Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.etwas läüten gehört. Vnd weil der ewige Sohn Gottes/ aus deß Jehova Wesen von Ewigkeit her gezeugt/ und ein GOTT deß Verstands/ deß Raths und von Gott gemacht zur Weißheit; so haben die blinden und unglaubigen Heyden/ die Herrligkeit deß unvergänglichen Gottes verwandelt in ein Bild eines steinern geharnischten Weibsbilds. Im Pabstthumb hat man/ an ihrer statt/ Sanct Catharinen geehret / und sie für aller Schulen/ wie auch der gelegrten und Schreiber/ gutthäterin gehalten; an deren Tag ihr ein grosses Schulfest gestifftet/ darauff viel Leute / ihr zu Ehren/ zusammen kommen/ viel auch/ mit grosser Mühe und Vnkosten / zu dem Berg Sinai/ allda sie begraben seyn solle/ gezogen. Sie ehreten auch / und noch/ für einen Schul-Heiligen/ den H. Gregor/ weil er in der Jugend ein fleißiger Schüler gewesen/ und hernach viel Schulen von seinem väterlichen Erbe gestifftet hat. Vnd wird ihme daher auch noch in etlichen Evangelischen Städten die Ehr angethan/ daß man an seinem Tag/ so in der Fasten fällt/ herumb singet/ neue Schüler annimbt/ und in die Schul/ mit Außtheilung sonderlicher Geschenck/ von Geld/ Bretzeln/ Zucker/ etc. führet. 1. Auff solche und dergleichen Weise hat man die Jugend angeführet/ und thuts noch/ ist auch nicht zu dadeln / etwas läüten gehört. Vnd weil der ewige Sohn Gottes/ aus deß Jehova Wesen von Ewigkeit her gezeugt/ und ein GOTT deß Verstands/ deß Raths und von Gott gemacht zur Weißheit; so haben die blinden und unglaubigen Heyden/ die Herrligkeit deß unvergänglichen Gottes verwandelt in ein Bild eines steinern geharnischten Weibsbilds. Im Pabstthumb hat man/ an ihrer statt/ Sanct Catharinen geehret / und sie für aller Schulen/ wie auch der gelegrten und Schreiber/ gutthäterin gehalten; an deren Tag ihr ein grosses Schulfest gestifftet/ darauff viel Leute / ihr zu Ehren/ zusammen kommen/ viel auch/ mit grosser Mühe und Vnkosten / zu dem Berg Sinai/ allda sie begraben seyn solle/ gezogen. Sie ehreten auch / und noch/ für einen Schul-Heiligen/ den H. Gregor/ weil er in der Jugend ein fleißiger Schüler gewesen/ und hernach viel Schulen von seinem väterlichen Erbe gestifftet hat. Vnd wird ihme daher auch noch in etlichen Evangelischen Städten die Ehr angethan/ daß man an seinem Tag/ so in der Fasten fällt/ herumb singet/ neue Schüler annimbt/ und in die Schul/ mit Außtheilung sonderlicher Geschenck/ von Geld/ Bretzeln/ Zucker/ etc. führet. 1. Auff solche und dergleichen Weise hat man die Jugend angeführet/ und thuts noch/ ist auch nicht zu dadeln / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0739" n="719"/> etwas läüten gehört. Vnd weil der ewige Sohn Gottes/ aus deß Jehova Wesen von Ewigkeit her gezeugt/ und ein GOTT deß Verstands/ deß Raths und von Gott gemacht zur Weißheit; so haben die blinden und unglaubigen Heyden/ die Herrligkeit deß unvergänglichen Gottes verwandelt in ein Bild eines steinern geharnischten Weibsbilds. Im Pabstthumb hat man/ an ihrer statt/ Sanct Catharinen geehret / und sie für aller Schulen/ wie auch der gelegrten und Schreiber/ gutthäterin gehalten; an deren Tag ihr ein grosses Schulfest gestifftet/ darauff viel Leute / ihr zu Ehren/ zusammen kommen/ viel auch/ mit grosser Mühe und Vnkosten / zu dem Berg Sinai/ allda sie begraben seyn solle/ gezogen. Sie ehreten auch / und noch/ für einen Schul-Heiligen/ den H. Gregor/ weil er in der Jugend ein fleißiger Schüler gewesen/ und hernach viel Schulen von seinem väterlichen Erbe gestifftet hat. Vnd wird ihme daher auch noch in etlichen Evangelischen Städten die Ehr angethan/ daß man an seinem Tag/ so in der Fasten fällt/ herumb singet/ neue Schüler annimbt/ und in die Schul/ mit Außtheilung sonderlicher Geschenck/ von Geld/ Bretzeln/ Zucker/ etc. führet.</p> <p>1. Auff solche und dergleichen Weise hat man die Jugend angeführet/ und thuts noch/ ist auch nicht zu dadeln / </p> </div> </body> </text> </TEI> [719/0739]
etwas läüten gehört. Vnd weil der ewige Sohn Gottes/ aus deß Jehova Wesen von Ewigkeit her gezeugt/ und ein GOTT deß Verstands/ deß Raths und von Gott gemacht zur Weißheit; so haben die blinden und unglaubigen Heyden/ die Herrligkeit deß unvergänglichen Gottes verwandelt in ein Bild eines steinern geharnischten Weibsbilds. Im Pabstthumb hat man/ an ihrer statt/ Sanct Catharinen geehret / und sie für aller Schulen/ wie auch der gelegrten und Schreiber/ gutthäterin gehalten; an deren Tag ihr ein grosses Schulfest gestifftet/ darauff viel Leute / ihr zu Ehren/ zusammen kommen/ viel auch/ mit grosser Mühe und Vnkosten / zu dem Berg Sinai/ allda sie begraben seyn solle/ gezogen. Sie ehreten auch / und noch/ für einen Schul-Heiligen/ den H. Gregor/ weil er in der Jugend ein fleißiger Schüler gewesen/ und hernach viel Schulen von seinem väterlichen Erbe gestifftet hat. Vnd wird ihme daher auch noch in etlichen Evangelischen Städten die Ehr angethan/ daß man an seinem Tag/ so in der Fasten fällt/ herumb singet/ neue Schüler annimbt/ und in die Schul/ mit Außtheilung sonderlicher Geschenck/ von Geld/ Bretzeln/ Zucker/ etc. führet.
1. Auff solche und dergleichen Weise hat man die Jugend angeführet/ und thuts noch/ ist auch nicht zu dadeln /
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/739>, abgerufen am 26.06.2024. |