Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.308. Das Menschliche Leben wird mit einem Würffel-Spiel verglichen. PLutarchus vergleicht unser Leben einem Würffel-Spiel/ im selbigen/ was für Augen fallen/ stehet nicht in unser Gewalt/ aber die gefallen sind/ stehen bey uns/ daß wir darnach unsere Steine oder Spiel recht disponiren und setzen. Also wie es mit unserm Leben und Tagzeit ergehen werde/ das stehet nicht in unser Macht und Gewalt/ sondern in GOttes Händen allein. Aber was uns nach des Lebens Würffel für Zeit begegnet/ da sollen wir mit zusehen/ daß wir dieselbig wohl anstellen/ und deren recht gebrauchen/ damit sie also angestellet werde/ daß wir den letzten Stein ziehen und gewinnen. 1. Daß dieses geschehe/ sollen wir in acht nehmen/ daß wir unser gantzes Leben in Unschuld und Gottesfurcht zubringen/ damit/ Gott verkürtze uns dasselbige / wie er wolle/ uns an dem ewigen nichts abgehe. 2. O Ihr Menschen bedencket dieses wohl! Ihr müst es aber bedencken/ weil das Spiel noch wehret/ denn sonsten ist es vergebens und zu lange geharret. 308. Das Menschliche Leben wird mit einem Würffel-Spiel verglichen. PLutarchus vergleicht unser Leben einem Würffel-Spiel/ im selbigen/ was für Augen fallen/ stehet nicht in unser Gewalt/ aber die gefallen sind/ stehen bey uns/ daß wir darnach unsere Steine oder Spiel recht disponiren uñ setzen. Also wie es mit unserm Leben und Tagzeit ergehen werde/ das stehet nicht in unser Macht und Gewalt/ sondern in GOttes Händen allein. Aber was uns nach des Lebens Würffel für Zeit begegnet/ da sollen wir mit zusehen/ daß wir dieselbig wohl anstellen/ und deren recht gebrauchen/ damit sie also angestellet werde/ daß wir den letzten Stein ziehen und gewinnen. 1. Daß dieses geschehe/ sollen wir in acht nehmen/ daß wir unser gantzes Leben in Unschuld und Gottesfurcht zubringen/ damit/ Gott verkürtze uns dasselbige / wie er wolle/ uns an dem ewigen nichts abgehe. 2. O Ihr Menschen bedencket dieses wohl! Ihr müst es aber bedencken/ weil das Spiel noch wehret/ denn sonsten ist es vergebens und zu lange geharret. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0622" n="602"/> </div> <div> <head>308.</head> <argument> <p>Das Menschliche Leben wird mit einem Würffel-Spiel verglichen.</p> </argument> <p>PLutarchus vergleicht unser Leben einem Würffel-Spiel/ im selbigen/ was für Augen fallen/ stehet nicht in unser Gewalt/ aber die gefallen sind/ stehen bey uns/ daß wir darnach unsere Steine oder Spiel recht disponiren uñ setzen. Also wie es mit unserm Leben und Tagzeit ergehen werde/ das stehet nicht in unser Macht und Gewalt/ sondern in GOttes Händen allein. Aber was uns nach des Lebens Würffel für Zeit begegnet/ da sollen wir mit zusehen/ daß wir dieselbig wohl anstellen/ und deren recht gebrauchen/ damit sie also angestellet werde/ daß wir den letzten Stein ziehen und gewinnen.</p> <p>1. Daß dieses geschehe/ sollen wir in acht nehmen/ daß wir unser gantzes Leben in Unschuld und Gottesfurcht zubringen/ damit/ Gott verkürtze uns dasselbige / wie er wolle/ uns an dem ewigen nichts abgehe.</p> <p>2. O Ihr Menschen bedencket dieses wohl! Ihr müst es aber bedencken/ weil das Spiel noch wehret/ denn sonsten ist es vergebens und zu lange geharret.</p> </div> </body> </text> </TEI> [602/0622]
308. Das Menschliche Leben wird mit einem Würffel-Spiel verglichen.
PLutarchus vergleicht unser Leben einem Würffel-Spiel/ im selbigen/ was für Augen fallen/ stehet nicht in unser Gewalt/ aber die gefallen sind/ stehen bey uns/ daß wir darnach unsere Steine oder Spiel recht disponiren uñ setzen. Also wie es mit unserm Leben und Tagzeit ergehen werde/ das stehet nicht in unser Macht und Gewalt/ sondern in GOttes Händen allein. Aber was uns nach des Lebens Würffel für Zeit begegnet/ da sollen wir mit zusehen/ daß wir dieselbig wohl anstellen/ und deren recht gebrauchen/ damit sie also angestellet werde/ daß wir den letzten Stein ziehen und gewinnen.
1. Daß dieses geschehe/ sollen wir in acht nehmen/ daß wir unser gantzes Leben in Unschuld und Gottesfurcht zubringen/ damit/ Gott verkürtze uns dasselbige / wie er wolle/ uns an dem ewigen nichts abgehe.
2. O Ihr Menschen bedencket dieses wohl! Ihr müst es aber bedencken/ weil das Spiel noch wehret/ denn sonsten ist es vergebens und zu lange geharret.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/622>, abgerufen am 18.06.2024. |