Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.re/ daran sich der Rücken/ oder die Seiten hette steuren mögen/ sondern hat sich also verwahret/ daß/ wann je der Schlaff ihn überwinden wolte/ er ihn nicht liegend/ noch lieblich kosent/ sondern wehrhafft und widerständig überwinde/ als der nit wöllen überwunden werden. Was für ein Leiden und Marter der heilige Mann mit dieser seiner unveränderlich fürgenommen Wach außgestanden / mag ein jeder leichtlich erkennen/ ders versuchen will: Jedoch hat er diesen so schweren Kampff wider den Schlaff gedultig/ und beharrlich außgestanden / weil er durch Hoffnung den sussen himmlischen Schlaff/ und ewige Ruhe in seinem Gemüth gekostet/ und empfunden. Dahin/ und so weit hat Pachomium die Betrachtung der ewigen Ruhe gebracht/ daß er auff dem Boden liegen/ und die Erden zum Bett haben/ für das beste Wolleben geachtet. 1. Es ist vergeblich/ weder mit Wachen/ noch mit Schlaffen/ noch einigen andern Werck verdienet man den Himmel/ sondern aus Gnaden/ wie der Apostel schreibet/ wird man seelig. 2. Thun derowegen die jenigen viel besser/ welche essen/ trincken und gutes muths seyn/ in dem HERRN/ in ihrer Arbeit/ denn das ist ihr Theil/ wie der weise Salomon sagt Eccl. V, v. 17. re/ daran sich der Rücken/ oder die Seiten hette steuren mögen/ sondern hat sich also verwahret/ daß/ wann je der Schlaff ihn überwinden wolte/ er ihn nicht liegend/ noch lieblich kosent/ sondern wehrhafft und widerständig überwinde/ als der nit wöllen überwunden werden. Was für ein Leiden und Marter der heilige Mann mit dieser seiner unveränderlich fürgenommen Wach außgestanden / mag ein jeder leichtlich erkennen/ ders versuchen will: Jedoch hat er diesen so schweren Kampff wider den Schlaff gedultig/ und beharrlich außgestanden / weil er durch Hoffnung den sussen himmlischen Schlaff/ und ewige Ruhe in seinem Gemüth gekostet/ und empfunden. Dahin/ und so weit hat Pachomium die Betrachtung der ewigen Ruhe gebracht/ daß er auff dem Boden liegen/ und die Erden zum Bett haben/ für das beste Wolleben geachtet. 1. Es ist vergeblich/ weder mit Wachen/ noch mit Schlaffen/ noch einigen andern Werck verdienet man den Himmel/ sondern aus Gnaden/ wie der Apostel schreibet/ wird man seelig. 2. Thun derowegen die jenigen viel besser/ welche essen/ trincken uñ gutes muths seyn/ in dem HERRN/ in ihrer Arbeit/ denn das ist ihr Theil/ wie der weise Salomon sagt Eccl. V, v. 17. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0706" n="686"/> re/ daran sich der Rücken/ oder die Seiten hette steuren mögen/ sondern hat sich also verwahret/ daß/ wann je der Schlaff ihn überwinden wolte/ er ihn nicht liegend/ noch lieblich kosent/ sondern wehrhafft und widerständig überwinde/ als der nit wöllen überwunden werden. Was für ein Leiden und Marter der heilige Mann mit dieser seiner unveränderlich fürgenommen Wach außgestanden / mag ein jeder leichtlich erkennen/ ders versuchen will: Jedoch hat er diesen so schweren Kampff wider den Schlaff gedultig/ und beharrlich außgestanden / weil er durch Hoffnung den sussen himmlischen Schlaff/ und ewige Ruhe in seinem Gemüth gekostet/ und empfunden. Dahin/ und so weit hat Pachomium die Betrachtung der ewigen Ruhe gebracht/ daß er auff dem Boden liegen/ und die Erden zum Bett haben/ für das beste Wolleben geachtet.</p> <p>1. Es ist vergeblich/ weder mit Wachen/ noch mit Schlaffen/ noch einigen andern Werck verdienet man den Himmel/ sondern aus Gnaden/ wie der Apostel schreibet/ wird man seelig.</p> <p>2. Thun derowegen die jenigen viel besser/ welche essen/ trincken uñ gutes muths seyn/ in dem HERRN/ in ihrer Arbeit/ denn das ist ihr Theil/ wie der weise Salomon sagt Eccl. V, v. 17. </p> </div> </body> </text> </TEI> [686/0706]
re/ daran sich der Rücken/ oder die Seiten hette steuren mögen/ sondern hat sich also verwahret/ daß/ wann je der Schlaff ihn überwinden wolte/ er ihn nicht liegend/ noch lieblich kosent/ sondern wehrhafft und widerständig überwinde/ als der nit wöllen überwunden werden. Was für ein Leiden und Marter der heilige Mann mit dieser seiner unveränderlich fürgenommen Wach außgestanden / mag ein jeder leichtlich erkennen/ ders versuchen will: Jedoch hat er diesen so schweren Kampff wider den Schlaff gedultig/ und beharrlich außgestanden / weil er durch Hoffnung den sussen himmlischen Schlaff/ und ewige Ruhe in seinem Gemüth gekostet/ und empfunden. Dahin/ und so weit hat Pachomium die Betrachtung der ewigen Ruhe gebracht/ daß er auff dem Boden liegen/ und die Erden zum Bett haben/ für das beste Wolleben geachtet.
1. Es ist vergeblich/ weder mit Wachen/ noch mit Schlaffen/ noch einigen andern Werck verdienet man den Himmel/ sondern aus Gnaden/ wie der Apostel schreibet/ wird man seelig.
2. Thun derowegen die jenigen viel besser/ welche essen/ trincken uñ gutes muths seyn/ in dem HERRN/ in ihrer Arbeit/ denn das ist ihr Theil/ wie der weise Salomon sagt Eccl. V, v. 17.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |