Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite
340.

Wie man unter Toden lebet.

ALs Zeno seinen Abgott gefragt/ wie [unleserliches Material]r sein Leben am besten anstellen solt? Ist ihm zur Antwort worden: Wann er den Toden gleichfärbig würde/ oder wenn er mit den Todten seine Gemeinschafft hette: Das ist/ wie es Suidas auslegt/ wann er der alten weisen Schrifften durchlese. Bey Büchern wohnen / heist unter Todten leben. Und diese Conversation mit den Todten ist das beste Leben.

1. Ursach/ denn man darff sich nicht befahren/ daß solche Tode einem nach dem Leben stehen/ oder/ wie es bey den Lebendigen hergehet/ Heucheley und Fuchsschwäntzereyen gebrauchen.

2. Diesem aber ungeachtet/ so wollen doch ihrer viel lieber bey den lebendigen / als bey den Toden leben. Quilibet sua gaudeat sententia, Er lebe nur Christlich.

341.

Eine Königin in Engeland beweiset ihre Unschlud/ indem sie auff glüenden Pflugscharen gehet.

340.

Wie man unter Toden lebet.

ALs Zeno seinen Abgott gefragt/ wie [unleserliches Material]r sein Leben am besten anstellen solt? Ist ihm zur Antwort worden: Wann er den Toden gleichfärbig würde/ oder weñ er mit den Todten seine Gemeinschafft hette: Das ist/ wie es Suidas auslegt/ wann er der alten weisen Schrifften durchlese. Bey Büchern wohnen / heist unter Todten leben. Und diese Conversation mit den Todten ist das beste Leben.

1. Ursach/ denn man darff sich nicht befahren/ daß solche Tode einem nach dem Leben stehen/ oder/ wie es bey den Lebendigen hergehet/ Heucheley und Fuchsschwäntzereyen gebrauchen.

2. Diesem aber ungeachtet/ so wollen doch ihrer viel lieber bey den lebendigen / als bey den Toden leben. Quilibet sua gaudeat sententiâ, Er lebe nur Christlich.

341.

Eine Königin in Engeland beweiset ihre Unschlud/ indem sie auff glüenden Pflugscharen gehet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0682" n="662"/>
        <head>340.</head>
        <argument>
          <p>Wie man unter Toden lebet.</p>
        </argument>
        <p>ALs Zeno seinen Abgott gefragt/ wie <gap reason="illegible"/>r sein Leben am besten anstellen solt?                      Ist ihm zur Antwort worden: Wann er den Toden gleichfärbig würde/ oder                      wen&#x0303; er mit den Todten seine Gemeinschafft hette: Das ist/ wie es Suidas                      auslegt/ wann er der alten weisen Schrifften durchlese. Bey Büchern wohnen /                      heist unter Todten leben. Und diese Conversation mit den Todten ist das beste                      Leben.</p>
        <p>1. Ursach/ denn man darff sich nicht befahren/ daß solche Tode einem nach dem                      Leben stehen/ oder/ wie es bey den Lebendigen hergehet/ Heucheley und                      Fuchsschwäntzereyen gebrauchen.</p>
        <p>2. Diesem aber ungeachtet/ so wollen doch ihrer viel lieber bey den lebendigen /                      als bey den Toden leben. Quilibet sua gaudeat sententiâ, Er lebe nur                      Christlich.</p>
        <p>341.</p>
        <p>Eine Königin in Engeland beweiset ihre Unschlud/ indem sie auff glüenden                      Pflugscharen gehet.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[662/0682] 340. Wie man unter Toden lebet. ALs Zeno seinen Abgott gefragt/ wie _ r sein Leben am besten anstellen solt? Ist ihm zur Antwort worden: Wann er den Toden gleichfärbig würde/ oder weñ er mit den Todten seine Gemeinschafft hette: Das ist/ wie es Suidas auslegt/ wann er der alten weisen Schrifften durchlese. Bey Büchern wohnen / heist unter Todten leben. Und diese Conversation mit den Todten ist das beste Leben. 1. Ursach/ denn man darff sich nicht befahren/ daß solche Tode einem nach dem Leben stehen/ oder/ wie es bey den Lebendigen hergehet/ Heucheley und Fuchsschwäntzereyen gebrauchen. 2. Diesem aber ungeachtet/ so wollen doch ihrer viel lieber bey den lebendigen / als bey den Toden leben. Quilibet sua gaudeat sententiâ, Er lebe nur Christlich. 341. Eine Königin in Engeland beweiset ihre Unschlud/ indem sie auff glüenden Pflugscharen gehet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/682
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/682>, abgerufen am 26.06.2024.