Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Wir Lutheraner wissen aus Gottes Wort einen andern und richtigern Weg/ der gen Himmel führet/ das ist der Glaubens-Weg/ von dem sagt Christus: Alle die an den Sohn GOttes glauben sollen nicht verlohren werden/ sondern das ewige Leben haben/ Job. III. v. 16 320. Hilarilus machet den Teuffel in einem Camel Thier zuschanden. DEr böse Feind hatte vorzeiten ein Camel-Thier besessen/ und als er in demselbigen zu dem H. Hilario kommen/ hat er gantz ungestümb und grausam angefangen zu wüten/ als wolte er den Heil. Mann gleich also dahin verschlucken. Zu dem sagte Hilarion: Ich kenn dich/ O Teuffel/ du erschreckest mich mit dieser grossen Bestia gar nicht: Du bist mir ein Ding/ und gild mir gleich/ du kommest unter einem Fuchs-Beltz oder Camel-Haut zu mir. Darauff das schöllig Camel gleich vor ihme zu boden gefallen/ also alle grausamkeit in eine lächerliche Sanfftmuth ausgangen. 1. Auff solche masse kan man dem Teuffel am besten wiederstehen/ wenn man ihn ver- 2. Wir Lutheraner wissen aus Gottes Wort einen andern und richtigern Weg/ der gen Himmel führet/ das ist der Glaubens-Weg/ von dem sagt Christus: Alle die an den Sohn GOttes glauben sollen nicht verlohren werden/ sondern das ewige Leben haben/ Job. III. v. 16 320. Hilarilus machet den Teuffel in einem Camel Thier zuschanden. DEr böse Feind hatte vorzeiten ein Camel-Thier besessen/ und als er in demselbigen zu dem H. Hilario kommen/ hat er gantz ungestümb und grausam angefangen zu wüten/ als wolte er den Heil. Mann gleich also dahin verschlucken. Zu dem sagte Hilarion: Ich kenn dich/ O Teuffel/ du erschreckest mich mit dieser grossen Bestia gar nicht: Du bist mir ein Ding/ und gild mir gleich/ du kommest unter einem Fuchs-Beltz oder Camel-Haut zu mir. Darauff das schöllig Camel gleich vor ihme zu boden gefallen/ also alle grausamkeit in eine lächerliche Sanfftmuth ausgangen. 1. Auff solche masse kan man dem Teuffel am besten wiederstehen/ wenn man ihn ver- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0646" n="626"/> <p>2. Wir Lutheraner wissen aus Gottes Wort einen andern und richtigern Weg/ der gen Himmel führet/ das ist der Glaubens-Weg/ von dem sagt Christus: Alle die an den Sohn GOttes glauben sollen nicht verlohren werden/ sondern das ewige Leben haben/ Job. III. v. 16</p> <p>320.</p> <p>Hilarilus machet den Teuffel in einem Camel Thier zuschanden.</p> <p>DEr böse Feind hatte vorzeiten ein Camel-Thier besessen/ und als er in demselbigen zu dem H. Hilario kommen/ hat er gantz ungestümb und grausam angefangen zu wüten/ als wolte er den Heil. Mann gleich also dahin verschlucken. Zu dem sagte Hilarion: Ich kenn dich/ O Teuffel/ du erschreckest mich mit dieser grossen Bestia gar nicht: Du bist mir ein Ding/ und gild mir gleich/ du kommest unter einem Fuchs-Beltz oder Camel-Haut zu mir. Darauff das schöllig Camel gleich vor ihme zu boden gefallen/ also alle grausamkeit in eine lächerliche Sanfftmuth ausgangen.</p> <p>1. Auff solche masse kan man dem Teuffel am besten wiederstehen/ wenn man ihn ver- </p> </div> </body> </text> </TEI> [626/0646]
2. Wir Lutheraner wissen aus Gottes Wort einen andern und richtigern Weg/ der gen Himmel führet/ das ist der Glaubens-Weg/ von dem sagt Christus: Alle die an den Sohn GOttes glauben sollen nicht verlohren werden/ sondern das ewige Leben haben/ Job. III. v. 16
320.
Hilarilus machet den Teuffel in einem Camel Thier zuschanden.
DEr böse Feind hatte vorzeiten ein Camel-Thier besessen/ und als er in demselbigen zu dem H. Hilario kommen/ hat er gantz ungestümb und grausam angefangen zu wüten/ als wolte er den Heil. Mann gleich also dahin verschlucken. Zu dem sagte Hilarion: Ich kenn dich/ O Teuffel/ du erschreckest mich mit dieser grossen Bestia gar nicht: Du bist mir ein Ding/ und gild mir gleich/ du kommest unter einem Fuchs-Beltz oder Camel-Haut zu mir. Darauff das schöllig Camel gleich vor ihme zu boden gefallen/ also alle grausamkeit in eine lächerliche Sanfftmuth ausgangen.
1. Auff solche masse kan man dem Teuffel am besten wiederstehen/ wenn man ihn ver-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/646>, abgerufen am 18.06.2024. |