Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Als die ihren Leib so wehe thun und damit GOTT seinen Himmel abzuverdienen meynen. 356. Plötzlicher Tod Alphonsi Johannis des Königs in Portugall Sohns. Im Jahr 1491. hielt Alphonsus Johannis deß Andern Königs in Portugal Sohn / seines Alters bey 16. Jahren/ ein hochverständiger Fürst/ auff welchen männiglich grosse Hoffnung hätt/ Hochzeit mit Isabella/ König Ferdinands in Hispanien Tochter/ die aller Königreich ihres Vatters einige Erbin war. Die Hochzeit ward mit unaussprechlichem Pracht/ Triumph/ Freudenfesten/ Turnicren / Königlichen Taffeln gehalten/ und war ein solcher Pracht und Uberfluß/ daß auch die Kuchel-Buben in güldenen Stücken auffzogen/ und ihnen Sammet und Seiden zu schlecht war. Aber/ ach leider/ es waren noch nicht sieben Monat vergangen/ da der elende Jüngling am Gestad bey dem Fluß Dago ein Pferd getummelt/ das ihn abgeworffen/ davon ihm das Haupt zerschmettert/ und er halb todt zu nächst in ein Fischer-Häußlein/ darinnen er samt zweyen Dienern kaum Ort und Platz hätte/ getragen worden. Allda legt man ihn auff einen Strohsack und stirbt. Deß Jünglings Als die ihren Leib so wehe thun und damit GOTT seinen Himmel abzuverdienen meynen. 356. Plötzlicher Tod Alphonsi Johannis des Königs in Portugall Sohns. Im Jahr 1491. hielt Alphonsus Johannis deß Andern Königs in Portugal Sohn / seines Alters bey 16. Jahren/ ein hochverständiger Fürst/ auff welchen männiglich grosse Hoffnung hätt/ Hochzeit mit Isabella/ König Ferdinands in Hispanien Tochter/ die aller Königreich ihres Vatters einige Erbin war. Die Hochzeit ward mit unaussprechlichem Pracht/ Triumph/ Freudenfesten/ Turnicren / Königlichen Taffeln gehalten/ und war ein solcher Pracht und Uberfluß/ daß auch die Kuchel-Buben in güldenen Stücken auffzogen/ und ihnen Sammet und Seiden zu schlecht war. Aber/ ach leider/ es waren noch nicht sieben Monat vergangen/ da der elende Jüngling am Gestad bey dem Fluß Dago ein Pferd getummelt/ das ihn abgeworffen/ davon ihm das Haupt zerschmettert/ und er halb todt zu nächst in ein Fischer-Häußlein/ darinnen er samt zweyen Dienern kaum Ort und Platz hätte/ getragen worden. Allda legt man ihn auff einen Strohsack und stirbt. Deß Jünglings <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0707" n="687"/> Als die ihren Leib so wehe thun und damit GOTT seinen Himmel abzuverdienen meynen.</p> <p>356.</p> <p>Plötzlicher Tod Alphonsi Johannis des Königs in Portugall Sohns.</p> <p>Im Jahr 1491. hielt Alphonsus Johannis deß Andern Königs in Portugal Sohn / seines Alters bey 16. Jahren/ ein hochverständiger Fürst/ auff welchen männiglich grosse Hoffnung hätt/ Hochzeit mit Isabella/ König Ferdinands in Hispanien Tochter/ die aller Königreich ihres Vatters einige Erbin war. Die Hochzeit ward mit unaussprechlichem Pracht/ Triumph/ Freudenfesten/ Turnicren / Königlichen Taffeln gehalten/ und war ein solcher Pracht und Uberfluß/ daß auch die Kuchel-Buben in güldenen Stücken auffzogen/ und ihnen Sammet und Seiden zu schlecht war. Aber/ ach leider/ es waren noch nicht sieben Monat vergangen/ da der elende Jüngling am Gestad bey dem Fluß Dago ein Pferd getummelt/ das ihn abgeworffen/ davon ihm das Haupt zerschmettert/ und er halb todt zu nächst in ein Fischer-Häußlein/ darinnen er samt zweyen Dienern kaum Ort und Platz hätte/ getragen worden. Allda legt man ihn auff einen Strohsack und stirbt. Deß Jünglings </p> </div> </body> </text> </TEI> [687/0707]
Als die ihren Leib so wehe thun und damit GOTT seinen Himmel abzuverdienen meynen.
356.
Plötzlicher Tod Alphonsi Johannis des Königs in Portugall Sohns.
Im Jahr 1491. hielt Alphonsus Johannis deß Andern Königs in Portugal Sohn / seines Alters bey 16. Jahren/ ein hochverständiger Fürst/ auff welchen männiglich grosse Hoffnung hätt/ Hochzeit mit Isabella/ König Ferdinands in Hispanien Tochter/ die aller Königreich ihres Vatters einige Erbin war. Die Hochzeit ward mit unaussprechlichem Pracht/ Triumph/ Freudenfesten/ Turnicren / Königlichen Taffeln gehalten/ und war ein solcher Pracht und Uberfluß/ daß auch die Kuchel-Buben in güldenen Stücken auffzogen/ und ihnen Sammet und Seiden zu schlecht war. Aber/ ach leider/ es waren noch nicht sieben Monat vergangen/ da der elende Jüngling am Gestad bey dem Fluß Dago ein Pferd getummelt/ das ihn abgeworffen/ davon ihm das Haupt zerschmettert/ und er halb todt zu nächst in ein Fischer-Häußlein/ darinnen er samt zweyen Dienern kaum Ort und Platz hätte/ getragen worden. Allda legt man ihn auff einen Strohsack und stirbt. Deß Jünglings
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