daß kein näher Verbündnüß kan gefunden werden/ als die Eheliche Liebe.
1. Was trotzestu denn/ du Tyrann/ daß du kanst Schaden thun/ hette man allhier wol sagen mögen/ aus dem LII. Psalm. Was hats ihm denn geholffen/ daß Er diese beyde Eheleute umbs Leben bracht/ und ihre Liebe getrennet? GOttes Straffe wird gewieß nicht sein aussen blieben.
2. Eheleute sollen aus diesem Exempel erlernen/ wie sie einander lieben und meinen sollen.
287. Von einem Grabstein zu Tarracon.
ZU Tarracon hat man einen alten Grab Stein gefunden/ welcher nach Rom geführet / darauff ein Bild gehauen/ eines Jünglings/ so auffm Rücken aelegen/ zu dessen Haupt gestanden ramus florescens, ein lustiger grünender oder blühender Ast/ zu denen Füssen aber ramus marcescens, ein dürrer faulender Ast/ und darbey diese Verß zu Latein geschrieben:
Adspice, quam subito marcet, quod floruit ante!
Adspice, quam subito, quod stetit ante, cadat!
daß kein näher Verbündnüß kan gefunden werden/ als die Eheliche Liebe.
1. Was trotzestu denn/ du Tyrann/ daß du kanst Schaden thun/ hette man allhier wol sagen mögen/ aus dem LII. Psalm. Was hats ihm denn geholffen/ daß Er diese beyde Eheleute umbs Leben bracht/ und ihre Liebe getrennet? GOttes Straffe wird gewieß nicht sein aussen blieben.
2. Eheleute sollen aus diesem Exempel erlernen/ wie sie einander lieben und meinen sollen.
287. Von einem Grabstein zu Tarracon.
ZU Tarracon hat man einen alten Grab Stein gefunden/ welcher nach Rom geführet / darauff ein Bild gehauen/ eines Jünglings/ so auffm Rücken aelegen/ zu dessen Haupt gestanden ramus florescens, ein lustiger grünender oder blühender Ast/ zu denen Füssen aber ramus marcescens, ein dürrer faulender Ast/ und darbey diese Verß zu Latein geschrieben:
Adspice, quàm subitò marcet, quod floruit ante!
Adspice, quàm subitò, quod stetit ante, cadat!
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daß kein näher Verbündnüß kan gefunden werden/ als die Eheliche Liebe.</p><p>1. Was trotzestu denn/ du Tyrann/ daß du kanst Schaden thun/ hette man allhier wol sagen mögen/ aus dem LII. Psalm. Was hats ihm denn geholffen/ daß Er diese beyde Eheleute umbs Leben bracht/ und ihre Liebe getrennet? GOttes Straffe wird gewieß nicht sein aussen blieben.</p><p>2. Eheleute sollen aus diesem Exempel erlernen/ wie sie einander lieben und meinen sollen.</p><p>287. Von einem Grabstein zu Tarracon.</p><p>ZU Tarracon hat man einen alten Grab Stein gefunden/ welcher nach Rom geführet / darauff ein Bild gehauen/ eines Jünglings/ so auffm Rücken aelegen/ zu dessen Haupt gestanden ramus florescens, ein lustiger grünender oder blühender Ast/ zu denen Füssen aber ramus marcescens, ein dürrer faulender Ast/ und darbey diese Verß zu Latein geschrieben:</p><p>Adspice, quàm subitò marcet, quod floruit ante!</p><p>Adspice, quàm subitò, quod stetit ante, cadat!</p></div></body></text></TEI>
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daß kein näher Verbündnüß kan gefunden werden/ als die Eheliche Liebe.
1. Was trotzestu denn/ du Tyrann/ daß du kanst Schaden thun/ hette man allhier wol sagen mögen/ aus dem LII. Psalm. Was hats ihm denn geholffen/ daß Er diese beyde Eheleute umbs Leben bracht/ und ihre Liebe getrennet? GOttes Straffe wird gewieß nicht sein aussen blieben.
2. Eheleute sollen aus diesem Exempel erlernen/ wie sie einander lieben und meinen sollen.
287. Von einem Grabstein zu Tarracon.
ZU Tarracon hat man einen alten Grab Stein gefunden/ welcher nach Rom geführet / darauff ein Bild gehauen/ eines Jünglings/ so auffm Rücken aelegen/ zu dessen Haupt gestanden ramus florescens, ein lustiger grünender oder blühender Ast/ zu denen Füssen aber ramus marcescens, ein dürrer faulender Ast/ und darbey diese Verß zu Latein geschrieben:
Adspice, quàm subitò marcet, quod floruit ante!
Adspice, quàm subitò, quod stetit ante, cadat!
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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/573>, abgerufen am 22.11.2024.
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