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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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DIe Alten/ wenn sie die ungewisse Hoffnung wollen andeuten/ haben sie einen gemahlet/ der ein Aahl beym Schwantz mit einem Händen gehalten/ denn einen solchen ist unmöglich/ daß er ihn in der Hand/ wegen seiner schlüpfferigkeit / erhalten könne: Wann sie aber die gewisse Hoffnung andeuten wollen/ da haben sie einen Aahl gemahlet/ so mit einem Feigenblat umbwickelt/ welches/ weil es rau/ macht/ daß man das schlüpffericht desto besser halten kan.

1. Also die da auff Gott hoffen und harren/ mit blossem Händen ohne sein Wort und Verheissung/ die halte den Ahl beym Schwantz/ erlangen nichts/ ihr Hoffen und harren macht sie zu Narren: Welche aber auff den HErren hoffen/ auff sein Wort und Verheissung/ sihe/ die halten den Aahl mit dem Feigenblat deß Glaubens/ sie werden zu schanden werden. Wann dann unsere Hoffnung soll gewiß seyn/ mussen wir das Feigenblat deß Glaubens haben/ müssen auch zusehen/ daß uns durch den leidigen Teuffel der Ancker der Hoffnung nicht aus unserm Hertzen entzucket werde

2. Mercket dieses und hoffet auff den HErrn/ lieben Leute/ gründet aber eure Hofnung sein auff den Glauben/ denn ohne Glauben ists unmöglich GOtt zu gefallen/ wie

DIe Alten/ wenn sie die ungewisse Hoffnung wollen andeuten/ haben sie einen gemahlet/ der ein Aahl beym Schwantz mit einem Händen gehalten/ denn einen solchen ist unmöglich/ daß er ihn in der Hand/ wegen seiner schlüpfferigkeit / erhalten könne: Wann sie aber die gewisse Hoffnung andeuten wollen/ da haben sie einen Aahl gemahlet/ so mit einem Feigenblat umbwickelt/ welches/ weil es rau/ macht/ daß man das schlüpffericht desto besser halten kan.

1. Also die da auff Gott hoffen und harren/ mit blossem Händen ohne sein Wort und Verheissung/ die halte den Ahl beym Schwantz/ erlangen nichts/ ihr Hoffen und harren macht sie zu Narren: Welche aber auff den HErren hoffen/ auff sein Wort und Verheissung/ sihe/ die halten den Aahl mit dem Feigenblat deß Glaubens/ sie werden zu schanden werden. Wann dann unsere Hoffnung soll gewiß seyn/ mussen wir das Feigenblat deß Glaubens haben/ müssen auch zusehen/ daß uns durch den leidigen Teuffel der Ancker der Hoffnung nicht aus unserm Hertzen entzucket werde

2. Mercket dieses und hoffet auff den HErrn/ lieben Leute/ gründet aber eure Hofnung sein auff den Glauben/ denn ohne Glauben ists unmöglich GOtt zu gefallen/ wie

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[530/0550] DIe Alten/ wenn sie die ungewisse Hoffnung wollen andeuten/ haben sie einen gemahlet/ der ein Aahl beym Schwantz mit einem Händen gehalten/ denn einen solchen ist unmöglich/ daß er ihn in der Hand/ wegen seiner schlüpfferigkeit / erhalten könne: Wann sie aber die gewisse Hoffnung andeuten wollen/ da haben sie einen Aahl gemahlet/ so mit einem Feigenblat umbwickelt/ welches/ weil es rau/ macht/ daß man das schlüpffericht desto besser halten kan. 1. Also die da auff Gott hoffen und harren/ mit blossem Händen ohne sein Wort und Verheissung/ die halte den Ahl beym Schwantz/ erlangen nichts/ ihr Hoffen und harren macht sie zu Narren: Welche aber auff den HErren hoffen/ auff sein Wort und Verheissung/ sihe/ die halten den Aahl mit dem Feigenblat deß Glaubens/ sie werden zu schanden werden. Wann dann unsere Hoffnung soll gewiß seyn/ mussen wir das Feigenblat deß Glaubens haben/ müssen auch zusehen/ daß uns durch den leidigen Teuffel der Ancker der Hoffnung nicht aus unserm Hertzen entzucket werde 2. Mercket dieses und hoffet auff den HErrn/ lieben Leute/ gründet aber eure Hofnung sein auff den Glauben/ denn ohne Glauben ists unmöglich GOtt zu gefallen/ wie

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/550>, abgerufen am 26.06.2024.