Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.alle erschrocken/ und mit Laternen und Stillmeß-Stangen/ dieweil sie nicht anders gemeynet es seyn Diebe vorhanden / auffgewesen/ haben den Chor auffgeschlossen/ und seynd hinauff zum Heiligthumb gestiegen. Als sie dahin kommen/ haben sie niemand gesehen noch gehöret/ seynd nach dem wiedrumb in die Capell gegangen/ und haben allda Prin und Tertz gesungen. Nach der Tertz hat es noch sehrer denn zuvor angehoben zubrechen/ also und dergestalt/ als wolt man eine grossen gewalrige eysern Thür auffbrechen/ von diesem brechen seynd sie abermals erschrocken/ und gäntzlich dafür gehalten/ es müsten Diebe vorhanden seyn/ derhalben haben sie auch die beyde Knechte auff dem Thürmen geruffen und auffgeweckt. Nach dem die Knechte zu ihnen kommen seyn/ hat man einen Grabbaten forne in der Kirchen zu einem Hüter/ unter die grosse Orgel gestalt/ ob sich jemand in der Kirchen verborgen hette/ und hinaus lauffen würde/ daß er darauff achtung geben solte / die andern seyn alle sämbtlich in der Kirchen im Chor und Sacristia umbher gegangen/ und in allen winckeln gesucht/ ob jemands verhanden were/ sie haben aber niemand gesehen noch gehört. Dieweil sie aber in der Sacristi gesucht/ ist ein grosser rauschender Sturmwind über Bischoff Bennen Grab herkommen/ durch die Kirche zur Fursten Capellen hinaus/ mit einem gros- alle erschrocken/ und mit Laternen und Stillmeß-Stangen/ dieweil sie nicht anders gemeynet es seyn Diebe vorhanden / auffgewesen/ haben den Chor auffgeschlossen/ und seynd hinauff zum Heiligthumb gestiegen. Als sie dahin kommen/ haben sie niemand gesehen noch gehöret/ seynd nach dem wiedrumb in die Capell gegangen/ und haben allda Prin und Tertz gesungen. Nach der Tertz hat es noch sehrer denn zuvor angehoben zubrechen/ also und dergestalt/ als wolt man eine grossen gewalrige eysern Thür auffbrechen/ von diesem brechen seynd sie abermals erschrocken/ und gäntzlich dafür gehalten/ es müsten Diebe vorhanden seyn/ derhalben haben sie auch die beyde Knechte auff dem Thürmen geruffen und auffgeweckt. Nach dem die Knechte zu ihnen kommen seyn/ hat man einen Grabbaten forne in der Kirchen zu einem Hüter/ unter die grosse Orgel gestalt/ ob sich jemand in der Kirchen verborgen hette/ und hinaus lauffen würde/ daß er darauff achtung geben solte / die andern seyn alle sämbtlich in der Kirchen im Chor und Sacristia umbher gegangen/ und in allen winckeln gesucht/ ob jemands verhanden were/ sie haben aber niemand gesehen noch gehört. Dieweil sie aber in der Sacristi gesucht/ ist ein grosser rauschender Sturmwind über Bischoff Bennen Grab herkom̃en/ durch die Kirche zur Fursten Capellẽ hinaus/ mit einem gros- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0514" n="494"/> alle erschrocken/ und mit Laternen und Stillmeß-Stangen/ dieweil sie nicht anders gemeynet es seyn Diebe vorhanden / auffgewesen/ haben den Chor auffgeschlossen/ und seynd hinauff zum Heiligthumb gestiegen. Als sie dahin kommen/ haben sie niemand gesehen noch gehöret/ seynd nach dem wiedrumb in die Capell gegangen/ und haben allda Prin und Tertz gesungen. Nach der Tertz hat es noch sehrer denn zuvor angehoben zubrechen/ also und dergestalt/ als wolt man eine grossen gewalrige eysern Thür auffbrechen/ von diesem brechen seynd sie abermals erschrocken/ und gäntzlich dafür gehalten/ es müsten Diebe vorhanden seyn/ derhalben haben sie auch die beyde Knechte auff dem Thürmen geruffen und auffgeweckt. Nach dem die Knechte zu ihnen kommen seyn/ hat man einen Grabbaten forne in der Kirchen zu einem Hüter/ unter die grosse Orgel gestalt/ ob sich jemand in der Kirchen verborgen hette/ und hinaus lauffen würde/ daß er darauff achtung geben solte / die andern seyn alle sämbtlich in der Kirchen im Chor und Sacristia umbher gegangen/ und in allen winckeln gesucht/ ob jemands verhanden were/ sie haben aber niemand gesehen noch gehört.</p> <p>Dieweil sie aber in der Sacristi gesucht/ ist ein grosser rauschender Sturmwind über Bischoff Bennen Grab herkom̃en/ durch die Kirche zur Fursten Capellẽ hinaus/ mit einem gros- </p> </div> </body> </text> </TEI> [494/0514]
alle erschrocken/ und mit Laternen und Stillmeß-Stangen/ dieweil sie nicht anders gemeynet es seyn Diebe vorhanden / auffgewesen/ haben den Chor auffgeschlossen/ und seynd hinauff zum Heiligthumb gestiegen. Als sie dahin kommen/ haben sie niemand gesehen noch gehöret/ seynd nach dem wiedrumb in die Capell gegangen/ und haben allda Prin und Tertz gesungen. Nach der Tertz hat es noch sehrer denn zuvor angehoben zubrechen/ also und dergestalt/ als wolt man eine grossen gewalrige eysern Thür auffbrechen/ von diesem brechen seynd sie abermals erschrocken/ und gäntzlich dafür gehalten/ es müsten Diebe vorhanden seyn/ derhalben haben sie auch die beyde Knechte auff dem Thürmen geruffen und auffgeweckt. Nach dem die Knechte zu ihnen kommen seyn/ hat man einen Grabbaten forne in der Kirchen zu einem Hüter/ unter die grosse Orgel gestalt/ ob sich jemand in der Kirchen verborgen hette/ und hinaus lauffen würde/ daß er darauff achtung geben solte / die andern seyn alle sämbtlich in der Kirchen im Chor und Sacristia umbher gegangen/ und in allen winckeln gesucht/ ob jemands verhanden were/ sie haben aber niemand gesehen noch gehört.
Dieweil sie aber in der Sacristi gesucht/ ist ein grosser rauschender Sturmwind über Bischoff Bennen Grab herkom̃en/ durch die Kirche zur Fursten Capellẽ hinaus/ mit einem gros-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/514>, abgerufen am 26.06.2024. |