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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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2. Woher ists wohl kommen/ daß diese Gräffin an ihrem letzten Ende keinen Trost hat annehmen wollen? Das böse Gewissen ist auffgewacht/ und hat ihr die Treue / so sie ihrem ersten Gemahl schuldig gewesen/ aber gebrochen/ vorgestellet. Ein jedweder sehe nur/ daß er ein gutes Gewissen behalte. Denn böse Gewissen bringen böses sterben.

276.

Ein Blutrothes Creutz wird am Himmel gesehen.

Im Jahr Christi 1517. nach dem Lutherus eine kurtze Zeit zuvor seine Theses wieder Tetzeln angeschlangen/ seynd die drey Fürsten zu Sachsen/ Fridericus, Johannes, Johannes Fridericus in der Christnacht bald nach Mitternacht/ aus dem Closter zu Weymar gangen/ und da haben sie daselbst gleich über dem Schloß an dem hellen Himmel ein blutrothes Creutz gesehen/ welches gar helle geleuchtet hat. Dadurch der grosse GOtt ohne Zweiffel hat zuverstehen geben wollen/ daß jetzo die feelige Zeit wiedrumb da sey/ da nicht mehr von Francisco und seinen Wunden/ sondern einig und allein von dem neugebornen Christ-Kindlein/ oder von dem gecreutzigten Cristo

2. Woher ists wohl kommen/ daß diese Gräffin an ihrem letzten Ende keinen Trost hat annehmen wollen? Das böse Gewissen ist auffgewacht/ und hat ihr die Treue / so sie ihrem ersten Gemahl schuldig gewesen/ aber gebrochen/ vorgestellet. Ein jedweder sehe nur/ daß er ein gutes Gewissen behalte. Denn böse Gewissen bringen böses sterben.

276.

Ein Blutrothes Creutz wird am Himmel gesehen.

Im Jahr Christi 1517. nach dem Lutherus eine kurtze Zeit zuvor seine Theses wieder Tetzeln angeschlangen/ seynd die drey Fürsten zu Sachsen/ Fridericus, Johannes, Johannes Fridericus in der Christnacht bald nach Mitternacht/ aus dem Closter zu Weymar gangen/ und da haben sie daselbst gleich über dem Schloß an dem hellen Himmel ein blutrothes Creutz gesehen/ welches gar helle geleuchtet hat. Dadurch der grosse GOtt ohne Zweiffel hat zuverstehen geben wollen/ daß jetzo die feelige Zeit wiedrumb da sey/ da nicht mehr von Francisco und seinen Wunden/ sondern einig und allein von dem neugebornen Christ-Kindlein/ oder von dem gecreutzigten Cristo

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[535/0555] 2. Woher ists wohl kommen/ daß diese Gräffin an ihrem letzten Ende keinen Trost hat annehmen wollen? Das böse Gewissen ist auffgewacht/ und hat ihr die Treue / so sie ihrem ersten Gemahl schuldig gewesen/ aber gebrochen/ vorgestellet. Ein jedweder sehe nur/ daß er ein gutes Gewissen behalte. Denn böse Gewissen bringen böses sterben. 276. Ein Blutrothes Creutz wird am Himmel gesehen. Im Jahr Christi 1517. nach dem Lutherus eine kurtze Zeit zuvor seine Theses wieder Tetzeln angeschlangen/ seynd die drey Fürsten zu Sachsen/ Fridericus, Johannes, Johannes Fridericus in der Christnacht bald nach Mitternacht/ aus dem Closter zu Weymar gangen/ und da haben sie daselbst gleich über dem Schloß an dem hellen Himmel ein blutrothes Creutz gesehen/ welches gar helle geleuchtet hat. Dadurch der grosse GOtt ohne Zweiffel hat zuverstehen geben wollen/ daß jetzo die feelige Zeit wiedrumb da sey/ da nicht mehr von Francisco und seinen Wunden/ sondern einig und allein von dem neugebornen Christ-Kindlein/ oder von dem gecreutzigten Cristo

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/555>, abgerufen am 26.06.2024.