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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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gen pflegen/ wann einer abwesende auff den andern nichts guts redet/ da mag man gewiß dencken/ daß an ihm selbst nichts guts/ auch keine gute Natur an ihm zu hoffen sey/ mein Praeceptor (spricht er) sagte allezeit zu mir/ ich solte mich ja vor solchen Leuten hüten / die da pflegen einem andern übel nach zu reden/ denn solchen Vögeln were durchaus nichts zu trauen/ was sie einem andern thäten/ das werden sie mich auch nicht erlassen (sie sielten sich gleich gegen mir so andächtig wie sie wollen) wann sie von mit kommen.

1. Es ist also/ daß Läster-Zungen mehr stechen als Natter- und Schlangen-Zungen / und daß sie schärffer sind/ als schneidende Schwerter.

2. Wol aber! Der mit seiner Zungen nicht verleumbdet/ und seinem Nechsten kein arges thut/ und seinen Nechsten nicht schmähet/ schreibet König David/ Psalm XV. v. 3.

151. Wie ein frommer Mann zu Freyberg den Teuffel abgewiesen.

VErnehmet was jener fromme Mann zu Freyberg gethan. Als der Sathan in Priester-Kleidern zu ihm kommen/ Pappier und Dienten mit sich gebracht / begehret von

gen pflegen/ wann einer abwesende auff den andern nichts guts redet/ da mag man gewiß dencken/ daß an ihm selbst nichts guts/ auch keine gute Natur an ihm zu hoffen sey/ mein Praeceptor (spricht er) sagte allezeit zu mir/ ich solte mich ja vor solchen Leuten hüten / die da pflegen einem andern übel nach zu reden/ denn solchen Vögeln were durchaus nichts zu trauen/ was sie einem andern thäten/ das werden sie mich auch nicht erlassen (sie sielten sich gleich gegen mir so andächtig wie sie wollen) wann sie von mit kommen.

1. Es ist also/ daß Läster-Zungen mehr stechen als Natter- und Schlangen-Zungen / und daß sie schärffer sind/ als schneidende Schwerter.

2. Wol aber! Der mit seiner Zungen nicht verleumbdet/ und seinem Nechsten kein arges thut/ und seinen Nechsten nicht schmähet/ schreibet König David/ Psalm XV. v. 3.

151. Wie ein frommer Mann zu Freyberg den Teuffel abgewiesen.

VErnehmet was jener fromme Mann zu Freyberg gethan. Als der Sathan in Priester-Kleidern zu ihm kommen/ Pappier und Dienten mit sich gebracht / begehret von

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[680/0700] gen pflegen/ wann einer abwesende auff den andern nichts guts redet/ da mag man gewiß dencken/ daß an ihm selbst nichts guts/ auch keine gute Natur an ihm zu hoffen sey/ mein Praeceptor (spricht er) sagte allezeit zu mir/ ich solte mich ja vor solchen Leuten hüten / die da pflegen einem andern übel nach zu reden/ denn solchen Vögeln were durchaus nichts zu trauen/ was sie einem andern thäten/ das werden sie mich auch nicht erlassen (sie sielten sich gleich gegen mir so andächtig wie sie wollen) wann sie von mit kommen. 1. Es ist also/ daß Läster-Zungen mehr stechen als Natter- und Schlangen-Zungen / und daß sie schärffer sind/ als schneidende Schwerter. 2. Wol aber! Der mit seiner Zungen nicht verleumbdet/ und seinem Nechsten kein arges thut/ und seinen Nechsten nicht schmähet/ schreibet König David/ Psalm XV. v. 3. 151. Wie ein frommer Mann zu Freyberg den Teuffel abgewiesen. VErnehmet was jener fromme Mann zu Freyberg gethan. Als der Sathan in Priester-Kleidern zu ihm kommen/ Pappier und Dienten mit sich gebracht / begehret von

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/700>, abgerufen am 22.11.2024.