Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.du ihr Leben betrachtest/ soltestu befinden/ daß sie im Hertzen und in Wercken arge Schälck und Buben seyn. Diß ist heut zu Tag fast gemein unter den Menschen-Kindern/ welche mehr Schein und Falschheit/ als Werck und Warheit fürgeben. Daßwol Keyser Friederich des Nahmens der dritte beym Anea Sylvio gesagt: Inter mortales nemo est, qui non aliqua ex parte fictus fucatus[unleserliches Material] sit. Vnter allen Menschen auff Erden ist keiner nicht/ welcher nicht am wenigsten mit einen Fuchsfleck gefüttert sey. 1. Christen sollen nicht so seyn/ sondern bey ihnen soll fein Hertz und Mund / das innerliche und der euserliche Schein über einstimmen. Denn 2. Den Heuchlern/ welche sich von auffen mit Schaffs. Bältzen oder Fuchs Bälgen behängen/ inwendig aber reissende Wölffe/ oder Löwen sind/ ist beyde GOTT und Menschen feind. 208. Ein Edelman ist utrius[unleserliches Material] generis. MAn lieset in der Burgundischen Chronic daß einer von Adel der utrius[unleserliches Material] generis, oder beyderley Geschlechts gewesen/ eine wunder schöne Jungfrau eines vornehmen Geschlechts geheyratet und 23. Jahr in grosser Lieb und Treu ihr bey gewohnet / diesen ihren Kummer du ihr Leben betrachtest/ soltestu befinden/ daß sie im Hertzen und in Wercken arge Schälck und Buben seyn. Diß ist heut zu Tag fast gemein unter den Menschen-Kindern/ welche mehr Schein und Falschheit/ als Werck und Warheit fürgeben. Daßwol Keyser Friederich des Nahmens der dritte beym Anea Sylvio gesagt: Inter mortales nemo est, qui non aliqua ex parte fictus fucatus[unleserliches Material] sit. Vnter allen Menschen auff Erden ist keiner nicht/ welcher nicht am wenigsten mit einen Fuchsfleck gefüttert sey. 1. Christen sollen nicht so seyn/ sondern bey ihnen soll fein Hertz und Mund / das innerliche und der euserliche Schein über einstimmen. Denn 2. Den Heuchlern/ welche sich von auffen mit Schaffs. Bältzen oder Fuchs Bälgen behängen/ inwendig aber reissende Wölffe/ oder Löwen sind/ ist beyde GOTT und Menschen feind. 208. Ein Edelman ist utrius[unleserliches Material] generis. MAn lieset in der Burgundischen Chronic daß einer von Adel der utrius[unleserliches Material] generis, oder beyderley Geschlechts gewesen/ eine wunder schöne Jungfrau eines vornehmen Geschlechts geheyratet und 23. Jahr in grosser Lieb und Treu ihr bey gewohnet / diesen ihren Kum̃er <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0436" n="416"/> du ihr Leben betrachtest/ soltestu befinden/ daß sie im Hertzen und in Wercken arge Schälck und Buben seyn. Diß ist heut zu Tag fast gemein unter den Menschen-Kindern/ welche mehr Schein und Falschheit/ als Werck und Warheit fürgeben. Daßwol Keyser Friederich des Nahmens der dritte beym Anea Sylvio gesagt: Inter mortales nemo est, qui non aliqua ex parte fictus fucatus<gap reason="illegible"/> sit. Vnter allen Menschen auff Erden ist keiner nicht/ welcher nicht am wenigsten mit einen Fuchsfleck gefüttert sey.</p> <p>1. Christen sollen nicht so seyn/ sondern bey ihnen soll fein Hertz und Mund / das innerliche und der euserliche Schein über einstimmen. Denn</p> <p>2. Den Heuchlern/ welche sich von auffen mit Schaffs. Bältzen oder Fuchs Bälgen behängen/ inwendig aber reissende Wölffe/ oder Löwen sind/ ist beyde GOTT und Menschen feind.</p> <p>208. Ein Edelman ist utrius<gap reason="illegible"/> generis.</p> <p>MAn lieset in der Burgundischen Chronic daß einer von Adel der utrius<gap reason="illegible"/> generis, oder beyderley Geschlechts gewesen/ eine wunder schöne Jungfrau eines vornehmen Geschlechts geheyratet und 23. Jahr in grosser Lieb und Treu ihr bey gewohnet / diesen ihren Kum̃er </p> </div> </body> </text> </TEI> [416/0436]
du ihr Leben betrachtest/ soltestu befinden/ daß sie im Hertzen und in Wercken arge Schälck und Buben seyn. Diß ist heut zu Tag fast gemein unter den Menschen-Kindern/ welche mehr Schein und Falschheit/ als Werck und Warheit fürgeben. Daßwol Keyser Friederich des Nahmens der dritte beym Anea Sylvio gesagt: Inter mortales nemo est, qui non aliqua ex parte fictus fucatus_ sit. Vnter allen Menschen auff Erden ist keiner nicht/ welcher nicht am wenigsten mit einen Fuchsfleck gefüttert sey.
1. Christen sollen nicht so seyn/ sondern bey ihnen soll fein Hertz und Mund / das innerliche und der euserliche Schein über einstimmen. Denn
2. Den Heuchlern/ welche sich von auffen mit Schaffs. Bältzen oder Fuchs Bälgen behängen/ inwendig aber reissende Wölffe/ oder Löwen sind/ ist beyde GOTT und Menschen feind.
208. Ein Edelman ist utrius_ generis.
MAn lieset in der Burgundischen Chronic daß einer von Adel der utrius_ generis, oder beyderley Geschlechts gewesen/ eine wunder schöne Jungfrau eines vornehmen Geschlechts geheyratet und 23. Jahr in grosser Lieb und Treu ihr bey gewohnet / diesen ihren Kum̃er
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/436>, abgerufen am 16.07.2024. |