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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Mann mit Gewalt wieder von jhr ab/ und must so lieb ihm sein Leben war/ sich wieder [unleserliches Material]rollen und packen. Welcher auch gefordert/ und eine Magd oder Weib zuschwängern nicht Lust hatte/ der muste im Lande unstähr und nicht sicher seyn: die geborne Knäblein warffen sie getöder ins Wasser/ und lerneten die Mägdlein den Bogen künstlich führen und gewiß abschiessen/ und mit dem Spiesse und Schwerde fechten. Sie branten den Mägdlein im siebenden Jahre die rechte Brust ab/ damit sie von derselbigen ungehindert den Speer und Pfeil auf den Feind genau und recht richten könten.

Im Kriege und im Treffen sind sie grimmig gewesen/ fest und unüberwindlich gestanden und sich ehe und lieber alle erschlagen lassen/ den daß eine aus der Ordnung hette weichen wollen.

Ihr Regiment und Tyranney sol seinen Anfang also genommen haben: Es hatten die Cappadocia Pontica zweene Jünglinge/ Plinius Scolopetius viel auffrührische Buben an sich gebracht/ und mit derselbigen Beystand den Weibern ihre Männer die Göttinnen erschlagen/ und jhnen selbst die besten Acker-Gütter zugeeignet / siehe aus diesen Ursachen ergrimmeten die Göttischen Weiber/ warffen eine fürnehme mit Nahmen Lampeda unter ihnen auff zur Königin und Fürstin/ die must mit andern Weibern und Mägdlein in das Feld wieder

Mann mit Gewalt wieder von jhr ab/ und must so lieb ihm sein Leben war/ sich wieder [unleserliches Material]rollen uñ packen. Welcher auch gefordert/ und eine Magd oder Weib zuschwängern nicht Lust hatte/ der muste im Lande unstähr und nicht sicher seyn: die geborne Knäblein warffen sie getöder ins Wasser/ und lerneten die Mägdlein den Bogen künstlich führen und gewiß abschiessen/ und mit dem Spiesse und Schwerde fechten. Sie branten den Mägdlein im siebenden Jahre die rechte Brust ab/ damit sie von derselbigen ungehindert den Speer und Pfeil auf den Feind genau und recht richten könten.

Im Kriege und im Treffen sind sie grimmig gewesen/ fest und unüberwindlich gestanden und sich ehe und lieber alle erschlagen lassen/ den daß eine aus der Ordnung hette weichen wollen.

Ihr Regiment und Tyranney sol seinen Anfang also genommen haben: Es hatten die Cappadocia Pontica zweene Jünglinge/ Plinius Scolopetius viel auffrührische Buben an sich gebracht/ und mit derselbigen Beystand den Weibern ihre Männer die Göttinnen erschlagen/ und jhnen selbst die besten Acker-Gütter zugeeignet / siehe aus diesen Ursachen ergrimmeten die Göttischen Weiber/ warffen eine fürnehme mit Nahmen Lampeda unter ihnen auff zur Königin und Fürstin/ die must mit andern Weibern und Mägdlein in das Feld wieder

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[696/0716] Mann mit Gewalt wieder von jhr ab/ und must so lieb ihm sein Leben war/ sich wieder _ rollen uñ packen. Welcher auch gefordert/ und eine Magd oder Weib zuschwängern nicht Lust hatte/ der muste im Lande unstähr und nicht sicher seyn: die geborne Knäblein warffen sie getöder ins Wasser/ und lerneten die Mägdlein den Bogen künstlich führen und gewiß abschiessen/ und mit dem Spiesse und Schwerde fechten. Sie branten den Mägdlein im siebenden Jahre die rechte Brust ab/ damit sie von derselbigen ungehindert den Speer und Pfeil auf den Feind genau und recht richten könten. Im Kriege und im Treffen sind sie grimmig gewesen/ fest und unüberwindlich gestanden und sich ehe und lieber alle erschlagen lassen/ den daß eine aus der Ordnung hette weichen wollen. Ihr Regiment und Tyranney sol seinen Anfang also genommen haben: Es hatten die Cappadocia Pontica zweene Jünglinge/ Plinius Scolopetius viel auffrührische Buben an sich gebracht/ und mit derselbigen Beystand den Weibern ihre Männer die Göttinnen erschlagen/ und jhnen selbst die besten Acker-Gütter zugeeignet / siehe aus diesen Ursachen ergrimmeten die Göttischen Weiber/ warffen eine fürnehme mit Nahmen Lampeda unter ihnen auff zur Königin und Fürstin/ die must mit andern Weibern und Mägdlein in das Feld wieder

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 696. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/716>, abgerufen am 22.11.2024.