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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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der faulen stinckenden Toden-Cörper und Aaß gantze Hauffen zusammen kommen/ daher ein so unleidentlicher Gestanck entstanden/ das man wol sagen kund/ hie werden die Lebendigen von den Toden umbgebracht.

1. Wann wir aber wollen die allerscheulichste/ aus diesen Gefängnüssen/ mit der Höll vergleichen/ so werden wir befinden/ daß sie ein herrlicher Pallast/ ein lauters Paradeiß/ dargegen zurechnen ist. Alles Vbel/ alle Plag und Marter / in Actiolini Gefängnüssen/ war noch leidentlich/ war kurtz/ war zeitlich/ im Todt hets alles ein End. Aber im Schatzhafen der Berdampten/ in diesem Kercker GOttes/ in der Höll/ da ist kein eintziger Trost/ kein Hoffnung/ kein Außgang/ kein End/ kein Todt/ und ist doch lauter Todt/ da ist alle Marter unerhört/ und unleidentlich. Warlich hat Cassiodorus recht gesagt: Gleich wie kein Mensch versteht/ was da sey die ewige Belohnung/ also fast und begreifft niemand/ was da sey die jmmerwehrend ewige Straff.

2. Durch Abbildung dergleichen Gefängnüssen mag sich ein jedweder die Höllen Pein einbilden und vor solcher lernen hüten und vorsehen.

der faulen stinckenden Toden-Cörper und Aaß gantze Hauffen zusammen kommen/ daher ein so unleidentlicher Gestanck entstanden/ das man wol sagen kund/ hie werden die Lebendigen von den Toden umbgebracht.

1. Wann wir aber wollen die allerscheulichste/ aus diesen Gefängnüssen/ mit der Höll vergleichen/ so werden wir befinden/ daß sie ein herrlicher Pallast/ ein lauters Paradeiß/ dargegen zurechnen ist. Alles Vbel/ alle Plag und Marter / in Actiolini Gefängnüssen/ war noch leidentlich/ war kurtz/ war zeitlich/ im Todt hets alles ein End. Aber im Schatzhafen der Berdampten/ in diesem Kercker GOttes/ in der Höll/ da ist kein eintziger Trost/ kein Hoffnung/ kein Außgang/ kein End/ kein Todt/ und ist doch lauter Todt/ da ist alle Marter unerhört/ und unleidentlich. Warlich hat Cassiodorus recht gesagt: Gleich wie kein Mensch versteht/ was da sey die ewige Belohnung/ also fast und begreifft niemand/ was da sey die jmmerwehrend ewige Straff.

2. Durch Abbildung dergleichen Gefängnüssen mag sich ein jedweder die Höllen Pein einbilden und vor solcher lernen hüten und vorsehen.

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[661/0681] der faulen stinckenden Toden-Cörper und Aaß gantze Hauffen zusammen kommen/ daher ein so unleidentlicher Gestanck entstanden/ das man wol sagen kund/ hie werden die Lebendigen von den Toden umbgebracht. 1. Wann wir aber wollen die allerscheulichste/ aus diesen Gefängnüssen/ mit der Höll vergleichen/ so werden wir befinden/ daß sie ein herrlicher Pallast/ ein lauters Paradeiß/ dargegen zurechnen ist. Alles Vbel/ alle Plag und Marter / in Actiolini Gefängnüssen/ war noch leidentlich/ war kurtz/ war zeitlich/ im Todt hets alles ein End. Aber im Schatzhafen der Berdampten/ in diesem Kercker GOttes/ in der Höll/ da ist kein eintziger Trost/ kein Hoffnung/ kein Außgang/ kein End/ kein Todt/ und ist doch lauter Todt/ da ist alle Marter unerhört/ und unleidentlich. Warlich hat Cassiodorus recht gesagt: Gleich wie kein Mensch versteht/ was da sey die ewige Belohnung/ also fast und begreifft niemand/ was da sey die jmmerwehrend ewige Straff. 2. Durch Abbildung dergleichen Gefängnüssen mag sich ein jedweder die Höllen Pein einbilden und vor solcher lernen hüten und vorsehen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/681>, abgerufen am 22.11.2024.