Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.sen Schall/ als fiel ein grosser Stein aus dem Gewölbe/ auff einem eysernen oder kupffernen Leichstein/ daß auch der/ so auff der Hut gestanden/ erschrocken und darvon entlauffen ist. Darnach am Tage Sanct Laurentii den 10. Augusti/ ein Quartal vor Zwölffen zu Mitternacht/ hat es abermal sechs gewaltige schläge/ wie mit einem grossen Steine/ und langsam / immassen der Seiger schlägt/ an die Thür/ welche aus dem Schloß in die Kirche gehet/ geschlagen/ nach diesem ist es kommen/ als gienge einer mit einem grossen gebund Schlüsseln/ und wolte etwas auffschliessen/ und haben die jenigen/ welche es gehört/ nicht anders vermeinet/ es sey der Schlösser/ ist aber nichts gewesen. Item in diesem Jahre ist in der Fürsten Capelle bey Nacht etwas vor den Grabbaten gleich wie ein großer Klotz nieder gefallen/ darauff in der Kirchen alsbald ein grosser Büchsenschoß gefolget/ welchen ihr auch viel ausserhalb[unleserliches Material]er Kirchen gehört haben. Vnd auff diese und andere Prognostica ist endlich diereformation deß Stiffts Meissen gefolget: Wie derselbe Catholicus in gedachtem Scripto solches weitleufftig beschreibet/ und da ist erfüllet worden / was Hertzog Georg zum öfftern gegen seine Geistlichen sich verlauten lassen / in dem er gesagt: Reformamini, Reformamini, werdet ihrs nicht thun/ so werden wir[unleserliches Material] Fürsten thun. sen Schall/ als fiel ein grosser Stein aus dem Gewölbe/ auff einem eysernen oder kupffernen Leichstein/ daß auch der/ so auff der Hut gestanden/ erschrocken und darvon entlauffen ist. Darnach am Tage Sanct Laurentii den 10. Augusti/ ein Quartal vor Zwölffen zu Mitternacht/ hat es abermal sechs gewaltige schläge/ wie mit einem grossen Steine/ und langsam / immassen der Seiger schlägt/ an die Thür/ welche aus dem Schloß in die Kirche gehet/ geschlagen/ nach diesem ist es kommen/ als gienge einer mit einem grossen gebund Schlüsseln/ und wolte etwas auffschliessen/ und haben die jenigen/ welche es gehört/ nicht anders vermeinet/ es sey der Schlösser/ ist aber nichts gewesen. Item in diesem Jahre ist in der Fürsten Capelle bey Nacht etwas vor den Grabbaten gleich wie ein großer Klotz nieder gefallen/ darauff in der Kirchen alsbald ein grosser Büchsenschoß gefolget/ welchen ihr auch viel ausserhalb[unleserliches Material]er Kirchen gehört haben. Vnd auff diese und andere Prognostica ist endlich diereformation deß Stiffts Meissen gefolget: Wie derselbe Catholicus in gedachtem Scripto solches weitleufftig beschreibet/ und da ist erfüllet worden / was Hertzog Georg zum öfftern gegen seine Geistlichen sich verlauten lassen / in dem er gesagt: Reformamini, Reformamini, werdet ihrs nicht thun/ so werden wir[unleserliches Material] Fürsten thun. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0515" n="495"/> sen Schall/ als fiel ein grosser Stein aus dem Gewölbe/ auff einem eysernen oder kupffernen Leichstein/ daß auch der/ so auff der Hut gestanden/ erschrocken und darvon entlauffen ist. Darnach am Tage Sanct Laurentii den 10. Augusti/ ein Quartal vor Zwölffen zu Mitternacht/ hat es abermal sechs gewaltige schläge/ wie mit einem grossen Steine/ und langsam / immassen der Seiger schlägt/ an die Thür/ welche aus dem Schloß in die Kirche gehet/ geschlagen/ nach diesem ist es kommen/ als gienge einer mit einem grossen gebund Schlüsseln/ und wolte etwas auffschliessen/ und haben die jenigen/ welche es gehört/ nicht anders vermeinet/ es sey der Schlösser/ ist aber nichts gewesen. Item in diesem Jahre ist in der Fürsten Capelle bey Nacht etwas vor den Grabbaten gleich wie ein großer Klotz nieder gefallen/ darauff in der Kirchen alsbald ein grosser Büchsenschoß gefolget/ welchen ihr auch viel ausserhalb<gap reason="illegible"/>er Kirchen gehört haben. Vnd auff diese und andere Prognostica ist endlich diereformation deß Stiffts Meissen gefolget: Wie derselbe Catholicus in gedachtem Scripto solches weitleufftig beschreibet/ und da ist erfüllet worden / was Hertzog Georg zum öfftern gegen seine Geistlichen sich verlauten lassen / in dem er gesagt: Reformamini, Reformamini, werdet ihrs nicht thun/ so werden wir<gap reason="illegible"/> Fürsten thun.</p> </div> </body> </text> </TEI> [495/0515]
sen Schall/ als fiel ein grosser Stein aus dem Gewölbe/ auff einem eysernen oder kupffernen Leichstein/ daß auch der/ so auff der Hut gestanden/ erschrocken und darvon entlauffen ist. Darnach am Tage Sanct Laurentii den 10. Augusti/ ein Quartal vor Zwölffen zu Mitternacht/ hat es abermal sechs gewaltige schläge/ wie mit einem grossen Steine/ und langsam / immassen der Seiger schlägt/ an die Thür/ welche aus dem Schloß in die Kirche gehet/ geschlagen/ nach diesem ist es kommen/ als gienge einer mit einem grossen gebund Schlüsseln/ und wolte etwas auffschliessen/ und haben die jenigen/ welche es gehört/ nicht anders vermeinet/ es sey der Schlösser/ ist aber nichts gewesen. Item in diesem Jahre ist in der Fürsten Capelle bey Nacht etwas vor den Grabbaten gleich wie ein großer Klotz nieder gefallen/ darauff in der Kirchen alsbald ein grosser Büchsenschoß gefolget/ welchen ihr auch viel ausserhalb_ er Kirchen gehört haben. Vnd auff diese und andere Prognostica ist endlich diereformation deß Stiffts Meissen gefolget: Wie derselbe Catholicus in gedachtem Scripto solches weitleufftig beschreibet/ und da ist erfüllet worden / was Hertzog Georg zum öfftern gegen seine Geistlichen sich verlauten lassen / in dem er gesagt: Reformamini, Reformamini, werdet ihrs nicht thun/ so werden wir_ Fürsten thun.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/515>, abgerufen am 26.06.2024. |