Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.geschah ein woldenckwürdiges Wunder/ daß das geliefferte Blut sich zertheiler und die verschwundenen Geister sich wieder zu regen begunten/ sie blickte ihn freundlich an/ begunt auch ihre Arm wieder zu regen/ und schloß den einen umb seinen Halß/ erseufftzete tieff / und fiengen beyde mehlingen an mit einander zu reden/ sollen auch noch lange Zeit in Freud und Lust im Ehestande nachmahlen mit einander gelebet haben. 1. Hier siehet man abermals/ was die Liebe vermag. Denn dieser Jungfrauen kunte auch durch die Medicos nicht geholffen werden/ die gegenwart und Zurede ihres Liebsten aber halff ihr. 2. Darumb hüte sich ein jedweders vor Liebe/ und liebe sonderlich das jenige nicht/ so ihm nicht werden kan. Denn es ist kein grösserer Schmertz / als Liebes Schmertz. 187. Weissagung von Doctor Luthern/ welcher dem Pabst an seinen Schmerbauch greiffen sollen. HIeronymus Savanorola der beständige Märtyrer JEsu Christi/ hat im geschah ein woldenckwürdiges Wunder/ daß das geliefferte Blut sich zertheiler und die verschwundenen Geister sich wieder zu regen begunten/ sie blickte ihn freundlich an/ begunt auch ihre Arm wieder zu regen/ und schloß den einen umb seinen Halß/ erseufftzete tieff / und fiengẽ beyde mehlingẽ an mit einander zu reden/ sollen auch noch lange Zeit in Freud und Lust im Ehestande nachmahlen mit einander gelebet haben. 1. Hier siehet man abermals/ was die Liebe vermag. Denn dieser Jungfrauen kunte auch durch die Medicos nicht geholffen werden/ die gegenwart und Zurede ihres Liebsten aber halff ihr. 2. Darumb hüte sich ein jedweders vor Liebe/ und liebe sonderlich das jenige nicht/ so ihm nicht werden kan. Deñ es ist kein grösserer Schmertz / als Liebes Schmertz. 187. Weissagung von Doctor Luthern/ welcher dem Pabst an seinen Schmerbauch greiffen sollen. HIeronymus Savanorola der beständige Märtyrer JEsu Christi/ hat im <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0405" n="385"/> geschah ein woldenckwürdiges Wunder/ daß das geliefferte Blut sich zertheiler und die verschwundenen Geister sich wieder zu regen begunten/ sie blickte ihn freundlich an/ begunt auch ihre Arm wieder zu regen/ und schloß den einen umb seinen Halß/ erseufftzete tieff / und fiengẽ beyde mehlingẽ an mit einander zu reden/ sollen auch noch lange Zeit in Freud und Lust im Ehestande nachmahlen mit einander gelebet haben.</p> <p>1. Hier siehet man abermals/ was die Liebe vermag. Denn dieser Jungfrauen kunte auch durch die Medicos nicht geholffen werden/ die gegenwart und Zurede ihres Liebsten aber halff ihr.</p> <p>2. Darumb hüte sich ein jedweders vor Liebe/ und liebe sonderlich das jenige nicht/ so ihm nicht werden kan. Deñ es ist kein grösserer Schmertz / als Liebes Schmertz.</p> <p>187.</p> <p>Weissagung von Doctor Luthern/ welcher dem Pabst an seinen Schmerbauch greiffen sollen.</p> <p>HIeronymus Savanorola der beständige Märtyrer JEsu Christi/ hat im </p> </div> </body> </text> </TEI> [385/0405]
geschah ein woldenckwürdiges Wunder/ daß das geliefferte Blut sich zertheiler und die verschwundenen Geister sich wieder zu regen begunten/ sie blickte ihn freundlich an/ begunt auch ihre Arm wieder zu regen/ und schloß den einen umb seinen Halß/ erseufftzete tieff / und fiengẽ beyde mehlingẽ an mit einander zu reden/ sollen auch noch lange Zeit in Freud und Lust im Ehestande nachmahlen mit einander gelebet haben.
1. Hier siehet man abermals/ was die Liebe vermag. Denn dieser Jungfrauen kunte auch durch die Medicos nicht geholffen werden/ die gegenwart und Zurede ihres Liebsten aber halff ihr.
2. Darumb hüte sich ein jedweders vor Liebe/ und liebe sonderlich das jenige nicht/ so ihm nicht werden kan. Deñ es ist kein grösserer Schmertz / als Liebes Schmertz.
187.
Weissagung von Doctor Luthern/ welcher dem Pabst an seinen Schmerbauch greiffen sollen.
HIeronymus Savanorola der beständige Märtyrer JEsu Christi/ hat im
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