Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.den Feind/ daß aber die andern/ die im Lande blieben/ nicht Vnlust oder Krieg anfiengen/ musten sie der andern erwehleten/ und zu Hauß daheim sitzenden Königin Marpesiae gehorsam seyn/ und ihrem Gebieten oder Befehlen gehorchen. Mann lieset/ Hercules und Achilles sollen dieser Weiber Grausamkeit mit Glimpf und guten etwas geschwächt und gelindert haben. Darnach hat sie Alexander mit glatten Worten und süsser Rede gar in seinen Gehorsam gebracht/ ungeacht/ daß sie in 100. Jahren vor keinem Schwerd noch Bogen gewichen. Ihre Kinder und Knäblein (wie vorgemeldet) so sie von frembden Männern zeugten/ erwürgten sie. Den Töchtern aber/ wenn sie siebenjährig / schnitten sie die Brüstlein ab/ und branten die Stette derselbigen mit einem heissen Bech wieder zu/ damit sie verharscheten. Alle Land und Provincien, darinnen man sie zu kriegen gelocket/ verheerten sie mit Brand und Feuer/ und traten keinem streitbaren Manne/ wie keck und freudig er seyn möchte/ aus dem Wege/ aber Alexander hat sie mit einem Schrifflein demütig überwunden/ und ihre grimmige Tyranney abgethan. Auff sein Schreiben/ darinnen/ wo sie sich zu seinem Imperio und Regiment mit Gehorsam unter seine/ Gewalt nicht begeben würden/ er sie mit Gewalt betreuete und ihnen Krieg und Vnfried ansagte / den Feind/ daß aber die andern/ die im Lande blieben/ nicht Vnlust oder Krieg anfiengen/ musten sie der andern erwehleten/ und zu Hauß daheim sitzenden Königin Marpesiae gehorsam seyn/ und ihrem Gebieten oder Befehlen gehorchen. Mann lieset/ Hercules und Achilles sollen dieser Weiber Grausamkeit mit Glimpf und guten etwas geschwächt und gelindert haben. Darnach hat sie Alexander mit glatten Worten und süsser Rede gar in seinen Gehorsam gebracht/ ungeacht/ daß sie in 100. Jahren vor keinem Schwerd noch Bogen gewichen. Ihre Kinder und Knäblein (wie vorgemeldet) so sie von frembden Männern zeugten/ erwürgten sie. Den Töchtern aber/ wenn sie siebenjährig / schnitten sie die Brüstlein ab/ und branten die Stette derselbigen mit einem heissen Bech wieder zu/ damit sie verharscheten. Alle Land und Provincien, darinnen man sie zu kriegen gelocket/ verheerten sie mit Brand und Feuer/ und traten keinem streitbaren Manne/ wie keck und freudig er seyn möchte/ aus dem Wege/ aber Alexander hat sie mit einem Schrifflein demütig überwunden/ und ihre grimmige Tyranney abgethan. Auff sein Schreiben/ darinnen/ wo sie sich zu seinem Imperio und Regiment mit Gehorsam unter seine/ Gewalt nicht begeben würden/ er sie mit Gewalt betreuete und ihnen Krieg und Vnfried ansagte / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0717" n="697"/> den Feind/ daß aber die andern/ die im Lande blieben/ nicht Vnlust oder Krieg anfiengen/ musten sie der andern erwehleten/ und zu Hauß daheim sitzenden Königin Marpesiae gehorsam seyn/ und ihrem Gebieten oder Befehlen gehorchen. Mann lieset/ Hercules und Achilles sollen dieser Weiber Grausamkeit mit Glimpf und guten etwas geschwächt und gelindert haben.</p> <p>Darnach hat sie Alexander mit glatten Worten und süsser Rede gar in seinen Gehorsam gebracht/ ungeacht/ daß sie in 100. Jahren vor keinem Schwerd noch Bogen gewichen. Ihre Kinder und Knäblein (wie vorgemeldet) so sie von frembden Männern zeugten/ erwürgten sie. Den Töchtern aber/ wenn sie siebenjährig / schnitten sie die Brüstlein ab/ und branten die Stette derselbigen mit einem heissen Bech wieder zu/ damit sie verharscheten. Alle Land und Provincien, darinnen man sie zu kriegen gelocket/ verheerten sie mit Brand und Feuer/ und traten keinem streitbaren Manne/ wie keck und freudig er seyn möchte/ aus dem Wege/ aber Alexander hat sie mit einem Schrifflein demütig überwunden/ und ihre grimmige Tyranney abgethan. Auff sein Schreiben/ darinnen/ wo sie sich zu seinem Imperio und Regiment mit Gehorsam unter seine/ Gewalt nicht begeben würden/ er sie mit Gewalt betreuete und ihnen Krieg und Vnfried ansagte / </p> </div> </body> </text> </TEI> [697/0717]
den Feind/ daß aber die andern/ die im Lande blieben/ nicht Vnlust oder Krieg anfiengen/ musten sie der andern erwehleten/ und zu Hauß daheim sitzenden Königin Marpesiae gehorsam seyn/ und ihrem Gebieten oder Befehlen gehorchen. Mann lieset/ Hercules und Achilles sollen dieser Weiber Grausamkeit mit Glimpf und guten etwas geschwächt und gelindert haben.
Darnach hat sie Alexander mit glatten Worten und süsser Rede gar in seinen Gehorsam gebracht/ ungeacht/ daß sie in 100. Jahren vor keinem Schwerd noch Bogen gewichen. Ihre Kinder und Knäblein (wie vorgemeldet) so sie von frembden Männern zeugten/ erwürgten sie. Den Töchtern aber/ wenn sie siebenjährig / schnitten sie die Brüstlein ab/ und branten die Stette derselbigen mit einem heissen Bech wieder zu/ damit sie verharscheten. Alle Land und Provincien, darinnen man sie zu kriegen gelocket/ verheerten sie mit Brand und Feuer/ und traten keinem streitbaren Manne/ wie keck und freudig er seyn möchte/ aus dem Wege/ aber Alexander hat sie mit einem Schrifflein demütig überwunden/ und ihre grimmige Tyranney abgethan. Auff sein Schreiben/ darinnen/ wo sie sich zu seinem Imperio und Regiment mit Gehorsam unter seine/ Gewalt nicht begeben würden/ er sie mit Gewalt betreuete und ihnen Krieg und Vnfried ansagte /
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