Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Dorff Petravin/ von einen Bolonischen Rittersman/ Nahmens Petrick/ gekaufft. Vnd weiln solcher/ nach empfangenen Geld dafür/ allbereit verstorben; so hat der König seine/ des Petricks Blutsverw ande angestellet/ daß sie den besagten Bischoff/ wegen ihrer entzogenen rechtmässigen Erbschafft/ vor Gericht laden solten. Dieser beklagde Bischoff nun erwecket den Petrick/ von den Toden/ und stellet ihn für den Königlichen Richter-Stul; der dann bekennet/ daß er das Dorff verkaufft/ und den Werth darfür gäntzlich empfangen habe. Als sie von dannen abscheiden/ thut der Bischoff dem Petrick die Wahl auff/ ob er wieder in das Grab gehen/ oder länger auff dieser Welt leben wolle? Aber Petrick sagt/ er begehre vielmehr in den Himmel/ und das ewige Leben/ davon er nicht mehr weit were/ wann ihme das wenige/ so noch wegen seines geführten Lebens zubüssen/ und leiden/ übrig / auff seine/ des Bischoffs Vorbitte nachgelassen würde. Als nun der Bischoff darein gewilliget/ ist Petrick wieder zu Grab gangen/ und gestorben. Endlichen / nach dem gedachter Stanislaus den besagten König zur Busse vergebens ermahnet / und ihn darzu [unleserliches Material]n Bann gethan hatte/ so ist er von ihme/ dem König/ den 8 Mayen/ deß 1079 Jahrs/ in Sanct Michaelis Kirchen/ so über der Weichsel / auff einen jehen Felsen/ in Gesicht des Cracauischen Schlosses gelegen / umbgebracht/ und zehen Jahr hernach in [unleserliches Material]- Dorff Petravin/ von einen Bolonischen Rittersman/ Nahmens Petrick/ gekaufft. Vnd weiln solcher/ nach empfangenen Geld dafür/ allbereit verstorben; so hat der König seine/ des Petricks Blutsverw ande angestellet/ daß sie den besagten Bischoff/ wegen ihrer entzogenen rechtmässigen Erbschafft/ vor Gericht laden solten. Dieser beklagde Bischoff nun erwecket den Petrick/ von den Toden/ und stellet ihn für den Königlichen Richter-Stul; der dann bekennet/ daß er das Dorff verkaufft/ und den Werth darfür gäntzlich empfangen habe. Als sie von dannen abscheiden/ thut der Bischoff dem Petrick die Wahl auff/ ob er wieder in das Grab gehen/ oder länger auff dieser Welt leben wolle? Aber Petrick sagt/ er begehre vielmehr in den Himmel/ und das ewige Leben/ davon er nicht mehr weit were/ wann ihme das wenige/ so noch wegen seines geführten Lebens zubüssen/ und leiden/ übrig / auff seine/ des Bischoffs Vorbitte nachgelassen würde. Als nun der Bischoff darein gewilliget/ ist Petrick wieder zu Grab gangen/ und gestorben. Endlichen / nach dem gedachter Stanislaus den besagten König zur Busse vergebens ermahnet / und ihn darzu [unleserliches Material]n Bann gethan hatte/ so ist er von ihme/ dem König/ den 8 Mayen/ deß 1079 Jahrs/ in Sanct Michaelis Kirchen/ so über der Weichsel / auff einen jehen Felsen/ in Gesicht des Cracauischen Schlosses gelegen / umbgebracht/ und zehen Jahr hernach in [unleserliches Material]- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0051" n="31"/> Dorff Petravin/ von einen Bolonischen Rittersman/ Nahmens Petrick/ gekaufft. Vnd weiln solcher/ nach empfangenen Geld dafür/ allbereit verstorben; so hat der König seine/ des Petricks Blutsverw ande angestellet/ daß sie den besagten Bischoff/ wegen ihrer entzogenen rechtmässigen Erbschafft/ vor Gericht laden solten. Dieser beklagde Bischoff nun erwecket den Petrick/ von den Toden/ und stellet ihn für den Königlichen Richter-Stul; der dann bekennet/ daß er das Dorff verkaufft/ und den Werth darfür gäntzlich empfangen habe. Als sie von dannen abscheiden/ thut der Bischoff dem Petrick die Wahl auff/ ob er wieder in das Grab gehen/ oder länger auff dieser Welt leben wolle? Aber Petrick sagt/ er begehre vielmehr in den Himmel/ und das ewige Leben/ davon er nicht mehr weit were/ wann ihme das wenige/ so noch wegen seines geführten Lebens zubüssen/ und leiden/ übrig / auff seine/ des Bischoffs Vorbitte nachgelassen würde. Als nun der Bischoff darein gewilliget/ ist Petrick wieder zu Grab gangen/ und gestorben. Endlichen / nach dem gedachter Stanislaus den besagten König zur Busse vergebens ermahnet / und ihn darzu <gap reason="illegible"/>n Bann gethan hatte/ so ist er von ihme/ dem König/ den 8 Mayen/ deß 1079 Jahrs/ in Sanct Michaelis Kirchen/ so über der Weichsel / auff einen jehen Felsen/ in Gesicht des Cracauischen Schlosses gelegen / umbgebracht/ und zehen Jahr hernach in <gap reason="illegible"/>- </p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0051]
Dorff Petravin/ von einen Bolonischen Rittersman/ Nahmens Petrick/ gekaufft. Vnd weiln solcher/ nach empfangenen Geld dafür/ allbereit verstorben; so hat der König seine/ des Petricks Blutsverw ande angestellet/ daß sie den besagten Bischoff/ wegen ihrer entzogenen rechtmässigen Erbschafft/ vor Gericht laden solten. Dieser beklagde Bischoff nun erwecket den Petrick/ von den Toden/ und stellet ihn für den Königlichen Richter-Stul; der dann bekennet/ daß er das Dorff verkaufft/ und den Werth darfür gäntzlich empfangen habe. Als sie von dannen abscheiden/ thut der Bischoff dem Petrick die Wahl auff/ ob er wieder in das Grab gehen/ oder länger auff dieser Welt leben wolle? Aber Petrick sagt/ er begehre vielmehr in den Himmel/ und das ewige Leben/ davon er nicht mehr weit were/ wann ihme das wenige/ so noch wegen seines geführten Lebens zubüssen/ und leiden/ übrig / auff seine/ des Bischoffs Vorbitte nachgelassen würde. Als nun der Bischoff darein gewilliget/ ist Petrick wieder zu Grab gangen/ und gestorben. Endlichen / nach dem gedachter Stanislaus den besagten König zur Busse vergebens ermahnet / und ihn darzu _ n Bann gethan hatte/ so ist er von ihme/ dem König/ den 8 Mayen/ deß 1079 Jahrs/ in Sanct Michaelis Kirchen/ so über der Weichsel / auff einen jehen Felsen/ in Gesicht des Cracauischen Schlosses gelegen / umbgebracht/ und zehen Jahr hernach in _ -
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