescheret/ solche in acht nehmen/ damit sie von diesen schmeichelenden Schlangen nicht mögen vergifftet werden.</p> <p>181.</p> <p>Von einer gefangenen Christin/ in welche sich der Turckische Käyser perliebet.</p> <p>DOctor Stephan Braun gedencket in seiner Constantinopolischen Historien eines Welschen Graffen/ dessen zwar auch D. Starck in seinem Keisebuch fast mit der gleichen Worten melder/ wie daß derselbe junge Herr sampt seinem Gemahl/ so wol ihrem Herrn Vatern und vielen Blutsverwandten nach Spanien zur Krönung auff der See gefahren sey/ sind aber alle sambt unversehens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht/ allda dem Türckischen Käyser präsentiret worden / welcher alsbald sonderliche Neigung gegen dieser neu ankommenden schönen Frauen in seinem Hertzen empfunden hat/ auch alsbald gesonnen/ wie er ihrer Liebe und Gunst geniessen/ oder theilhaffrig werden möchte. Derwegen kurtz darnach gibt er Ihr durch andeutung so viel zu verstehen/ daß er ihres Leibes begehre / welche Anmuhtung aber diese Christliche Frau/ als ein züchtig Hertz/ mit grosser Gefahr und Standhafftigkeit Ihm </p> </div> </body> </text> </TEI> [376/0396]
2. Sonderlich sollen Eltern/ welchen GOtt Kinder bescheret/ solche in acht nehmen/ damit sie von diesen schmeichelenden Schlangen nicht mögen vergifftet werden.
181.
Von einer gefangenen Christin/ in welche sich der Turckische Käyser perliebet.
DOctor Stephan Braun gedencket in seiner Constantinopolischen Historien eines Welschen Graffen/ dessen zwar auch D. Starck in seinem Keisebuch fast mit der gleichen Worten melder/ wie daß derselbe junge Herr sampt seinem Gemahl/ so wol ihrem Herrn Vatern und vielen Blutsverwandten nach Spanien zur Krönung auff der See gefahren sey/ sind aber alle sambt unversehens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht/ allda dem Türckischen Käyser präsentiret worden / welcher alsbald sonderliche Neigung gegen dieser neu ankommenden schönen Frauen in seinem Hertzen empfunden hat/ auch alsbald gesonnen/ wie er ihrer Liebe und Gunst geniessen/ oder theilhaffrig werden möchte. Derwegen kurtz darnach gibt er Ihr durch andeutung so viel zu verstehen/ daß er ihres Leibes begehre / welche Anmuhtung aber diese Christliche Frau/ als ein züchtig Hertz/ mit grosser Gefahr und Standhafftigkeit Ihm
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/396>, abgerufen am 16.07.2024. |