Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.wenn kein Aberglaub und Abgötterey mit unter lauffet. 2. Die allerbeste Anführung aber ist/ wenn man sie auff Christum weiset / denn in dem liegen nicht allein alle Schätze der Weißheit verborgen/ sondern Er ist auch das Lamb GOttes/ das der gantzen Welt Sünde trägt. 375. Ein Mann zu Augspurg betrübt sich nicht umb sein Weib/ sondern daß er nicht bald eine andere habe. JEner Mann zu Augspurg hat sich vorm Begräbnüß seiner Frauen sehr jämmerlich gestellet/ und als Er von seinen Nachbarn deßwegen getröstet und gefraget worden/ warumb er dann keinen Trost annehme? O! sprach er/ ich weine zwar darumb nicht/ daß sie todt ist/ denn jhr könte auff der Welt doch nichts bessers gesehehen/ darzu wer kan eines vorm Tode auffhalten? Sondern das jammert mich/ daß ich nicht weiß/ wo und wenn ich wieder heyrathen solle/ da mirs auch wol zu thun ist? Oder/ wie jener Sachse/ da er gefraget/ wie es dann komme/ daß er so eylend wenn kein Aberglaub und Abgötterey mit unter lauffet. 2. Die allerbeste Anführung aber ist/ weñ man sie auff Christum weiset / denn in dem liegen nicht allein alle Schätze der Weißheit verborgen/ sondern Er ist auch das Lamb GOttes/ das der gantzen Welt Sünde trägt. 375. Ein Mann zu Augspurg betrübt sich nicht umb sein Weib/ sondern daß er nicht bald eine andere habe. JEner Mann zu Augspurg hat sich vorm Begräbnüß seiner Frauen sehr jämmerlich gestellet/ und als Er von seinen Nachbarn deßwegen getröstet und gefraget worden/ warumb er dann keinen Trost annehme? O! sprach er/ ich weine zwar darumb nicht/ daß sie todt ist/ denn jhr könte auff der Welt doch nichts bessers gesehehen/ darzu wer kan eines vorm Tode auffhalten? Sondern das jammert mich/ daß ich nicht weiß/ wo und wenn ich wieder heyrathen solle/ da mirs auch wol zu thun ist? Oder/ wie jener Sachse/ da er gefraget/ wie es dann komme/ daß er so eylend <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0740" n="720"/> wenn kein Aberglaub und Abgötterey mit unter lauffet.</p> <p>2. Die allerbeste Anführung aber ist/ weñ man sie auff Christum weiset / denn in dem liegen nicht allein alle Schätze der Weißheit verborgen/ sondern Er ist auch das Lamb GOttes/ das der gantzen Welt Sünde trägt.</p> <p>375.</p> <p>Ein Mann zu Augspurg betrübt sich nicht umb sein Weib/ sondern daß er nicht bald eine andere habe.</p> <p>JEner Mann zu Augspurg hat sich vorm Begräbnüß seiner Frauen sehr jämmerlich gestellet/ und als Er von seinen Nachbarn deßwegen getröstet und gefraget worden/ warumb er dann keinen Trost annehme? O! sprach er/ ich weine zwar darumb nicht/ daß sie todt ist/ denn jhr könte auff der Welt doch nichts bessers gesehehen/ darzu wer kan eines vorm Tode auffhalten? Sondern das jammert mich/ daß ich nicht weiß/ wo und wenn ich wieder heyrathen solle/ da mirs auch wol zu thun ist? Oder/ wie jener Sachse/ da er gefraget/ wie es dann komme/ daß er so eylend </p> </div> </body> </text> </TEI> [720/0740]
wenn kein Aberglaub und Abgötterey mit unter lauffet.
2. Die allerbeste Anführung aber ist/ weñ man sie auff Christum weiset / denn in dem liegen nicht allein alle Schätze der Weißheit verborgen/ sondern Er ist auch das Lamb GOttes/ das der gantzen Welt Sünde trägt.
375.
Ein Mann zu Augspurg betrübt sich nicht umb sein Weib/ sondern daß er nicht bald eine andere habe.
JEner Mann zu Augspurg hat sich vorm Begräbnüß seiner Frauen sehr jämmerlich gestellet/ und als Er von seinen Nachbarn deßwegen getröstet und gefraget worden/ warumb er dann keinen Trost annehme? O! sprach er/ ich weine zwar darumb nicht/ daß sie todt ist/ denn jhr könte auff der Welt doch nichts bessers gesehehen/ darzu wer kan eines vorm Tode auffhalten? Sondern das jammert mich/ daß ich nicht weiß/ wo und wenn ich wieder heyrathen solle/ da mirs auch wol zu thun ist? Oder/ wie jener Sachse/ da er gefraget/ wie es dann komme/ daß er so eylend
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/740>, abgerufen am 26.06.2024. |