Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Sanct Stephani/ den 4. des Monats Augusti/ hat er Stephanus Hofmann der Fürstl. Capellmeister und Glöckener/ an statt des einen Caplans von der Grabatria mit der einem part der Chor-Schüler/ die man Grabbaten nennet/ umb Seigers zwölffe zu Mitternacht die Station angefangen/ und erstlich Metten mit ihnen gesungen/ und wie sie denn auff dieser Station mit dem Gesange/ die weil sie Zeit gnug haben/ nicht eylen dürffen/ ist er Stephan unter den laudibus, welche sie zwischen zweyen und dreyen gehalten/ aus der Capell in die Thumb-Kirchen vor das Crucifix neben dem Chore gegangen/ und sein Gebet thun wollen/ als er dahin kommen/ hat sich umbs Chor ein rauschen und knistern erhoben. Da ist er alsbald vor dem Crurifiix aufgestanden/ und umbhergegangen / und gesehen/ was da vorhanden sey/ hat aber nichts gesehen noch gefunden/ und bald auff das ist ein grosser Schlag geschehen/ daß er hart erschrocken und wiederumb in die Capell zum Grabbaten geeilet und sie gefraget/ ob sie etwas gehört hätten? Da haben sie ihm zur Antwort geben/ daß es einen grossen Schlag im Chor gethan habe. Also und darauff haben sie die laudes complirt, und ein wenig pausirt, in dem hat es wiederumb auff der Borkirchen angehoben zubrechen/ nicht anders/ als wolte es alle Schloß und eiserne Thüre vor dem Heiligthumb zuschlagen und erbrechen/ darvon sie Sanct Stephani/ den 4. des Monats Augusti/ hat er Stephanus Hofmann der Fürstl. Capellmeister und Glöckener/ an statt des einen Caplans von der Grabatria mit der einem part der Chor-Schüler/ die man Grabbaten nennet/ umb Seigers zwölffe zu Mitternacht die Station angefangen/ und erstlich Metten mit ihnen gesungen/ und wie sie denn auff dieser Station mit dem Gesange/ die weil sie Zeit gnug haben/ nicht eylen dürffen/ ist er Stephan unter den laudibus, welche sie zwischen zweyen und dreyen gehalten/ aus der Capell in die Thumb-Kirchen vor das Crucifix neben dem Chore gegangen/ uñ sein Gebet thun wollen/ als er dahin kommen/ hat sich umbs Chor ein rauschen und knistern erhoben. Da ist er alsbald vor dem Crurifiix aufgestanden/ und umbhergegangen / und gesehen/ was da vorhanden sey/ hat aber nichts gesehen noch gefunden/ und bald auff das ist ein grosser Schlag geschehen/ daß er hart erschrocken und wiederumb in die Capell zum Grabbaten geeilet und sie gefraget/ ob sie etwas gehört hätten? Da haben sie ihm zur Antwort geben/ daß es einẽ grossen Schlag im Chor gethan habe. Also und darauff haben sie die laudes complirt, und ein wenig pausirt, in dem hat es wiederumb auff der Borkirchen angehoben zubrechen/ nicht anders/ als wolte es alle Schloß und eiserne Thüre vor dem Heiligthumb zuschlagen und erbrechen/ darvon sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0513" n="493"/> Sanct Stephani/ den 4. des Monats Augusti/ hat er Stephanus Hofmann der Fürstl. Capellmeister und Glöckener/ an statt des einen Caplans von der Grabatria mit der einem part der Chor-Schüler/ die man Grabbaten nennet/ umb Seigers zwölffe zu Mitternacht die Station angefangen/ und erstlich Metten mit ihnen gesungen/ und wie sie denn auff dieser Station mit dem Gesange/ die weil sie Zeit gnug haben/ nicht eylen dürffen/ ist er Stephan unter den laudibus, welche sie zwischen zweyen und dreyen gehalten/ aus der Capell in die Thumb-Kirchen vor das Crucifix neben dem Chore gegangen/ uñ sein Gebet thun wollen/ als er dahin kommen/ hat sich umbs Chor ein rauschen und knistern erhoben. Da ist er alsbald vor dem Crurifiix aufgestanden/ und umbhergegangen / und gesehen/ was da vorhanden sey/ hat aber nichts gesehen noch gefunden/ und bald auff das ist ein grosser Schlag geschehen/ daß er hart erschrocken und wiederumb in die Capell zum Grabbaten geeilet und sie gefraget/ ob sie etwas gehört hätten? Da haben sie ihm zur Antwort geben/ daß es einẽ grossen Schlag im Chor gethan habe. Also und darauff haben sie die laudes complirt, und ein wenig pausirt, in dem hat es wiederumb auff der Borkirchen angehoben zubrechen/ nicht anders/ als wolte es alle Schloß und eiserne Thüre vor dem Heiligthumb zuschlagen und erbrechen/ darvon sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [493/0513]
Sanct Stephani/ den 4. des Monats Augusti/ hat er Stephanus Hofmann der Fürstl. Capellmeister und Glöckener/ an statt des einen Caplans von der Grabatria mit der einem part der Chor-Schüler/ die man Grabbaten nennet/ umb Seigers zwölffe zu Mitternacht die Station angefangen/ und erstlich Metten mit ihnen gesungen/ und wie sie denn auff dieser Station mit dem Gesange/ die weil sie Zeit gnug haben/ nicht eylen dürffen/ ist er Stephan unter den laudibus, welche sie zwischen zweyen und dreyen gehalten/ aus der Capell in die Thumb-Kirchen vor das Crucifix neben dem Chore gegangen/ uñ sein Gebet thun wollen/ als er dahin kommen/ hat sich umbs Chor ein rauschen und knistern erhoben. Da ist er alsbald vor dem Crurifiix aufgestanden/ und umbhergegangen / und gesehen/ was da vorhanden sey/ hat aber nichts gesehen noch gefunden/ und bald auff das ist ein grosser Schlag geschehen/ daß er hart erschrocken und wiederumb in die Capell zum Grabbaten geeilet und sie gefraget/ ob sie etwas gehört hätten? Da haben sie ihm zur Antwort geben/ daß es einẽ grossen Schlag im Chor gethan habe. Also und darauff haben sie die laudes complirt, und ein wenig pausirt, in dem hat es wiederumb auff der Borkirchen angehoben zubrechen/ nicht anders/ als wolte es alle Schloß und eiserne Thüre vor dem Heiligthumb zuschlagen und erbrechen/ darvon sie
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